API src

Found 78 results.

Related terms

Errichtung steuerbarer Flutpolder Rösa: Planänderung zum Einlaufbauwerk

Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) Sachsen-Anhalt beabsichtigt für das planfestgestellte Vorhaben zur Errichtung des steuerbaren Flutungspolders Rösa (Planfeststellungsbeschluss vom 20.09.2012) eine Umplanung des Teilvorhabens 7 „Einlaufbauwerk“ vorzunehmen. Die planfestgestellte Lösung sieht die Errichtung einer Sprengöffnung als Einlaufbauwerk vor, welches nunmehr durch ein bewegliches Wehr ersetzt werden soll, sodass eine Planänderung vorzusehen ist.

Sachstandsbericht bis 2021: Flutpolder Rösa

Die Bauausführung beruht auf dem Planfeststellungsbeschluss aus 2012. Seit 2013 erfolgen die Ausführungsplanung und die sukzessive bauliche Umsetzung. Bereits 2015 wurden die örtliche Hochwasserschutzanlage von Rösa und Brösa sowie die Rückstausicherung des Mühlgrabens fertiggestellt. Im Jahr 2021 folgten das Auslaufbauwerk sowie der 1. Abschnitt des Polderdeichs. Der Polderdeich, mit einem Investitionsvolumen von 3,5 Mio. Euro folgt im Wesentlichen der Trasse des bestehenden Muldedeiches und wurde auf einer Strecke von 1,15 km mit einer Höhe von ca. 4 m als Zweizonendeich mit innenliegender Kerndichtung errichtet. Dabei wurden Erdmassen von 75.000 m³ bewegt und eine separate Zufahrtsstraße angelegt. Die Zufahrtsstraße bleibt nach dem Abschluss der Baumaßnahme teilweise erhalten und verbessert so die landwirtschaftlichen Verkehrswege. Für die Abschottung des Bärengrabens im Ereignisfall wurde ein entsprechendes Siel vorgesehen, sodass bei Bedarf eine Steuerung vom Zufluss und Abfluss möglich ist. Das steuerbare Auslaufbauwerk, mit einem Investitionsvolumen von fast 9 Mio. Euro, wurde als zweifeldriges Hubschütz errichtet. Die zwei Verschlüsse, mit einer Breite von jeweils 7,5 m, können automatisch gehoben oder abgesenkt werden. Insgesamt wurden bei dem Massivbauwerk ca. 2.000 m³ Stahlbetonverbaut, um die Standsicherheit im Ereignisfall zu gewährleisten. Der Abfluss bei einem voll eingestautem Polder beträgt beim Auslaufbauwerk ca. 60 m³/s. Seit 2021 begann ebenfalls die Umplanung für das Einlaufbauwerk, welches zunächst als Sprengöffnung angedacht war, die dann auf Grund der vermehrt auftretenden Hochwasserereignisse der letzten Jahre und der damit verbundenen Unsicherheit hinsichtlich der Steuerung- und Überwachung im Ereignisfall verworfen wurde. Im Ergebnis der vertiefenden Planung, insbesondere für die gezielte Kappung des Hochwasserscheitels fiel die Wahl letztlich auf die konstruktive Ausbildung eines steuerbaren Einlaufbauwerks. Dabei werden bereits Grundlagendaten u.a. zur Hydrologie, dem Baugrund, naturschutzfachlichen Aspekten und bestehende und geplante Versorgungsleitungen im Untersuchungsgebiet aus vorangegangen Planungen genutzt. Ergänzend werden am Bauwerksstandort vertiefende Baugrunderkundungen durchgeführt, um so einen genauen Aufschluss über die Untergrundverhältnisse für die Bauausführung zu bekommen. Ausblick 2022: Die Umplanung des steuerbaren Einlaufbauwerks wird fortgesetzt und die Baugrundhauptuntersuchung für den 2. Abschnitt vom Polderaußendeich wird durchgeführt.

Sachstandsbericht 2023 Projekt Flutpolder Rösa

Polderdeich 2: Die Ausführungsplanung für den Bau des Polderdeiches zwischen dem Auslaufbauwerk und dem bereits fertig gestellten Polderdeich 1 wurde ausgeschrieben und befindet sich in Bearbeitung. Steuerbares Einlaufbauwerk: Die Entwurfsplanung für die Umplanung des Einlaufbauwerks in ein steuerbares Bauwerk konnte abgeschlossen werden. Dies ist hinsichtlich der Nutzung bei Hochwasserereignissen und die Auswirkungen auf die Flutpolderfläche die nachhaltigere Lösung. Das Stahlbetonbauwerk soll Fischbauklappen als Verschlüsse erhalten und mit einer Brücke überführt werden. Der Abstimmungsprozess mit dem Landesverwaltungsamt für die Änderung der Genehmigung wurde begonnen. Die im Juni 2023 vom LHW eingereichten Unterlagen zur UVP-Vorprüfung wurden ausgewertet. Durch das LVwA wurde mitgeteilt, dass keine UVP-Pflicht besteht. Der weitere Ablauf des Planänderungsverfahrens wird vom LVwA vorbereitet. Aus der Informationsveranstaltung vom November 2022 wurde an den LHW und die Gemeindeverwaltung der Auftrag erteilt, einen neuen Standort für das Betriebs- und Lagergebäude zu suchen, welcher außerhalb der Ortslage Brösa liegt. In Abstimmung mit der Gemeinde und dem Planungsbüro wurde ein neuer, geeigneter Standort für das Betriebs- und Lagergebäude am Ortsrand von Rösa gefunden. Nach Hinweisen der Gemeinde konnte bereits ein erster Entwurf für die Ausgestaltung des Gebäudes durch das Planungsbüro erstellt werden. A+E-Maßnahmen: Alle Abstimmungen zur Umsetzung der Ausführungsplanung sind erfolgt. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurden Arbeitspakete für eine stückweise Umsetzung der A+E-Maßnahmen vorgeschlagen. Ausblick 2024 In 2024 soll mit dem Bau des 4,4 km langen Polderdeichs 2 begonnen werden, sodass nach dessen Fertigstellung die Funktionsfähigkeit des Polders in großen Teilen gegeben ist. Sukzessive werden die A+E-Maßnahmen, welche im Vorfeld umgesetzt werden können, in Absprache mit der Gemeinde begonnen. Hier soll zum Beispiel eine gemeinsame Pflanzaktion mit den Bürgern durchgeführt werden, die von fachkundigen Personen betreut wird. Die Planung für das Betriebs- und Lagergebäude am neuen Standort wird weiter präzisiert. Ziel ist es, einen abgestimmten Entwurf zu erarbeiten. Die Ausführungsplanung für das steuerbare Einlaufbauwerk wird zeitparallel zum Planänderungsverfahren bearbeitet.

