Das Projekt "Risk-assessment policies - differences across jurisdictions" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur (IFZ) durchgeführt. 'Risk assessment policy' (RAP) beschreibt die Setzung von Rahmenbedingungen für die Risikoabschätzung im Rahmen des Risikomanagements. Während Risikomanagement eher als politische Tätigkeit gilt, wird Risikoabschätzung als wissenschaftliche Tätigkeit angesehen. Als Folge der Lebensmitteskandale der letzten Jahren hat sich in der EU Lebensmittelpolitik das politische Paradigma durchgesetzt, diese beiden Sphären möglichst klar zu trennen, um Wissenschaft nicht durch Politik zu korrumpieren und ihre Glaubwürdigkeit nicht zu gefährden. Trotzdem kann Risk Assessment nur dann sinnvoll funktionieren, wenn beide Seiten intensiv zusammenarbeiten. Aus diesen Gründen hat die RAP in jüngster Zeit besondere Aufmerksamkeit erhalten, sodass zuletzt auch die internationale Codex Alimentarius Kommission dazu Empfehlungen veröffentlicht hat. Das Projekt geht von der Vermutung aus, dass RAP in unterschiedlichen Ländern unterschiedlich gehandhabt wird. Unterschiedliche Rahmenbedingungen können aber zu unterschiedlichen Ergebnissen und Schlussfolgerungen der wissenschaftlichen Risikoabschätzung und damit auch zu unterschiedlichen Sicherheitsstandards sowie unterschiedlichen Handelsrestriktionen für Lebensmittelprodukte führen. Dies wiederum ist von eminenter Bedeutung für die Harmonisierung der Umwelt- und Lebensmittelsicherheitspolitik sowie den Freihandel innerhalb der EU und zwischen der EU und den USA. Das Projekt untersucht in vergleichender Form die RAP in Deutschland, Großbritannien, USA, Japan sowie des Codex Alimentarius anhand von Fallstudien und arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Die Ergebnisse des Projekts werden im Jahr 2008 als Bericht im Rahmen des European Science and Technology Observatory (ESTO) veröffentlicht.