Dieses klassische Modell nach HUET (1949) nimmt eine längszonale Einteilung der Fließgewässer auf Basis des Gefälles und der Gewässerbreite vor. Es ist schematisch und generalisiert, biologische Komponenten werden nicht berücksichtigt. Die Bezeichnung der einzelnen Regionen erfolgt nach der typischer Weise dort vorkommenden Hauptfischart. Klassifikation der Fischregionen nach Gefälle und Gewässerbreite: - Forellenregion - Äschenregion - Barbenregion - Bleiregion
Dieses klassische Modell nach HUET (1949) nimmt eine längszonale Einteilung der Fließgewässer auf Basis des Gefälles und der Gewässerbreite vor. Es ist schematisch und generalisiert, biologische Komponenten werden nicht berücksichtigt. Die Bezeichnung der einzelnen Regionen erfolgt nach der typischer Weise dort vorkommenden Hauptfischart. Klassifikation der Fischregionen nach Gefälle und Gewässerbreite: - Forellenregion - Äschenregion - Barbenregion - Bleiregion
Das Projekt "Fischbestandserhebungen in bayerischen Fliessgewaessern mit Kormoranpraesenz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Fischerei durchgeführt. Ziel: Beurteilung des Einflusses vom Kormoran auf die Fischbestaende in ausgewaehlten Fliessgewaessern. Die Untersuchungen dienen als Entscheidungsgrundlagen fuer die Formulierung einer Verordnung zur letalen Vergraemung von Kormoranen an natuerlichen und kuenstlichen Gewaessern. Aufgrund der starken Zunahme der Kormoranpopulation in Europa ist die Zahl der ueberwinternden Voegel in Bayern in den vergangenen 10 Jahren ebenfalls gestiegen. Insbesondere in Fliessgewaessern der Forellen- und Aeschenregion, aber inzwischen auch in der Barben- und Brachsenregion, sind zum Teil erhebliche Einfluesse des Kormorans auf bestimmte Fischarten erkennbar. Vor allem die Aeschenbestaende sind von Kormoranen stark dezimiert worden, so dass sich diese Fischart in vielen Fliessgewaessern nicht mehr aus eigener Kraft erholen kann.
Das Projekt "Modellversuch: Aufgelöste Rampen - Ökologie und Hydraulik Leitenbach und Aurach" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Wasserwirtschaft Wien, Institut für Wasserbau und hydrometrische Prüfung durchgeführt. In vielen österreichischen Flüssen existieren Querbauwerke, die einen Höhenunterschied im Gewässer überwinden. Die häufigste Ursache für die Errichtung eines Querbauwerks war und ist die Stabilisierung einer sich nicht im sohlmorphologischen Gleichgewicht befindlichen Flusssohle, was zumeist durch eine Gefälleerhöhung aufgrund einer Begradigung, eine erhöhte Sohlbelastung durch Einengung des Gewässerquerschnitts, ein Geschiebedefizit etc. bedingt war. Viele der herkömmlichen Querbauwerke (Wehre, Schwellen, Rampen, ...) erfüllen zwar die Funktion der Sohlstabilisierung, stellen jedoch für die Fischwanderung ein unüberwindliches Hindernis dar, das es zu beseitigen gilt, um den Erfordernissen der Wasserrahmenrichtlinie gerecht zu werden. Während die hydraulischen Erfordernisse für Fischarten des Epirhithrals (Forellenregion) vergleichsweise gut erforscht und dokumentiert sind, fehlen für das Hyporhithral und Epipotamal (Äschen bzw. Barbenregion) fundierte Daten. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurden im Rahmen des Forschungsprojektes Dimensionierungsgrundlagen für aufgelöste Rampen erarbeitet.
Das Projekt "Vergleichende Untersuchungen ueber die fischereiliche Situation in Fliessgewaessern Oesterreichs, Einzugsgebiet der Traun" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Fischereiwirtschaft durchgeführt. Um die Entwicklung der Fischbestaende in Abhaengigkeit von anthropogenen Einfluessen feststellen zu koennen, muss zuerst eine Bestandsaufnahme durchgefuehrt werden. Erst dann kann aufgrund weiterer Befischungen auf Aenderungen und die dafuer verantwortlichen Faktoren geschlossen werden. Da hierzu nur wenige Daten vorliegen, wurde mit einer systematischen Fischbestandserhebung begonnen und zwar im Einzugsgebiet der Traun, in welchem eine starke Nutzung der Fliessgewaesser als Vorfluter fuer die Industrieabwaesser besteht. Ergebnisse: Die Fischbestaende im Einzugsgebiet Traun bis Bad Ischl setzen sich in erster Linie aus Salmoniden (zumeist Bachforellen), Koppen und fallweise auch aus Regenbogenforellen, Aeschen, Aalrutten und Elritzen zusammen. Von Bad Ischl abwaerts nimmt der Aeschenanteil in der Traun zu und flussabwaerts von Gmunden wird die Aesche in den ungesteuerten Abschnitten zur wichtigsten Art. Flussabwaerts der Agermuendung ist die Traun der Barbenregion zuzuordnen. In diesem Abschnitt nimmt die Artenvielfalt stark zu (18 Arten inklusive der mit Besatzmassnahmen