Sachstandsbericht 2022 Projekt Flutpolder Rösa

Die Ausführungsplanung für den Bau des Polderdeiches zwischen dem Auslaufbauwerk und dem bereits fertig gestellten Polderdeich 1 ist in Vorbereitung. Die finanzielle Untersetzung ist in der laufenden EFRE Förderperiode bis 2027 gegeben. Der Bau für den Polderdeich mit einer Länge von ca. 4,5 km soll Mitte 2024 beginnen. Parallel konnte die Entwurfsplanung für die Umplanung des Einlaufbauwerks in ein steuerbares Bauwerk abgeschlossen werden. Dies ist hinsichtlich der Nutzung bei Hochwasserereignissen und die Auswirkungen auf die Flutpolderfläche die nachhaltigere Lösung. Das Stahlbetonbauwerk soll Fischbauklappen als Verschlüsse erhalten und mit einer Brücke überführt werden. Das Ergebnis der Planung wurde zusammen mit dem geplanten weiteren Baufortschritt der Polderdeiche interessierten Bürgern im November vorgestellt (siehe separater Sachstandsbericht). Anschließend wurde der Abstimmungsprozess mit dem Landesverwaltungsamt  für die Änderung der Genehmigung begonnen. Ausblick 2023: Erarbeitung der Ausführungsplanung für die weiteren Polderdeiche und die Kompensationsmaßnahme für den Ausgleich der Eingriffe durch den Polderbau. Abstimmungen mit dem Gemeinderat zum Standort des zukünftigen Lager- und Betriebsgebäudes für die mobilen Hochwasserschutzelemente und Planung der abgestimmten Lösung.

Protokoll zur Informationsveranstaltung Flutpolder Elster-Luppe-Aue Ablauf Zu TOP 5 Fragen und Diskussion mit den Teilnehmenden

