Das Projekt "Evaluation der hygienischen Qualität des Wassers in mit fäkalbelastetem Flusswasser gefluteten Tagebaurestseen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Mikrobiologie durchgeführt. Die Überwachung von freien Badegewässern nach hygienisch-mikrobiologischen Gesichtspunkten findet anhand von mikrobiellen Indikatoren (Indikatorbakterien und -viren) statt. Bei der Überschreitung von bestimmten vorgegebenen Konzentrationen dieser Indikatoren wird davon ausgegangen, dass Krankheitserreger auch in Konzentrationen präsent sind, die die Gesundheit der Badebenutzer gefährden. Dabei sind die Indikatoren selbst keine Krankheitserreger, sondern in der Regel harmlose Bewohner des menschlichen Darmes. Indikatoren überleben im Oberflächenwasser länger als Krankheitserreger. Daraus folgt, dass wenn das Zeitintervall (Karenzzeit) seit der letzten fäkalen Einleitung lang genug ist und die Indikatorkonzentrationen unter die Grenzwerte zu liegen kommen, die Anzahl der Krankheitserreger im Wasser als unbedenklich gelten kann. Wird das Gleichgewicht eines Gewässers durch eine intermittierende Flutungsweise gestört, dann treffen diese Voraussetzungen nicht mehr zu. In intermittierend gefluteten Tagesbaurestlöchern kommt es bei jeder Flutung zu einer Verdünnung des eingeleiteten Wassers durch das bereits im Restloch vorhandene Wasser. Dabei wird die Verdünnung der Indikatoren und der Krankheitserreger gleich sein. Das ist ein beunruhigender Aspekt der Hygiene, weil sonst die Krankheitserreger durch die Karenzzeit überproportional eliminiert werden. Das FV soll die Frage der Absterberate ausgewählter Krankheitserreger in Tagebaurestlöchern mit ihren besonderen wasserökologischen Eingenschaften untersuchen. Die Fragen, die in einmaliger Weise hinterfragt werden sollen sind, wie Fäkalbakteriophagen, die mit dem Abwasser in die Gewässer gelangen, im Vergleich zu humanpathogenen Viren inaktiviert werden, ferner wie sich E.coli-Bakterien und interstinale Enterokokken hinsichtlich humanpathogenen Viren verhalten.