eingebrachten Karpfen, Schleie und Aale), und auch die Bestandszusammensetzung aendert sich. Vor allem in den Staubereichen dominieren Hechte, Aitel und Rotaugen. In den Traunzubringern ist die fischereiliche Situation unterschiedlich. Die Ischl und Ager weisen als Seeabfluesse zeitweise sehr hohe Sommertemperaturen auf und sind deswegen der Barbenregion zuzuordnen, obwohl sie von der Morphologie und der Stroemungsgeschwindigkeit her eher den Charakter von Salmonidengewaessern aufweisen. Die Alm dagegen ist fast auf der gesamten Strecke der Forellenregion zuzuordnen, erst im untersten Abschnitt kann der Aeschenanteil bis zu 25 Prozent ansteigen. Die Krems ist im Ober- und Mittellauf ebenfalls als Forellenregion zu bezeichnen, waehrend der unterste Abschnitt einer typischen Barbenregion entspricht. Die kleinen Zubringer sind im Ober- und Mittellauf meist als reine Bachforellengewaesser anzusehen, lediglich im untersten Bereich treten teilweise auch andere Arten (meist Cypriniden, wie Aitel etc.) auf. In der Traun und Ager wurden seit ueber zwei Jahrzehnten im Rahmen von Wasserrechtsverfahren immer wieder Fischbestandsaufnahmen durchgefuehrt. Es zeigte sich dabei, dass die zunehmende Reinigung der Abwaesser aus der Papierindustrie sehr nachhaltig auf die Fischbestandszusammensetzung gewirkt hat. So war z.B. die Ager Anfang der Siebzigerjahre flussabwaerts von Lenzing, abgesehen von Kleinfischarten im Uferbereich, wo aufsteigende Quellen oder einmuendende Gerinne vorhanden waren, weitgehend fischleer. Mit der Errichtung der Bruedenkondensatextraktionsanlage (BKE-Anlage) im Jahre 1983 und der Abwasserreinigungsanlagen in den Jahren 1988 und 1990 erhoehte sich einerseits die Fischartenzahl sehr stark und andererseits stieg der Fischbestand bei der Ueberfuhr, also kurz vor der Muendung in der Traun, auf das Zwanzigfache an.
Bülziger Graben53928Bülziger Graben53928Stauanlage5756484Stauanlage5756526736339 Stauanlage5756554736435 Bauwerksname unbekanntSohlbauwerk5751712757320 Bauwerksname unbekanntStauanlage5751732757322 Bohlenstau nicht durchgängig, Δh ~ 30 cm 15 Ökologische Durchgängigkeit 1Ohne2Gitter, Sohlschwelle, Verrohrung2Bohlenstau 1 von 14 Bachforelle, Elritze, Groppe, Schmerle69_99obere bis untere ForellenregionBachforelle, Elritze, Groppe, Schmerle3 npSohlbauwerk - 2Sohlbauwerk - Konzept zur Neugestaltung der Querung der B 187 und anschließende Gewässerstrecke npStauanlage - 2Stauanlage - Konzept zur Neuge-staltung der Querung der B 187 und anschließende Gewässerstrecke ja obere bis untere Forellenregion3 2324252627 bestehendes WasserechtMaßnahme- prioritätKosten-schätzung *BemerkungLayout Wander-hindernis np 1np Stauanlage - Rückbau Stauanlage - Rückbau Stauanlage - raue Rampe Stauanlage - Rückbau Stauanlage - 1 1 Stauanlage - 2 np Stauanlage - 1 1 Stauanlage - 1 np 28 22Raum-widerstand1 Layout Maßnahme 21Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Bemessungs-fisch Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle 20 69_99 Fischregion 19LAWA- Maßnahmenr. Vorzugsvariante69_01 obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion 18Vorzugs-varianteRückbauraue RampeRückbau69_01Rückbau17 Maßnahmen- varianten 69_02Konzept zur Neugestaltung der Querung der B 187 und anschließende Gewässerstrecke16Barrierewirkung 12 11 69_01Konzept zur Neuge-staltung der Querung der B 187 und anschließende Gewässerstrecke V1:Rückbau V1:Rückbau V1: Rückbau V1: Rückbau V2: raue Rampe V2: raue Rampe V2: raue Rampe V2: raue Rampe ohneV1: Machbarkeits-studie Gitter und Sohlschwelle 1V1: Machbarkeits-studie 14Fischwanderhilfe vorhandenneinneinHW: 5756526 RW: 736339Stau offenStaubohlenneinBeschreibungHW: 5756465 RW: 736149HW: 5756484 RW: 7361982 nein13Koordinaten ETRS 1989 UTM 32N736149736198Betonstaukopf, Δh = 60- 70 cm, Wassereinspeisung in TeichohneneinHW: 5751712 RW: 75732057564651 neinHW: 5756554 RW: 736435Stau offen HW: 5751732 RW: 7573229Wanderhindernis- Code LHW Koordinate E ETRS 1989 UTM 32N Koordinate N ETRS 1989 UTMStaukopf offen 10 8Kategorie 7 Stauanlage Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Regionaler Name unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt EL03OW08-00EL03OW08-00EL03OW08-00EL03OW08-00EL03OW13-00EL03OW13-006 539584BG_PA01BG_PA012 5539584BB_PA01BG_WH012 Oberflächen- wasserkörper 539584539584BB_PA01BB_WH042 4 3GewässerBB_PA01BB_WH032 LAWA- Gewässerkennzah l Gewässer- ordnung2Planungs- abschnittBB_PA01BB_WH022 Bernischer Bach Bernischer Bach Bernischer Bach Bernischer Bach 1Wander-hindernisBB_WH012 BG_WH020 QBW ID GEK Kleine Flämingbäche: Anlage 8.2 – punktuelle Maßnahmen