TOP 1 Begrüßung durch die Moderation, die Bürgermeister Michael Bedla, Torsten Ringling sowie Christian Jöckel, LHW inklusive Vorstellung der Beteiligten TOP 2 Impuls von Christian Jöckel, LHW: Einordnung der Maßnahme in das Programm „Fluss, Natur, Leben“ TOP 3 Impuls von Martin Etzold, LHW: Unterschiede zwischen DRV und Flutpolder TOP 4 Präsentation zum Stand der Umsetzung und Planung für den Flutpolder Elster-Luppe-Aue durch: Anke Ezzeddine, David Biebach, Kerstin Flaskampf (Tractebel Hydroprojekte GmbH) Dr. Rosmarie Scholz (Planungsgesellschaft Scholz + Lewis mbH) Pause inkl. Erläuterungen durch die Planer am ausliegenden Kartenmaterial TOP 5 Fragen und Diskussion mit den Teilnehmenden TOP 6 Abschluss und Ausblick Die Vortragsfolien stehen als Download für Sie bereit. Welche Auswirkungen wird der erhöhte Wasserdruck durch die Maßnahme auf den Grundwasserspiegel und die beiden Seen Raßnitzer See und Wallendorfer See haben? Im Moment ist noch nicht zu sagen, welche Änderungen des Grundwasserspiegels auftreten werden, da diese noch nicht untersucht wurden. Ab Dezember 2024 werden fortlaufend Daten für das Grundwassermodell gesammelt. Liegen belastbare Aussagen vor, können weitere Aussagen getroffen werden. Infolge einer Polderflutung darf es jedoch keine signifikanten Auswirkungen geben. Sollten mögliche Auswirkungen aus dem Grundwassermodell ersichtlich werden, müssten Gegenmaßnahmen (dezentrale oder zentrale Anlagen) geplant werden. Im Rahmen von Natura 2000 ist es nach Europäischen Recht nicht erlaubt, Emissionseinträge in die Naturschutzgebiete vorzunehmen. Wie soll das im Rahmen der geplanten Bauarbeiten gewährleistet werden? Für den Bau in den jeweiligen Gebieten muss eine Außnahmegenehmigung mit strengen Auflagen erreicht werden. Das Ausmaß der Auswirkungen der Bauarbeiten für den Polder ist bekannt und erforderliche Eingriffe werden durch Ausgleichsmaßnahmen kompensiert. Ein wesentlicher Schwerpunkt des Genehmigungsverfahrens sind die Umweltplanungen. Das Planfeststellungsverfahren wird beim Landesverwaltungsamt beantragt. Im Genehmigungsverfahren erfolgt ein Abwägungsprozess. Die Genehmigung kann nur erteilt werden, wenn die gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind. Sie haben in ihrem Vortrag von ca. 20 Jahren bis zur Umsetzung der Maßnahme gesprochen. Welchen Zeitrahmen schätzen Sie als realistisch ein, bis der Polder funktionsfähig fertiggestellt werden kann? Realisierte Deichrückverlegungen haben im Schnitt 17 Jahre gedauert. Dies sind jedoch weniger umfangreiche Maßnahmen als ein Flutpolder. Sorgfalt in der Planung geht vor Geschwindigkeit und die Planungsphasen müssen sauber hintereinander abgearbeitet werden. Unter Berücksichtigung von verstetigter Mittelbereitstellung wäre eine Fertigstellung ab 2040 möglich. Wer wird die alten Flussläufe nach ihrer geplanten Wiederherstellung pflegen? Die Erhaltung der Altarmstrukturen soll als wesentliche Ausgleichsmaßnahme in die Planung eingebracht werden. Im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens wird voraussichlitch dem LHW die zukünftige Unterhaltung zugeordnet. Während des Hochwassers in 2013 entstand der Eindruck, dass das Wasser aus der Weißen Elster nicht abfließen konnte, weil die Saale in die Weiße Elster drückt. Das hydraulische Modell bildet das System bis Halle-Trotha ab. Eine Überlagerung in den Mündungsbereichen der betroffenen Fließgewässer (Weiße Elster, Neue/ Alte Luppe, Saale) wird immer mit berücksichtigt. Die große Besonderheit dieser Maßnahme ist, dass verschiedene Gewässer und ihre Überlagerungen berücksichtigt werden müssen, wodurch im Vergleich zu anderen Maßnahmen hier mit einem HQ 25 und nicht mit einem HQ 100 gerechnet wird. Bei allen betrachteten Varianten konnte die Gefahrenlage durch den Polder minimiert werden. Wäre es nicht auch notwendig, den Norddamm der Weißen Elster zu verstärken? Nein, die Höhe der Deiche ist weitestgehend ausreichend. Der Norddamm hat eine entsprechende Standfestigkeit, eine Verbesserung ist nicht erforderlich. Mit der Errichtung des Polders wird diese zukünftig weiter verbessert, da der Wasserstand ab dem Einlaufbauwerk abgesenkt wird und der Druck auf den Norddamm abnimmt. . Wie lange würde Wasser nach dem Ende eines Hochwasserereigniss im Polder verbleiben? Der Polder wird so schnell wie möglich nach dem Scheiteldurchlauf geleert, soweit die Wetterprognosen keine weiteren Ereignisse voraussagen. Da die Leistungsfähigkeit für das Befüllen des Polders höher ist als für die Entleerung, kann eine Flutung mindestens einen Tag dauern, die Entleerung kann bis zu zehn Tage andauern. Beides ist stark ereignisabhängig. Von dem Bergbausanierer wurde ein detailliertes Modell erstellt, um den Grundwasseranstieg zu prognostizieren. Aus diesem Modell heraus ist bekannt, dass die Aue sehr stark auf unterschiedliche meteorologische Ereignisse reagiert. Gehen diese Daten in die Grundwassermodellierung mit ein und ist ein Jahr Monitoring ausreichend? Entscheidend ist, dass während des Monitorings ein Hochwasserereignis stattfindet. Daher ist ein Jahr als Mindestdauer angesetzt Die Ausdehnung des Modells wurde bewusst sehr weit gelegt. Niederschlagereignisse und eine Vorsättigung werden immer mit in das Modell einbezogen. Die Aspekte werden also berücksichtigt. Wann werden die Ergebnisse der Grundwasseruntersuchungen vorliegen? Das grobe Ziel ist 2026, unter der Vorgabe, dass ein Hochwasserereigniss in diesem Zeitraum stattgefunden hat. Wie weit darf sich der Grundwasserspiegel ändern, wenn der Polder in Betrieb ist? Ziel ist es, die Ist-Situation nicht zu verschlechtern. Sollte sich eine Verschlechterung abzeichnen, werden Maßnahmen eingeleitet um diese abzuwenden. Die Höhenlage der Ortschaft Maßlau ist sehr günstig und es besteht kein Verdacht auf mögliche Komplikationen in Bezug auf eine Veränderung des Grundwasserspiegels. Der Bau des Polders wird bereits Schaden in der Aue erzeugen und das eingeleitete Wasser während einer Nutzung wird weiteren Schaden an der bestehenden Natur erzeugen. Gelangt kontaminiertes Material bei einem Hochwasserereignis in den Polderbereich? Der Polder wird über gesteurte Ein- und Auslaufbauwerk befüllt und entleert. Im Fall eines Hochwasserereignisses kann auf bekannte Bodenkontaminationen im vorhergehenden Flussverlauf eingegangen werden. Bei einer Havarie kann der Flutpolder geschlossen bleiben. Die Gewässerqualität ist aufgrund der Vorgaben aus der Wasserrahmenrichtlinie im Verlauf der Zeit besser geworden und wird sich stetig weiter verbessern. Der aktuelle Baumbestand im Gebiet ist genau kartiert und es besteht die Hoffnung, dass mit den kommenden Veränderungen und einem Altbestand aus früheren Auenzeiten ein stärkerer und widerstandsfähiger Wald entsteht, also einem langfristig positiven Effekt. Wie erfolgt die Entschädigung für die landschaftlichen Flächen nach der Flutung? Im Bereich wo neue Deiche gebaut oder erweitert werden, sollen die Flächen aufgekauft werden. Für den Flutungsfall sind Entschädigungsregelungen geplant. Einerseits soll die grundsätzliche Bereitstellung der Polderfläche, die Nutzung der Flächen für die Maßnahme entschädigt werden Nach einem Polderbetrieb soll andererseits mit der Hilfe von Gutachtern ein Entschädigungswert ermittelt werden. Eine detaillierte Erläuterung folgt bei der nächsten Informationsveranstaltung. Könnte Wasser in den Polderflächen rückgehalten werden, um Trockenereignissen entgegenzuwirken und wer wäre dafür verantwortlich? Dies ist eine politische Frage und geht über die Zuständigkeit des LHW hinaus und kann an dieser Stelle nicht beantwortet werden.

