Das Projekt "Anwendung der laserinduzierten Fluoreszenzbildanalyse zur Stressdetektion in der Landwirtschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe, Fakultät für Bio- und Geowissenschaften, Botanisches Institut und Botanischer Garten, Lehrstuhl 2 Pflanzenphysiologie und Pflanzenbiochemie durchgeführt. Die UV-Laser-induzierte Fluoreszenzbildanalyse ist ein bildgebendes, innovatives Verfahren, mit dem sich Pflanzenstress, Naehrstoffmangel oder Parasitenbefall fruehzeitig erkennen laesst. Das Botanische Institut II der Universitaet Karlsruhe (Arbeitsgruppe Professor Lichtenthaler) hat es gemeinsam mit elsaessischen Physikern (Arbeitsgruppe Dr. Miehe, CNRS, Strassburg) entwickelt und in Laborversuchen getestet. Ein binationales Pilotprojekt hat das Ziel, den Einsatz der Methode in der Landwirtschaft in Baden und im Elsass in einer grenzueberschreitenden Kooperation zu testen. Die Multifarben-Fluoreszenzbildanalyse macht sich ein Phaenomen aus der Botanik zunutze: So zeigen Pflanzen bei Belichtung mit kurzwelliger Strahlung blaue, gruene, rote und dunkelrote Fluoreszenzsignale, die bei gesunden Pflanzen anders sind als bei geschaedigten. Steht die Pflanze unter Stress, veraendern sich die Fluoreszenzsignale sowohl in ihrer Intensitaet als auch im relativen Verhaeltnis zueinander. Dies ermoeglicht ein fruehzeitiges Erkennen von Pflanzenstress, wie Wasser- oder Naehrstoffmangel, Hitzestress, Einwirkung von Luftschadstoffen und Herbiziden, Pilz- oder Milbenbefall, so dass rechtzeitig Gegenmassnahmen ergriffen werden koennen. Das Verfahren soll kuenftig Landwirten Informationen ueber den physiologischen Zustand der angebauten Kulturpflanzen liefern, die fuer die Anbaupraxis genutzt werden koennen. Die Fluoreszenzbildmethode eignet sich grundsaetzlich auch zur Beurteilung des Reifezustandes und der Qualitaet pflanzlicher Lebensmittel und Fruechte.