BG_PA0453928BG_WH06BG_PA04539282 BG_WH07BG_PA05539282 BG_WH08BG_PA05539282 DB_WH01DB_PA01539242 DB_WH02DB_PA01Drainingsbach539242 DB_WH03DB_PA01Drainingsbach539242 DB_PA02Drainingsbach539242 Planungs- abschnittGewässer BG_PA02Bülziger Graben BG_PA03KategorieWanderhindernis- Code LHW Koordinate E ETRS 1989 UTM 32N Koordinate N ETRS 1989 UTMKoordinaten ETRS 1989 UTM 32N Bauwerksname unbekanntVerrohrung / Durchlass5751909EL03OW13-00Stauanlage5752846EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00757341HW: 5751909 RW: 757341757661HW: 5752846 RW: 757661757822HW: 5752973 RW: 757822Sohlschwelle, Δh ~ 30 cm – Entnahme zum Teich möglich, Wasserüberleitung Teich, Betonbauwerk marode Stauanlage5753144758054HW: 5753144 RW: 758054Rückstau durch Jalousiestau, Δh unbekannt, Rückstau ins OW Verrohrung / Durchlass5754142758168HW: 5754142 RW: 758168komplett verrohrt Stauanlage5755272759289HW: 5755272 RW: 759289Schacht, verstopft Stauanlage5760650760399HW: 5760650 RW: 760399Zahnstangenstau mit Bohlen, Sohlgleite ökologisch durchgängig Stauanlage5761068760269HW: 5761068 RW: 760269Betonstau mit Bohlen, Δh ~ 30 cm, sehr marode, umläufig 5761139760199HW: 5761139 RW: 760199Sohlgleite, Δh ~ 20 cm, Umgestaltung erforderlich 5761412759903HW: 5761412 RW: 759903Bohlenstau, Δh ~ 10 cm Maßnahmen- variantenV1: Rückbau V2: Stau V3: Prüfung der ökologischen Durchgängig-keitohneRückbau69_01 nein2Sohlschwelleraue Rampe69_02 nein3Stautafelraue Rampe69_02 nein2Schacht, Verrohrung ~ 150 mV1: Öffnung VerrohrungÖffnung der Verrohrung69_10 nein2SchachtV1: RückbauRückbau69_01 nein2Stautafelraue Rampe69_02 nein2Stautafelraue Rampe69_02 nein3hohe Fließgeschwindigk eit, geringe WassertiefeV1: Bauwerk umgestaltenBauwerk umgestalten69_04 3StautafelV1: Rückbau V2: raue RampeRückbau69_01 2 von 14 np1np1np1np1np1np Stauanlage - Rückbau Stauanlage - raue Rampe Stauanlage - raue Rampe 2Sohlbauwerk - Bauwerk umgestalten np Stauanlage - Rückbau Sohlbauwerk - raue Rampe Stauanlage - Rückbau Sohlbauwerk - 2 Stauanlage - 1 2 Stauanlage - 2 npStauanlage - 22Stauanlage - 3 Sohlbauwerk - 3 Stauanlage - 2npStauanlage - raue Rampe Maßnahme- priorität Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle1Verrohrung / Durchlass - Öffnung der Verrohrung bestehendes Wasserechtjaobere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Verrohrung / Durchlass - Prüfung der ökologischen Durchgängigkeit, Rückbau Stau Verrohrung / Durchlass - 3 Raum-widerstandBachforelle, Elritze, Groppe, Schmerlenp Stauanlage - 3Bemessungs-fischobere bis untere Forellenregion2Verrohrung / Durchlass - 2Fischregion69_99 Layout Maßnahme Layout Wander-hindernis Bemerkung Kosten-schätzung * LAWA- Maßnahmenr. Vorzugsvariante Prüfung der ökologischen Vorzugs-variante Durchgängigkeit, Rückbau Stau Barrierewirkungnein1 V1: Rückbau V1:Rückbau V1:Rückbau V2: raue Rampe V2: raue Rampe V2: raue Rampe Ökologische DurchgängigkeitVerrohrung l ~ 40 m V1: Rückbau V1: Rückbau V2: raue Rampe V2: raue Rampe Fischwanderhilfe vorhandennein3nein 5752973 Stau offen Sohlbauwerk Sohlbauwerk Verrohrung Bahn und Straße, Stau im Oberwasser= offen Stauanlage Beschreibung Regionaler NameEL03OW13-002 Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt Oberflächen- wasserkörper53928253928 LAWA- Gewässerkennzah l Gewässer- ordnung Wander-hindernisBG_WH03BG_WH04 Drainingsbach Bülziger Graben Bülziger Graben Bülziger Graben Bülziger Graben Bülziger Graben BG_WH052 DB_WH04 QBW ID GEK Kleine Flämingbäche: Anlage 8.2 – punktuelle Maßnahmen Planungs- abschnittGewässerDB_PA02Drainingsbach53924DB_WH06DB_PA03Drainingsbach539242 DB_WH07DB_PA03Drainingsbach539242 DB_WH08DB_PA04Drainingsbach539242 DB_WH09DB_PA04Drainingsbach539242 EB_WH01EB_PA01Euperscher Bach5393222 EB_WH02EB_PA01Euperscher Bach5393222 FB_WH01FB_PA01Fauler Bach539322 FB_WH02FB_PA02Fauler Bach539322 FB_PA02Fauler Bach539322 Ersatzneubau2Stautafel Sohlschwelle3Sohllage zu hoch, kein SedimentV1: V1: Ersatzneubau V2: V1: Rückbau Ersatzneubau raue Rampe im UW V2: raue Rampe V2: Furt69_10 Anhebung der Sohle Rückbau und im Unterwasser Ersatz für FLE3Sohllage zu hoch, kein SedimentV1: Ersatzneubau V2: raue Rampe im UW3Verrohrung l~500 m 3 von 14 69_1069_99 Fischregion LAWA- Maßnahmenr. Vorzugsvariante np 1np 1np np 1np 2np 3np Verrohrung / Durchlass - Verrohrung / Durchlass - Stauanlage - Anhebung der Sohle im Anhebung der Sohle im Rückbau und Unterwasser Unterwasser Ersatz für FLE 1Verrohrung / Durchlass - Prüfung der ökologischen Durchgängigkeit np Verrohrung / Durchlass - Ersatzneubau Stauanlage - Rückbau Stauanlage - Rückbau Sohlbauwerk - ohne Massnahme Stauanlage - Rückbau Stauanlage - 1 Sohlbauwerk - 1 Stauanlage - 1 1 Stauanlage - 1 np Verrohrung / Durchlass - 3 Stauanlage - Rückbau und Ersatz für FLE Stauanlage - 2 np Verrohrung / Durchlass - Verrohrung / Durchlass - Stauanlage - 2 3 3 1 ja Layout Maßnahme Layout Wander-hindernis Bemerkung Kosten-schätzung * Maßnahme- priorität bestehendes Wasserecht Raum-widerstand Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Bemessungs-fisch Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle 1 Verrohrung / Durchlass - 3Bachforelle, Elritze, Groppe, Schmerle 69_01 Bachforelle, Elritze, Groppe, Schmerle 69_01 obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion 69_01 Bachforelle, Elritze, Groppe, Schmerle69_10obere bis untere Forellenregion Sohlschwelleobere bis untere Forellenregion Rückbau3obere bis untere Forellenregion V1: Rückbau69_01 Rückbau und Vorzugs-variante Ersatz für FLE Rückbauohne MassnahmeRückbauohneAnhebung der Sohle im Unterwasser1Prüfung der ökologischen DurchgängigkeitMaßnahmen- variantenV1: Ersatz FLE V2: Rückbau V2: raue RampeV1: Rückbauohne MaßnahmeV1: Rückbau69_01 V: Prüfung der ökologischen DurchgängigkeitÖkologische Durchgängigkeit BarrierewirkungFischwanderhilfe vorhandenneinneinneinHW: 5752322 RW: 753130HW: 5752402 RW: 753130Verrohrung,ökologische Durchgängigkeit ?neinHW: 5752261 RW: 753135753130RDL, eingeschränkt durchgängigohneneinHW: 5756001 RW: 755682753135Durchlass, eingeschränkt ökologisch durchgängig, Pflastersohle1neinHW: 5756419 RW: 755154755682Feuerlöschentnahmestelle, Δh 40 cm, Sohle RDL im UW zu hochohneneinHW: 5763270 RW: 759862755154RDL, eingeschränkt ökologisch durchgängig1neinHW: 5763086 RW: 759932759862Zahnstangenstau ohne SchützohneneinBeschreibungHW: 5761656 RW: 759950HW: 5762316 RW: 759939HW: 5762609 RW: 759936759932Zahnstangenstau ohne SchützStautafelneinKoordinaten ETRS 1989 UTM 32N759950759939759936Sohlgleite, ökologisch durchgängig7531305761656 5762316 5762609 5763086 5763270 1 57560015756419 Stau, offen, ökologisch durchgängig5752261Wanderhindernis- Code LHW Koordinate E ETRS 1989 UTM 32N Koordinate N ETRS 1989 UTM 2 5752322KategorieStauanlageStauanlageSohlbauwerkStauanlageStauanlageVerrohrung / DurchlassStauanlageZahnstangenstau, Feuerlöschentnahme, mit Holzschütz, Δh ~ 20 cm5752402 Verrohrung / Durchlass Verrohrung / Durchlass Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Regionaler Name unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt Bauwerksname unbekannt Bauwerksname unbekannt Bauwerksname unbekannt Verrohrung / Durchlass EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW12-00EL03OW12-00EL03OW12-00EL03OW12-00EL03OW12-00 Oberflächen- wasserkörper LAWA- Gewässerkennzah l Gewässer- ordnung Wander-hindernisDB_WH052 FB_WH03 QBW ID GEK Kleine Flämingbäche: Anlage 8.2 – punktuelle Maßnahmen
43. Jahrgang· 2006 . Heft 1 ISSN 0940-6638 IM LAND SACHSEN-ANHALT SACHSEN-ANHALT Landesamt für Umweltschutz Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt 43. Jahrgang • 2006 • Heft 1 • ISSN 0940-6638 Inhaltsverzeichnis Seite Aufsätze Malte Götz & Mechthild RothReproduktion und Jugendentwicklung von Wildkatzen im Südharz – eine Projektvorstellung3 Katrin HartenauerZum Vorkommen der Bachmuschel in der nordwestlichen Altmark und Hinweise zur Bewertung des Erhaltungszustandes11 Günter Kallenbach, Uwe Patzak & Frank JurgeitGebäudebrüterschutz in Sachsen-Anhalt am Beispiel der Stadt Dessau21 Mitteilungen 30 Ehrungen Informationen 30 37 Petra DornbuschUmsetzung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens in Sachsen-Anhalt 37 Friedrich EbelVom Aussterben gerettet: Gips-Fettkraut (gipsbewohnende Sippe von Pinguicula vulgaris L.)41 Inge HaslbeckÜbersicht der nach Naturschutzrecht geschützten Gebiete und Objekte Sachsen-Anhalts43 Lutz ReichhoffDer Beitrag von Siegfried Schlosser zur Berücksichtigung pflanzengenetischer Ressourcen im Naturschutz der DDR und Sachsen-Anhalts46 Peer SchnitterNeue Naturschutzbeauftragte mit besonderen Aufgaben des Landes Sachsen-Anhalt49 Christoph SchönbornDer Amerikanische Riesenaronstab im Harz52 Uwe ZuppkeNachweis der Nase in der sachsen-anhaltischen Elbe54 Bericht zur Jahrestagung der Feldherpetologen 200656 Veranstaltungen Jürgen Buschendorf Schrifttum Landesamt für Umweltschutz 58 1 Geschützte und gefährdete Pflanzen, Tiere und Landschaften des Landes Sachsen-Anhalt zu den Abbildungen 2. und 3. Umschlagseite (Texte: M. Unruh, F. Ebel; Fotos: L. Buttstedt., F. Ebel) Kleine Flussmuschel oder Bachmuschel (Unio crassus) Unio crassus - die Bachmuschel- gehört mit der Malermu- schel (Unio pictorum) und der Dicken Bachmuschel (Unio tumidus), zur