Protokoll zur Informationsveranstaltung zur Deichrückverlegung Sachau-Priesitz Kontext Ablauf Zu TOP 5 Fragen und Diskussion mit den Teilnehmenden

Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) führte am 21.11.2023 von 18.00 – 21.00 Uhr eine Informationsveranstaltung zum aktuellen Stand der Planung der Deichrückverlegung Sachau-Priesitz durch. Die öffentliche Veranstaltung richtete sich an direkt von der Maßnahme betroffene Personen und interessierte Bürgerinnen und Bürger. Geladen wurde über das Amtsblatt sowie die Website der Stadt, Aushänge sowie die Presse. 60 Personen waren der Einladung gefolgt. Weitere elf Personen vom LHW, dem begleitenden Planungsbüro sowie der externen Moderation nahmen teil. Ziel der Veranstaltung war, einen aktuellen Überblick über die verschiedenen Varianten für eine Deichrückverlegung zu geben, Rückmeldungen der örtlichen Bevölkerung einzuholen und mit den Anwesenden in den Dialog zu treten. Daher gab es auf der Veranstaltung ausreichend Zeit für die Fragen und Hinweise der Teilnehmenden. Der LHW und das projektbegleitende Planungsbüro beantworteten die Fragen der Teilnehmenden. TOP 1   Begrüßung durch die Moderation, Bürgermeisterin Heike Dorczok sowie Christian Jöckel, LHW inklusive Vorstellung der Beteiligten TOP 2   Impuls von Christian Jöckel, LHW: Kurzvorstellung des Programms Fluss-Natur-Leben und sowie die angrenzenden Hochwasserschutzmaßnahmen – insbesondere den Flutpolder Axien-Mauken. TOP 3     Erklärvideo zur Funktion von Deichrückverlegungen und Flutpoldern TOP 4   Präsentation zur Deichrückverlegung Sachau-Priesitz durch Mario Reipa (Planungsgesellschaft für Wasserbau & Wasserwirtschaft mbH PROWA Neuruppin) Pause inkl. Erläuterungen durch die Planer am ausliegenden Kartenmaterial TOP 5   Fragen und Diskussion mit den Teilnehmenden TOP 6   Abschluss und Ausblick Die Vortragsfolien zu den TOP 2 und 4 stehen als Download für Sie bereit. Das Erklärvideo erläutert die Funktionsweisen von Deichrückverlegungen und Flutpoldern. Sachau sei der einzige Ort an der Elbe ohne Hochwasserschutz. Es müsse schnell etwas geändert werden! Der LHW weist darauf hin, dass Sachau nicht der einzige Ort an der Elbe ohne Hochwasserschutz sei. Auch andere Orte, wie z.B. Bittkau hätten noch keinen Hochwasserschutz. Der Bau kann nur auf der Grundlage eines Baurechtes, hier eines Planfeststellungsbeschlusses erfolgen. Deshalb kann nicht sofort mit dem Bau begonnen werden. Es sei schon sehr viel Geld für die Hochwasserschutzprojekte rechts- und linksseitig der Elbe investiert worden. Warum sei eine Deichrückverlegung auf der Seite Sachau-Priesitz notwendig, wenn bereits auf der anderen Seite ein riesiger Flutpolder entsteht? Der Landkreis Wittenberg bildet mit der Kombination aus Deichrückverlegungen und Flutpoldern an Elbe und Schwarzer Elster einen Bearbeitungsschwerpunkt. Die Maßnahmen liegen vergleichsweise noch weit im Oberlauf, sodass auf den Hochwasserscheitel der Elbe gezielt eingewirkt werden kann. Die Maßnahmen sind in das Programm „Fluss, Natur, Leben“ eingebunden. Deiche, welche nicht mit Standorten aus dem Programm in Verbindung stehen, werden für ein HQ100 mit Freibord ertüchtigt. Bei den Voruntersuchungen für den Standort Sachau-Priesitz ist als Vorzugsvariante eine Deichrückverlegung an Stelle einer Sanierung die wirtschaftlichere Lösung gewesen. Im Zusammenspiel mit dem Flutpolder Axien-Mauken kann eine große Wirkung auf den Hochwasserscheitel und damit für den Hochwasserschutz erzielt werden. Die dafür durchgeführten Analysen sind notwendig und  es erfolgte daher auch keine unsachgemäße Verwendung von finanziellen Mitteln. Die beiden Projekte  korrespondieren sozusagen in ihrer Funktion, beeinflussen sich wechselseitig. In Priesitz wird die Retentionsfläche bereits bei kleineren Hochwässern überschwemmt. Der Flutpolder ist für ein extremes Hochwasser vorgesehen.. In dem Programm Fluss-Natur-Leben würde der Bezug auf das lebenswerte Leben zu wenig berücksichtigt! Ginge Ackerland verloren, dann stünde die Existenz der Landwirte auf dem Spiel. Mit der Deichrückverlegung solle aus Ackerland Grünland gemacht werden. Ziel der Deichrückverlegung ist es, eine Verbesserung aus der wasserwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Zielstellung zu finden. Es solle nicht  Ackerland in Grünland umgewandelt werden und das Ziel des Programms sei nicht, die Lebensgrundlagen der Landwirte zu beeinträchtigen oder gar zu zerstören. Die landwirtschaftliche Fläche sollte erhalten bleiben. Dem LHW sei bewusst, dass die hochwertigen Flächen bei Sachau und Priesitz nicht einfach ersetzt werden können. Die Umsetzung von Maßnahmen aus dem Programm „Fluss, Natur, Leben“ verbessern den Hochwasserschutz und sind somit auch Daseinsvorsorge. Das Wasser sollte lieber dort behalten werden, wo es entstünde. Die Strategie zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Elbe ist ein länderübergreifendes Thema. Alle Bundesländer entlang der Elbe sowie Tschechien sind aufgefordert, Wasser in der Fläche zurückzuhalten. Beim Hochwasser 2013 sind extrem hohe Schäden enstanden. Im Vergleich dazu ist es wirtschaftlich, zukünftig diese Schäden durch den Bau von Flutpoldern und die Umsetzung von Deichrückverlegungen zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Sachsen-Anhalt sei ein Hochwasser-Transitland. Das Wasser müsse durch das Bundesland durchfließen. Kleine Rückhalte an verschiedenen Stellen im Oberlauf alleine reichten nicht aus; dieses ist wasserwirtschaftich keine Option. Es kann davon ausgegangen werden, dass es zukünftig mehr Starkregenereignisse geben werde, welche  zu Hochwasser führen können. Dieser Gefahr nachhaltig zu begegnen ist die Aufgabe des Programms „Fluss, Natur, Leben“ Hinter dem Programm „Fluss, Natur, Leben“ steht auch ein solidarischer Gedanke: Wenn wir an einer Stelle bauen, schützen wir nicht nur diesen einen Ort, sondern auch andere Orte mit. Wie werden Betroffene in den Entscheidungsprozess eingebunden? Heute wurde die Vorplanung vorgestellt. Bei  weiterem Bedarf zur Rücksprache kann der LHW kontaktiert werden. Auch bei besonderen Betroffenheiten kann das Gespräch gesucht werden. Der LHW informiere über die Maßnahmen jeweils dann, wenn es einen neuen Planungsstand gebe. Wie wird mit dem Stauwasser umgegangen? In den Planungen wird über ein gekoppeltes Oberflächen- und Grundwassermodell zu Hochwasserzeiten und außerhalb dieser der landseitigen Anfall von Oberflächen- und Grundwasser betrachtet. Im Ergebnis sind in beiden Varianten Schöpfwerke vorgesehen, welche im Bedarfsfall Oberflächenwasser / Stauwasser mittels Pumpen auf die Wasserseite des Deiches befördern, des Weiteren erfolgt dabei eine Unterstützung durch das Einbringen von Drainageleitungen zur Ableitung von Wasser im Untergrund. Ziel der Planungen ist es, dass außerhalb von Hochwassersituationen die Schöpfwerke nicht betrieben werden müssen. Alle mit der geplanten Hochwasserschutzanlage  zu querenden Fließgewässer erhalten ein Siel mit jeweiligen Verschlüssen Fälle Hochwasser und Nicht-Hochwasser werden betrachtet indem bei Bedarf diese Siele verschlossen werden Es ist darauf hinzuweisen, dass nach Rückgang eines Hochwassers die innerhalb der DRV eingestaute Fläche zügig zu entwässern ist, dies erfolgt u. a. durch die teilweise Ertüchtigung vorhandener bzw. Herstellung neuer Gräben bzw. Siele Wie notwendig sei die Deichrückverlegung überhaupt? Beim letzte Dammbruch war nur für 10 Stunden Hochwasser. Danach sei es wieder gleichhoch gewesen. Unter Beachtung der Varianten ist die Deichrückverlegung die sinnvollste/ verhältnismäßigste Lösung zur Herstellung eines Hochwasserschutzes Ein Flutpolder wäre an dieser Stelle nicht möglich, da das zur Verfügung stehende Volumen für eine gezielte Kappung der Hochwasserwelle zu gering ist. (Geht nur mit Sanierung Altdeich!) Warum muss der Deich links vom Wachhäuschen weggenommen werden und warum muss die Aue bei jedem Hochwasser geflutet werden? Ein geländegleicher Rückbau eines Teilabschnittes des Altdeiches ist sozusagen die Voraussetzung, um überhaupt von einer DRV sprechen zu können. Würde eine z.B. HQ20 Schwelle belassen werden, besteht nicht der eigentliche Effekt einer Deichrückverlegung. Bei dem Hochwasser 2002 ist das gesamte Stauwasser durch das vorhandene Siel (1,20m) abgelaufen. Situation in 2002 ist aufgrund des damaligen Deichbruches ist weder mit der Ist-Situation oder mit der vorliegenden Konzeption vergleichbar. Alle Varianten seien durchdacht. Über den Punkt des lebenswerten Lebens müsse aber  stärker nachgedacht werden! Man müsse die Varianten kleiner denken. Die beste Variante wäre, den Bestandsdeich zu ertüchtigen. Bei der Nutzung der besprochenen Flächen als Retentionsgebiet müsse die Dorfanlage geschützt werden. Die Sanierung auf der Trasse scheidet aufgrund bautechnischer und naturschutzfachlicher Aspekte und den teilweise bis an den Alt-Deich angrenzenden Altgewässern aus. Varianten, welche unweit des Altdeiches verlaufen scheiden ebenfalls aus (DRV). Sämtliche bisherige Varianten wurden im Zuge der Planungen eingehend geprüft und bewertet. Der Schutz der Dorflagen ist integraler Bestandteil der Planungen. Es geht darum, dass die Ortschaften bei Hochwasser geschützt werden.

