Das Projekt "Reaktivextraktion-Stoffaustausch-Grundlagen und thermodynamische Grundlagen der Reaktivextraktion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kaiserslautern, Lehrstuhl für Technische Thermodynamik durchgeführt. Die Aufarbeitung fluessiger Gemische mittels Extraktion basiert auf der unterschiedlichen Verteilung von Komponenten auf koexistierende fluessige Phasen, z.B. aus einer waessrigen und einer organischen Fluessigkeit. Gilt es aus z.B. einer waessrigen Phase organische Komponenten selektiv abzutrennen, so ist haeufig das Extraktionsmittel von entscheidender Bedeutung fuer den Erfolg des Aufarbeitungsverfahrens. Fuer die in der Biotechnologie und im Umweltschutz wichtige Abtrennung ionischer Komponenten, wie z.B. organischer Saeuren (anionen) oder Schwermetallen (Kationen), sind dabei Reaktivextraktionsmittel von grossem Interesse. Im Gegensatz zu physikalischen Extraktionsmitteln bilden diese Stoffe mit den abzutrennenden Komponenten chemische Verbindungen, in der Regel Komplexe, die bei hoeherer Temperatur wieder zerfallen, so dass die per Reaktivextraktion abgetrennten Stoffe vergleichsweise einfach zurueckgewonnen werden koennen. Reaktivextraktionsmittel werden in der Regel in organischen Loesungsmitteln verduennt. Sie zeichnen sich bei geeigneter Wahl durch hohe Selektivitaet aus und erlauben deshalb eine kostenguenstige Aufarbeitung. Im Vorhaben sollen Fluessig-Fluessig-Phasengleichgewichte in waessrig/organischen Systemen, die Reaktivextraktionsmittel enthalten, experimentell untersucht werden. Aufbauend auf diesen Ergebnissen soll ein Rechenverfahren zur Beschreibung solcher Phasengleichgewichte entwickelt und erprobt werden.