holarktisch verbreiteten Familie der Unio- nidae und wird unter Einschluss der Flussperlmuscheln (Margaritiferae) zu den Großmuschelarten europäischer Binnengewässer gestellt. Während die Flussperlmuschel infolge ihrer Bindung an die Nährstoffarmut des Rhith- rals (Forellenregion) schon immer nur lokale Vorkom- men aufwies, zählten Bach - und Malermuscheln einst zu den weit verbreiteten Flussmuschelarten in Mitteleu- ropa. Die Bachmuschel ist fünf bis sechs Zentimeter lang und ihre Schalenhöhe beträgt drei bis vier Zentimeter. Damit ist sie die kleinste Muschel innerhalb dieser Familie; der elliptisch –eiförmige Umriss und die dickwandigen Scha- len verstärken den Eindruck einer gedrungenen Form. Ihre Morphologie ist in Abhängigkeit vom Vorkommen sehr variabel. Die dunkelbraun-schwarze Färbung der Muschelschalen bleibt ein unverkennbares Merkmal. Wie alle Muschelarten filtrieren Bachmuscheln über die Kiemenoberfläche Detritus, Zooplankton und Mikro- organismen aus dem Wasser, über eine Schleimschicht wird die so gewonnene Nahrung zum Mund befördert. Die typische Dreigliederung der Molluskenform in Fuß, Kopf und Mantel ist nicht mehr erkennbar - wohl als Fol- ge der nahezu sessilen Lebensweise der Muschelarten. Unsere Muscheln sind getrennt geschlechtlich. Nach der Befruchtung der Eier beginnt für die Glochidien - die Larven der Süßwassermuscheln - eine höchst ungewis- se Lebensphase. Als obligate Fischparasiten sind sie auf bestimmte Wirtsarten angewiesen; dort setzen sich die Larven auf Flossen, Haut oder Kiemen fest, die danach von Epithelzellen des Fisches umschlossen werden. Nach vollendeter Metamorphose löst sich die Jungmuschel und sinkt auf den Gewässergrund. Jahrzehntelang galt die Bachmuschel in Sachsen-Anhalt als ausgestorben. So erfreulich die bekannt gewordenen Vorkommen in der Kleinen Helme und- aktuell- in der Altmark sind, verdeutlichen die beiden isolierten Fund- orte doch den Zustand unserer Fließgewässerfauna. Verbauung, Schadstoffbelastung, Sedimentation des Lü- ckensystems im Gewässer und Beseitigung der morpho- logischen Vielfalt der Gewässerufer sind entscheidende Ursachen ihres flächendeckenden Rückgangs. M. U. 2 Gipsfettkraut Dass Pflanzen Insekten fangen und festhalten können, ist bereits seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bekannt. Allerdings konnte erst später durch Charles Darwin nachgewiesen werden, dass diese Gewächse i. d. R. ihre Opfer auch „verzehren“. Seine die Karnivorie betreffenden Beobachtungen und Erkenntnisse setzten ihn jedoch heftigen Angriffen aus. Der namhafte zeit- genössische Botaniker Eduard von Regel, Direktor des Botanischen Gartens von St. Petersburg, veröffentlichte 1875 in der „Gartenflora“ nachstehende Bemerkung: „... dass die von Darwin auf die Bewegungserscheinungen bei einigen insektenfangenden Pflanzen aufgestellte Theorie zu jenen gehört, über die jeder verständige Bo- taniker und Naturforscher einfach gelacht haben würde – wenn diese Theorie nicht von dem gefeierten Darwin ausgehen würde...“. Doch die von Darwin an mehreren Karnivoren-Sippen, u. a. am Echten Fettkraut (Pinguicu- la vulgaris), durchgeführten Experimente, die er in sei- nem Buch „Insectivorous plants“ (1875) veröffentlichte, konnten überzeugen. Das Gipsfettkraut, eine nahe Verwandte des Echten Fettkrautes, gehört einer 48 Arten umfassenden Gat- tung an, deren Verbreitung von den Tropen bis in die Arktis reicht. Während das Echte Fettkraut in seinem mitteleuropäischen Teilareal Quell- und Flachmoore so- wie Sickerrasen und Rieselfluren besiedelt, kommt das Gipsfettkraut an nordexponierten, feuchten Gipsfelsen vor. Beide Sippen sind 5 – 15 cm hohe Rosettenpflanzen. Ihre fettglänzenden (Name!), länglich-verkehrteiförmi- gen Blätter sind mit gestielten Fang- und sitzenden Ver- dauungsdrüsen besetzt. Legt man auf ihre Randpartie kleine Insekten – wie es Darwin in seinen Versuchen durchgeführt hat – so rollt sich diese, bedingt durch Wachstumsprozesse, innerhalb weniger Stunden ein, die Opfer nun umschließend und verdauend. Nach 24 bis 28 Stunden erfolgt die Wiederausbreitung des Blatt- randes; die „Leimrute“ ist nun wieder fangbereit. Drei- bis viermal kann ein Blatt auf diese Weise Insekten fan- gen und verdauen. Während die in den gemäßigten und nördlichen Brei- ten vorkommenden Fettkraut-Arten mittels sog. Win- terknospen die ungünstige Jahreszeit überdauern, sind die tropisch-subtropischen Pinguicula-Sippen ganzjäh- rig grün. Bei letzteren muss jedoch zwischen Arten mit einer ganzjährig gleichartigen und einer saisonal ver- schiedenen Beblätterung unterschieden werden. F. E.