Protokoll zur Informationsveranstaltung zur Deichrückverlegung Sachau-Priesitz Ablauf Zu TOP 4 Fragen und Diskussion mit den Teilnehmenden

TOP 1   Begrüßung durch die Moderation, Bürgermeisterin Heike Dorczok sowie Christian Jöckel, LHW inklusive Vorstellung der Beteiligten TOP 2  Impuls von Christian Jöckel, LHW: Rückblick auf die Veranstaltung im November und TOP 3   Präsentation zur ausgewählten Vorzugsvariante für die Deichrückverlegung Sachau-Priesitz durch Mario Reipa (Planungsgesellschaft für Wasserbau & Wasserwirtschaft mbH PROWA Neuruppin) Pause inkl. Erläuterungen durch die Planer am ausliegenden Kartenmaterial TOP 4   Fragen und Diskussion mit den Teilnehmenden TOP 5   Abschluss und Ausblick Die Vortragsfolien zu den TOP 2 und 3 stehen als Download für Sie bereit. Wie soll das Wasser nach der Schlitzung des Altdeichs nach einem Hochwasser wieder in die Elbe abfließen und auf welcher Höhe ist die Schlitzung geplant? Der Bestandsdeich wird bodengleich geschlitzt. Die Darstellungen in der Präsentation zeigen die Auswirkungen der Schlitzung hinsichtlich der vernässten Flächen beim jeweils angegebenen Wasserstand. Unter dieser Darstellung ist jeweils einer Auswertung zu entnehmen, wie häufig dieser Wasserstand seit 2013 aufgetreten ist. Auch schon in der Ist-Situation mit dem Bestandsdeich  vernässte Flächen hinter dem Deich durch aufsteigendes Grundwasser. Wo fahren die Baufahrzeuge während der Bauphase entlang? Mit der Vorstellung der Vorzugsvariante am 29.05.2024 wird die Vorplanung abgeschlossen. Die Planung der Baustellenlogistik erfolgt im Wesentlichen in der sich anschließenden Planungsphase zu Detaillierung der Vorzugslösung. Unter Berücksichtigung dieses Planungsstandes können folgende Aussagen zu einer möglichen Baustellenlogistik gegeben werden: Planungsrandbedingung ist es, den Baustellenverkehr möglichst wenig durch Ortschaftschaften zu führen. Grundsätzlich gilt: Deichbaumaßnahmen sind Massenbaustellen und ohne bauzeitliche Transporte über die Straße ist es nicht möglich, den Hochwasserschutz zu verbessern. Südlich von Sachau: Vor-Kopf Bauweise von der Bundestraße mit provisorischer breiterer Abfahrt. Der Deich wird Stück für Stück gebaut werden, um starken Baustellenverkehr in der Ortslage zu vermeiden und den Platzbedarf der Baustelle zu veringern. Deichbau östlich der Priesitzer Seenkette: Erschließung der Baustelle über vorhandenes Wegenetz und Baustraßen. Links vom Wendeplatz des neuen Deichs in Sachau bestehen Grundstücke mit Gärten – werden diese Grundstücke in ihrer Form erhalten bleiben? Die Grundstücke sollen in ihrer Form erhalten bleiben und es wird großer planerischer Aufwand betrieben, um dies zu erreichen. Die detaillierte Planung der Vorzugsvariante erfolgt mit der anschließenden Entwurfsplanung. Die Flächen in der Aue laufen Gefahr in der Zukunft mehr vernässt zu werden. Hierdurch wären sie nicht mehr als Ackerland nutzbar und würden nach und nach zu Grünland. Ziel einer Deichrückverlegung ist auch verlorenen Retentionsraum wieder herzustellen. Die Auswirkungen auf die Flächen durch die geplante Deichschlitzung sind in der Präsentation dargestellt. Die Pegelstände der Zukunft und damit die Häufigkeit der Vernässung können nicht vorhergesagt werden. Der LHW sagt zu, die  Auswirkungen auf die Existenz des landwirtschaftlichen Betriebs  zu untersuchen. Mit der laufenden Novellierung des Wassergesetzes für das Land Sachsen-Anhalt (WG LSA) soll eine Grundlage für die Regelungen von Entschädigungen bei Deichrückverlegungen geschaffen werden. Der LHW hat mit der Maßnahme nicht das Ziel Flächennutzungen zu ändern. Der Deich rückt dichter an den Priesitzer See, wodurch der Wasserstand bei Hochwasser durch den höheren Wasserdruck steigen könnte. Es gibt Bedenken wegen zukünftiger Überschwemmungen aufgrund einer befürchteten mangelnder Pumpenbemessung. Der Priesitzer See bekommt eine Bewirtschaftungslamelle, bis zu welcher der Wasserstand maximal steigen darf. Grundlage dafür sind Baugrunderkundungen, ein Grundwassermodell und hydraulische Modellierungen. Im Ergebnis kann die Wassermenge, die dem See im Hochwasserfall zuläuft ermittelt werden und die Schöpfwerke werden entsprechend dimensioniert. Hierbei handelt es sich um ein Standardvorgehen des LHW Bei einem Hochwasserereignis der Elbe im Raum Sachau-Priesitz gibt es eine Vorwarnzeit. Über die zeitliche Steuerung des Pumpbetriebs kann ein zusätzlicher Puffer geschaffen werden. Warum kann der Altdeich nicht saniert werden? Ziel der Maßnahme ist die Herstellung des Hochwasserschutzes für die Ortslagen Sachau und Priesitz Bei den Untersuchungen zur Auswahl der wirtschaftlichsten Lösung ist die Sanierung des Bestandsdeichs nicht die Vorzugsvariante. Gründe die gegen eine Sanierung sprechen sind in der Vorplanung umfassend untersucht und in der Präsentation dargestellt. Wo liegen die generellen Vorteile der Variante 1 Zur Auswahl standen ursprünglich sechs Varianten von denen die Varianten 1 und 3 übrig geblieben sind. Variante 3 wurde aus den Gründen verworfen, die auf Folie 11 der Präsentation zu sehen sind. Variante 1 wurde unter anderem gewählt, um einen nachhaltigen Hochwasserschutz im System bieten zu können. Dafür müssen funktionelle Lösungen gefunden werden, damit der nötige Platz nach den aktuellen Vorgaben der DIN 19712 vorhanden ist und die Eingriffe in Natur und Landschaft minimiert werden. Besonderheit ist der See hinter dem Deich, welcher mithilfe einer Bewirtschaftungslamelle als Ausgleichsspeicher genutzt werden kann. Wo soll die Schlitzung des Altdeichs vorgenommen werden? Die Schlitzung wird hinter Priesitz gegenüber von Pretzsch vorgenommen. Dadurch wird die Hauptströmung abgeschwächt und die Aue füllt sich von unterstrom her rücklaufend langsam mit Wasser, so dass eine Erosion des Bodens verhindert wird. Teile des Altdeichs wurden als Schadensregulierung nach dem Hochwasser 2002 instand gesetzt. Warum ist eine weitere Erneuerung nicht möglich? Der Altdeich ist nach aktueller DIN Norm zu niedrig. Das Ziel ist, den Hochwasserschutz zu erhöhen und einen kleinen Teil des verloren gegangenen Retentionsraums zurück zu gewinnen. Geringer Flächengewinn: Nach den letzten Hochwasserereignissen hat sich gezeigt, dass die Gefärdung immer weiter in den Unterlauf der Elbe verschoben wird, wenn alle Deiche nur weiter erhöht werden. Der reine Ausbau des Deiches ist kein nachhaltiger Hochwasserschutz, da so keine neuen Rückhalteflächen geschaffen werden. Zwischen Pretzsch und Mauken besteht eine hydraulische Engstelle, die durch die Maßnahme entspannt wird. Auch vor einem HQ 100 Ereignis müssen Maßnahmen geschaffen werden, die die Situation entspannen. Wird die Hydraulische Engstelle nicht durch den bestehenden und stehen bleibenden Altdeich beibehalten? Der Altdeich wird im Bereich der Überlaufschwelle auf das Niveau eines HQ 50 abgesenkt und die Rückhaltefläche entspannt die Situation. Die Deichrückverlegung schafft eine Absenkung des Wasserstands im Oberlauf. Der Flutpolder entspannt den Pegel im Unterlauf. Die beiden Maßnahmen können nur zusammen eine Entspannung des Gesamtsystems schaffen. Wenn die Überflutungsfläche überströmt wird, werden die Grundwasserbrunnen des Wasserwerkes Sachau abgebaut? Grundwasserbrunnen müssen seit einiger Zeit hochwassersicher gebaut werden. Möglicherweise bleiben nicht alle Brunnen bestehen, viele sind aber ertüchtigt. Grundwasserbrunnen dürfen grundsätzlich im Überschwemmungsgebiet gebaut werden und sind vom Betreiber auf den Betriebszustand der Überflutung auszulegen. Wann ist der geplante Baubeginn? Die Vorplanung wird mit der heutigen Vorstellung der Vorzugsvariante abgeschlossen. Ein schematischer Ablaufplan der Maßnahme mit den weiteren Planungsschritten ist in der Präsentation enthalten (unter Ausblick, Folie 40). Aufgrund der frühen Bearbeitungsphasen kann kein belastbarer Zeitraum für die Bauausführung angegeben werden. Was soll die Maßnahme kosten? Die Kostenermittlung liegt bei rund  17 Millionen Euro inklusive Pumpwerke Wie viel Material soll bewegt werden und woher soll es kommen? Die Baumassen werden in der nächsten Planungsphase ermittelt. Darauf aufbauend werden Materialkonzepte erstellt. Begrifflichkeit: Warum wird von Hochwasserschutz Sachau und Priesitz gesprochen, wenn die beiden Dörfer bisher mit dem Hochwasserschutz zufrieden sind? Der bestehende Deich entspricht hinsichtlich der Höhe und des Aufbaus nicht den aktuellen Anforderungen an den Hochwasserschutz. Bei Sachau besteht eine   Deichlücke. Prokjektziel ist es, den Hochwasserschutz zu verbessern, die Deichlücke zu schließen und Retentionsraum für einen nachhaltigen Hochwasserschutz wieder zu gewinnen. Abschließend wurde der Wunsch geäußert, bei einer zukünftigen Informationsveranstaltung die Maßnahme der Deichrückverlegung Sachau-Priesitz im Kontext weiterer Deichrückverlegungen und Flutpolder und damit des Gesamtkonzeptes des Hochwasserschutzes an der Elbe darzustellen. Auf diese Weise würde es den Teilnehmenden verständlicher, dass die Maßnahme am eigenen Standort nicht die einzige ist. Derzeit haben einige das Gefühl, dass sie durch die Deichrückverlegung vor Ort Nachteile erfahren und die Maßnahme nur die unterliegenden Orte schützt.