LfU-Bericht: Nährstoffliche Belastungen in Fließgewässern Der aktuelle LfU-Bericht beschreibt und analysiert den Einfluss der nährstofflichen Belastungen auf die Fischfauna in rheinland-pfälzischen Fließgewässern. Zum LfU-Bericht: Nährstoffliche Belastungen in Fließgewässern und deren Einfluss auf die Fischfauna in Rheinland-Pfalz Die wesentlichen Ergebnisse: Nährstoffe haben für die Ökologie von Fischen und ihren Lebensgemeinschaften eine grundlegende Bedeutung. In dieser Studie wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss Nährstoffe auf das Vorkommen von Fischen und den fischökologischen Zustand in Fließgewässern in Rheinland-Pfalz haben. Hierzu werden die Daten aus dem biologi-schen und chemischen Monitoring von 2017 bis 2019 statistisch ausgewertet. Die Daten umfassen (i) die allgemein physikalisch-chemischen Parametern, (ii) die Saprobienindices des Makrozoobenthos und (iii) die fischbiologischen Erhebungen. Nährstoffliche Belastungen in Fließgewässern sind in Rheinland-Pfalz noch verbreitet. Schwerpunkte der Belastung liegen großräumig in der Oberrheinebene und betreffen andernorts einzelne Gewässer, wie Nothbach, Lauter und Wiesbach. Neben den Dauerbelastungen sind in einigen Bächen auch spitzenartige Belastungen auffällig. In Bächen erweisen sich insbesondere hohe Konzentrationen von Ammonium und Nitrit als beeinträchtigend für die Fischfauna aus. In der Unteren Forellenregion und der Äschenregion beeinflusst zudem die organische Belastung bzw. die Saprobie den fisch-ökologischen Zustand. Die regulativen Grenzwerte für die Saprobie sind deutlich zu hoch, um die Belastung in der Forellenregion abzubilden. Die Vielfalt der stofflichen Belastungen ist in der Äschenregion am höchsten. Die absoluten Mengen der stofflichen Belastungen sind in der Cyprinidenregion am höchsten, da diese überwiegend in der Oberrheinebene vorkommt. Erhöhte Konzentrationen von Gesamtphosphat und Orthophosphat sind weit verbreitet. Der Einfluss von hohen Phosphatgehalten auf die fischbiologische Zustandsbewertung ist deswegen schwierig statistisch nachweisbar. Die realisierte Eutrophierung aufgrund hoher Phosphorkonzentrationen betrifft in der Barbenregion die meisten Gewässer, sie kann jedoch bereits auch in der Forellen- und Äschenregion im Einzelfall den fischökologischen Zustand beeinflussen. Die Besiedlungsdichten von Fischarten korrelieren mit Nährstoffgehalten und der Intensität des Stoffumsatzes. Die Dichten der Bachforelle, nachfolgend von der Groppe sind von allen Fischarten am häufigsten und ausschließlich negativ mit Nährstoffgehalten korreliert. Die Dichten beider Arten korrelieren auch negativ mit der Saprobie, während die Dichten von Döbel, Gründling, Dreistachliger Stichling, Bachschmerle und Plötze positiv mit der Saprobie korrelieren. Zudem steigen die Dichten vom Döbel mit der Eutrophierung und die vom Dreistachligen Stichling mit den Konzentrationen von Ammonium und Nitrit. Die Gesamtbewertung des ökologischen Zustands der Wasserkörper korrespondiert mit der Landnutzung. Die Flächenanteile von Acker, Siedlungen und Sonderkulturen korrelieren mit den stofflichen Belastungen. Ab einem Ackeranteil von über 20 % wird in der oberen Forellenregion ein guter Zustand unwahrscheinlich. Der Einfluss der Flächennutzung auf Stoffkonzentrationen variiert je nach Fischregion bzw. Gewässergröße und Lage. Die Stoffeinträge aus Punktquellen scheinen in der Unteren Forellenregion am einflussreichsten für den fischökologischen Zustand zu sein. Die hier ermittelten Wirkungen von Stoffen auf die Fischfauna belegen die Notwendigkeit einer guten Wasserqualität für die Zielerreichung eines guten fischökologischen Zustands. Eine geringe nährstoffliche Belastung ist insbesondere für gute Bestände der Bachforelle und der Groppe wichtig bzw. der Zielerreichung in Forellen- und Äschenbächen in Rheinland-Pfalz. Fallstudie Nister: Die stoffliche Belastung an der Unteren Nister ist seit 1990 deutlich geringer geworden. Dennoch entwickeln sich im Frühjahr massenhaft fädige Algen auf der Sohle. Die Fischfauna hat sich u.a. durch eine deutliche Zunahme der Elritze sowie durch die Abnahmen von Aal und Äsche sowie auch anderer Arten wie der Nase verändert. Das Ablussregime hat sich ab den 1990-Jahren und noch verstärkt seit 2008 dramatisch verändert, mit erheblich geringeren Abflüssen, insbesondere von April bis September. Die jahreszeitlichen Beziehungen von Orthophosphat zu Wassertemperatur und Abfluss weisen darauf hin, dass die starke Zunahme der Konzentration von Orthophosphat im Frühjahr wahrscheinlich grundlegend für die Eutrophierungsprozesse ist. Schutzmaßnahmen zur Verminderung von Nährstoffeinträgen sind äußerst wichtig. Zu diesen zählen Gewässerrandstreifen bei belastenden diffusen Einträgen. Wirksame Randstreifen erstrecken sich über längere Fließstrecken, sind zusammenhängend, dauerhaft angelegt, funktional strukturiert und hinreichend breit. Für den Stoffeintrag aus Kläranlagen an Bächen ist eine Immissionsbetrachtung erforderlich, die sich auf einen ökologisch relevanten Bemessungsabfluss bezieht. Dieser berücksichtigt die aktuellen klimatischen Veränderungen.
Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Halle, Sonderheft 2/2010: 53–61 4.1.3 Unio crassus (PHILLIPPSON, 1788) – Bachmuschel Katrin HARTENAUER Bivalvia: Flussmuscheln (Unionidae) Kurzcharakteristik der Art Kurzbeschreibung: Die Bachmuschel oder Klei- ne Flussmuschel besitzt eine gelb- bis dunkelbrau- ne Schale mit einer Länge zwischen 40-70 mm und Höhe von 30-40 mm. Ihre Form ist elliptisch bis eiförmig mit einem breit zungenförmigen Hin- terteil. Bachmuscheln sind obligat getrennt-ge- schlechtlich. Lebensraum und Biologie: Die Art lebt in Bä- chen und Flüssen und gilt als Charakterart für Fließgewässer der Hügellandstufe und des Tief- landes. Ihre höchsten Individuendichten erreicht sie im unteren Teil der Forellenregion sowie in der Äschenregion. Die Biotopansprüche der Bachmu- schel sind komplex und insgesamt als ziemlich hoch einzustufen. Die Jungtiere leben in sandi- gem, meist kiesigem Substrat, seltener auch im Lehm oder Schlick, während die Altmuscheln hin- sichtlich des Substrats weniger anspruchsvoll sind und gelegentlich auch an schlammigen Stellen zu finden sind. Stabile Bestände benötigen eine Was- sergüte von I-II bis höchstens II (SCHMIDT 1990). Über ihren komplizierten Entwicklungszyklus ist die Ökologie der Art besonders eng mit der Bio- zönose ihres Habitats verknüpft. Ihre Fortpflan- zung verläuft über Glochidienlarven, die vom Weibchen ausgestoßen werden und sich an den Kiemen und Flossen von Wirtsfischen festsetzen und sich dort zu Jungmuscheln entwickeln. Voll- ständig umgewandelte Jungmuscheln fallen vom Fisch ab und leben anschließend 2-5 Jahre im Interstitial des Gewässergrundes. Als Wirtsfische kommen Döbel, Elritze, Groppe, Rotfeder, Hasel, Kaulbarsch, Moderlieschen, Neunstachliger und Dreistachliger Stichling in Betracht (nach NAGEL 1999, HOCHWALD 1997). Verbreitung: Große Teile des europäischen Fest- landes mit Ausnahme der Britischen Inseln, der Iberischen Halbinsel und Italien werden von der Bachmuschel besiedelt. Darüber hinaus umfasst das Areal das gesamte Schwarzmeergebiet und reicht bis Mesopotamien (FALKNER 1990, BAYERI- Abb. 4.1-26: Unio crassus (PHILLIPSSON, 1788) – Bach- muscheln; verschiedener Altersstadien (Foto: K. HAR- TENAUER). L ANDESAMT FÜR U MWELTSCHUTZ 1995). In Deutschland liegen die aktuellen Hauptvorkom- men in Süddeutschland und im westlichen Nord- ostdeutschland (COLLING & SCHRÖDER 2003). In ST war bislang nur eine Restpopulation im Helme- system im unmittelbaren Grenzbereich zu Thürin- gen bekannt. Im Sommer 2005 wurde ein zweites Vorkommen in der Altmark westlich Salzwedel entdeckt (HARTENAUER 2006). SCHES Bezüglich des Gefährdungs- und Schutzstatus wird auf Tab. 1-1 verwiesen. Kenntnisstand und Vorkommen in Sachsen-Anhalt Aktuell sind drei voneinander abgrenzbare Vorkom- men der Art in ST bekannt. Ein Vorkommen befin- det sich im Südteil des Landes im Helmesystem (Landkreis Mansfeld-Südharz) und setzt sich im unmittelbar benachbarten Thüringen fort. Die bei- den anderen Vorkommen liegen in der Altmark und wurden erst im Jahr 2005 im Gewässersystem der Dumme (von Herrn Dr. U. ZUPPKE, Lutherstadt 53 Wittenberg) und im Jahr 2008 in der Jeetze (KÖR- NIG & HARTENAUER 2009) festgestellt. Das Vorkommen in der Helmeniederung ist sehr gut untersucht (BÖSSNECK 1999, BUTTSTEDT 1999a, b; 2000; 2001). Die beiden Hauptvorkommen be- finden sich in der Kleinen Helme bei Edersleben sowie im Mühlgraben bei Martinsrieth. Im Gewäs- sersystem der Dumme wurde im Jahr 2007 die Ausdehnung des Bachmuschelvorkommens er- fasst (RANA 2007). Hier besiedelt die Art vor allem weite Strecken des Molmker Baches und der Bee- ke (inkl. Kalter Graben), während sie innerhalb der Salzwedeler Dumme und der Alten Dumme nur in Teilabschnitten zu finden ist. Das Vorkommen in der Jeetze bei Beetzendorf wurde erst Ende 2008 festgestellt; dessen räumliche Ausdehnung ist noch nicht bekannt. Historische Literaturangaben und subrezente Schalenfunde der Bachmuschel beziehen sich vor allem auf den Südteil von ST bis in Höhe der Ver- bindungslinie Haldensleben-Burg (z. B. REINHARDT 1874, R EGEL 1894, GOLDFUSS 1900, HONIGMANN 1906, WOBIS 