Sachstandsbericht bis 2022 Projekt Deichrückverlegung Deich Sachau-Priesitz

Nachdem mit dem Projekt in 2017 begonnen wurde, waren umfangreiche und längerfristige Abstimmungen notwendig, da auf der gegenüber liegenden Elbeseite ebenfalls ein Hochwasserschutzprojekt, der Flutungspolder Axien-Mauken, geplant wird. Es kommt gewissermaßen zu einer Korrespondenz zwischen den beiden Projekten. Als konkrete Schritte für die Deichrückverlegung (DRV) in Sachau-Priesitz festgelegt, dass ein Abschnitt des Altdeiches als Leitdeich für den Flutungspolder erhalten bleiben soll, des Weiteren wird im verbleibenden Abschnitt oberstrom eine Überlaufschwelle ausgebildet. Diese baulichen Maßnahmen beeinflussen letztendlich bedingt das Flutungsverhalten am Flutpolder Axien-Mauken. Bisher wurden im Zuge der Grundlagenermittlung und Vorplanung auch Trassee betrachtet, welche wasserseitig des Priesitzer Sees liegen. Das würde bedeuten, dass der See im zu schützenden Bereich binnenseitig der Schutzanlage verbleibt. Aufgrund der komplexen hydraulischen Situation im Hochwasserfall wurde entschieden, ein detailliertes, gekoppeltes Grundwasser- bzw. Oberflächenwassermodell für das großräumige Projektgebiet zu erstellen. Durch die Ergebnisse dieses Modells werden fundierte Aussagen zur Hydraulik von Grund- und Oberflächenwasser erwartet, insbesondere die mit dem Priesitzer See korrespondierenden Wasserströme und Wasserstände. Daraus abgeleitet ergibt sich die Entscheidung hinsichtlich des zukünftigen Trassenverlaufs der DRV. Eine Randbedingung bei ortsnahmen Trassenverläufen bildet dabei die Bebauung am Priesitzer See durch die Gebäude der Fischerei sowie der Schifferkirche. Des Weiteren wird die  binnenseitige Entwässerung sowie die vorhandene Infrastruktur in Form einer Fernwasserleitung betrachtet und bewertet. Südlich der Ortslage Sachau existiert derzeit noch kein Hochwasserschutz, der Ortsteil wäre daher von einem Hochwasser unmittelbar betroffen. Folglich ist in diesem Abschnitt eine Hochwasserschutzanlage in Form eines Erddeiches bzw. auf kurzer Länge durch eine Spundwand geplant. Ausblick 2023: Wenn die finalen Ergebnisse aus dem gekoppelten Grundwasser- bzw. Oberflächenwassermodell vorliegen, werden die Trassenvarianten abschließend bewertet und die  zu planende Rückverlegungstrasse wird festgelegt. Auf dieser Grundlage kann die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erstellt werden.

Umsetzung der Maßnahme "Flutpolder Rösa" Beschreibung der Maßnahme Überblick Sachstandsberichte

Das Maßnahmengebiet für den Flutpolder Rösa liegt im Bereich der Landesgrenze zu Sachsen im Landkreis Wittenberg, Stadt Bitterfeld. Das Projekt Flutpolder Rösa ist in der Hochwasserschutzkonzeption für die Mulde als steuerbarer Polder oberhalb des Muldestausees aufgeführt und ist dabei von großer Bedeutung für den zukünftigen Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt. Mit dem Flutpolder im rechten Vorland der Mulde verfolgt das Land Sachsen-Anhalt das Ziel, die Sicherheit gegen extreme Hochwasser im Unterlauf der Mulde zu erhöhen. Auf Grund der sehr hohen Schadens- und Gefährdungspotentiale soll bei Hochwasserereignissen, die ein HQ100 überschreiten, eine Kappung der Hochwasserscheitel erfolgen, um den Wasserspiegels der Mulde abzusenken. Der neue Polder hat eine Fläche von 520 ha. Der Polderdeich folgt im Wesentlichen der Trasse der vorhandenen Deiche und wird für ein HQ 200 bemessen. Die Länge des Deiches beträgt 6,1 km, seine mittlere Höhe 5,5 Meter. Im Hinterland wird der Polder durch natürlich ansteigendes Gelände begrenzt. Die Ortslagen Rösa und Brösa befinden sich im Randbereich der Aue und werden durch ortsnahe Hochwasserschutzanlagen bis zum Bemessungshochwasser geschützt. Das ehemals natürliche Überschwemmungsgebiet wird heute überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzt. Die geplante Maßnahme umfasst die abschnittsweise Ertüchtigung des bestehenden rechten Muldedeiches mit einer statisch wirksamen Dichtung sowie die Errichtung neuer Polderdeiche an den Ortslagen Rösa und Brösa sowie den Bau von steuerbaren Ein- und Auslaufbauwerken Das eingedeichte Gebiet soll im Fall eines starken Hochwasserereignisses kontrolliert geflutet werden, um die Mulde zu entlasten und damit den Hochwasserscheitel zu senken. Aufgrund der Lage zum gegenüberliegenden Polder Löbnitz im Grenzbereich zwischen Sachsen-Anhalt und Sachsen erfolgt eine bundesländerübergreifende Abstimmung. Gewässer: Mulde Kostenschätzung: 62 Millionen Euro Fläche: von ca. 520 Hektar Sachstandsbericht 2024: Projekt Flutpolder Rösa Sachstandsbericht 2023: Projekt Flutpolder Rösa Sachstandsbericht 2022: Projekt Flutpolder Rösa Sachstandsbericht November 2022: Ergebnisübersicht zur Informationsveranstaltung zur Änderung der Planung am Flutpolder Rösa Sachstandsbericht Juni 2021: Abschluss der Bauausführung Auslaufbauwerk Flutpolder Rösa

Sachstandsbericht 2023 Projekt Flutpolder Axien-Mauken

Die Ergebnisse der Informationsveranstaltungen im Nov. 2022 haben gezeigt, dass Anpassungen an die Trassierung der Deichlinien erforderlich werden. Die Hinweise wurden aufgenommen und eine optimalere Trassenführung erarbeitet. Die Ergebnisse wurden im Rahmen von Ortschaftsratssitzungen vorgestellt und abgestimmt. Mit den Polderdeichlinien sind Kreuzungen vorhandener Leitungen verbunden. Diese wurden ausgewertet und mit den betroffenen Leitungsbetreibern abgestimmt. Da die Trennung der Polderfläche durch die Landstraße L128 geprägt ist, wurde der Landesstraßenbaubetrieb Sachsen-Anhalts (LSBB) in die Planung der zukünftigen Straßengestaltung einbezogen. Dazu wurden Entwurfsklassen, die Ausbaubreite und Voraussetzung für eine spätere Unterhaltung vorabgestimmt. Die geplanten Standorte am Ein- und Auslaufbauwerk, am Trennbauwerk und am Brückenbauwerk wurden technisch und fachlich weiterbearbeitet. Dabei wurden die erforderlichen Lastenhefte aufgestellt, damit die grundsätzlichen Bemessungsrandbedingungen festgeschrieben werden. Das Grundwassermonitoring wurde weitergeführt. Ende Dezember 2023 trat dann ein Hochwasser auf, dessen Scheitelabfluss von 1570 m³/s über dem eines HQ(2) von 1360 m³/s lag, jedoch deutlich unter einem HQ(5) mit 2050 m³/s. Es war das bisher höchste im Rahmen des Monitorings beobachtete Hochwasser. Da das Ereignis zum Jahreswechsel 2023/2024 auftrat, wurde der Berichtszeitraum auf den Februar 2024 ausgedehnt, um eine umfassende Auswertung des Ereignisses zu gewährleisten. Im Rahmen der Modellierung zur Be- und Entleerung des Polderbereiches kommt dem Klödener-/ Kleindröbener Riss eine besondere Bedeutung zu. Aus den Bürgergesprächen und aus Terminen mit der Biosphärenreservatsverwaltung ging hervor, dass der Wunsch nach einer Aufwertung besteht. Die fachliche Bearbeitung wurde in 2023 begonnen. Unabhängig von der Planung zur zukünftigen Gestaltung des Flutpolders hält der LHW an der Sicherung und dem Ausbau unsanierter Deichabschnitte fest. Diese Maßnahmen sollen in den nächsten Jahren bei vorhandener Mittelverfügbarkeit realisiert werden. Hierzu zählt insbesondere der Deichabschnitt Mauken-Klöden „Deichbogen (BA 1.3)“ und Deich Mauken-Klöden, 2. BA. Für die Maßnahmen wird die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erstellt. Der Polderstandort Axien-Mauken hat auf Grund seiner Lage im Bundesland und seiner gewählten Größe das in Sachsen-Anhalt größte Potential für den Wasserrückhalt bei Extremereignissen. Darüber hinaus sind die Maßnahmen mit benachbarten Abschnitten der Deichrückverlegung Sachau-Priesitz und Deichrückverlegung Schützberger Deich abzustimmen. Ausblick 2024 Die komplexen Fragestellungen zur Deichtrassenführung, zur Bauwerksgestaltung, zur Lage- und Aufbau der Verbindungsstraße Düßnitz-Mauken, der Aufwertung des Klödener-/ Kleindröbener Risses und weitere Inhalte der Planung werden fortgeschrieben. Die nächste Informationsveranstaltung ist im November 2024 geplant.

1 2 3 4 5 6 7 8