1906, ISRAEL 1913, REGIUS 1929-38, 1964, 1966), wo die Art vor allem für das Saale- Elbe-System, aber auch das Aller-Weser-System angegeben wird. Für die sich nördlich anschlie- ßenden Naturräume war U. crassus bis zum Jahr 2005 nicht belegt. Die neuen Nachweise der Bachmuschel in den vergangenen Jahren in der Altmark machen die Kenntnislücke bezüglich ihrer Verbreitung vor al- lem im Nordteil Sachsen-Anhalts deutlich, was auf ein allgemeines Erfassungsdefizit zurückzuführen ist. Gerade hier sind weitere Vorkommen der Art nicht ausgeschlossen. Hierauf deuten auch Leer- schalenfunde der vergangenen Jahren in weite- ren Gewässern hin, z. B. aus der Biese bei See- hausen oder der unteren Havel bei Garz (KÖR- NIG, schriftl. Mitt.). In ST besiedelt die Bachmuschel kleinere Bach- läufe und Gräben in Niederungsgebieten (aktuell Helme- und Dummeniederung). In den mittleren und größeren Flussläufen wie Saale und Unstrut sind ihre Vorkommen erloschen. Erfassungsmethodik Die methodische Vorgehensweise richtet sich im Wesentlichen nach den Vorgaben des Bundes- amtes für Naturschutz (unpubliziert, erarbeitet von H. KOBIALKA und M. COLLING), welche nachfolgend Eingang bei SCHNITTER et al. (2006) fanden. Bei den Vorgaben zur Transektlänge und Vermessung aller festgestellten Individuen wurde von dem Bewertungsschema abgewichen. Auswahl der Probeflächen Vor Beginn der Geländearbeiten erfolgte eine Recherche zu den konkreten Vorkommen der Art, um den Fundort möglichst genau einzugrenzen. 54 Darüber hinaus wurden Gewässerabschnitte un- ter- sowie oberhalb der genannten Fundorte bzw. zwischen den Fundorten aufgesucht. Das Bewertungsschema sieht als Bezugsgröße zur Abschätzung der Siedlungsdichte und Popu- lationsgröße eine Transektlänge von einem lau- fenden Fließgewässermeter vor. Diese ist für klei- ne Fließgewässer wie die Kleine Helme oder Bee- ke mit einer Gesamtbreite von max. 3 Metern zu gering. Zur Minderung von Zufallseffekten er- schien eine Transektlänge von 25 m zur Erfas- sung der Siedlungsdichte und -struktur repräsen- tativ. Jedes Transekt kann somit sowohl eine grö- ßere Ansammlung von Tieren, als auch Bereiche mit geringer Besiedlungsdichte (Einzeltiere bis kleine Gruppen) sowie Abschnitte, die gänzlich unbesiedelt sind, umfassen. Probenahme Die Fließgewässerabschnitte wurden bach- aufwärts begangen und quer zur Fließrichtung auf Muscheln untersucht. Um möglichst alle Tiere zu erfassen, wurde der Gewässergrund erst mit den Händen abgetastet und anschließend Teilflächen mit einem Sieb auf Jungmuscheln untersucht. Für die Ermittlung der Populationsstruktur werden vorgabenkonform alle Individuen vermessen und hinsichtlich Größenklasse dokumentiert. Weiterhin erfolgte bei allen aufgefundenen Tieren eine Al- tersbestimmung durch das Auszählen der Wachs- tumsunterbrechungen („Jahresringe“). Situation in den bearbeiteten FFH-Gebieten FFH-Gebiet 0134 – „Gewässersystem der Helmeniederung“ Vorkenntnisse: Die Nachweise in der Helmenie- derung gehen auf die Untersuchungen von BÖSS- NECK (1999) und BUTTSTEDT (1999a, b, 2000, 2001) in der Kleinen Helme, dem Mühlgraben bei Mar- tinsrieth und dem Hohlstedter Flutgraben (BUTT- STEDT 1999a) zurück. Die beiden Hauptvorkom- men befinden sich in der Kleinen Helme bei Eders- leben sowie im Mühlgraben bei Martinsrieth. Im Hohlstedter Flutgraben wurde nur ein Alttier nach- gewiesen. Aktuelle Vorkommen: Im FFH-Gebiet wurden die beiden Hauptvorkommen von U. crassus in der Kleinen Helme zwischen Brücken und Edersleben sowie im Mühlgraben westlich Martinsrieth unter- sucht. In letzterem wurden zwei Transekte be- probt. Trotz abschnittsweise guter struktureller Vo- raussetzungen konnte die Art hier aktuell nicht lebend nachgewiesen werden, was auf die äußerst geringe Besiedlungsdichte zurückzuführen sein dürfte. BUTTSTEDT (2001) ermittelte auf 2000 m un- tersuchten Gewässerlauf nur 22 Alttiere. An der Kleinen Helme wurden sieben Probestre- cken bearbeitet. Lebendnachweise liegen nur von der Probestrecke 1,5 km westlich der Ortschaft Edersleben vor. Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes: Der Erhaltungszustand der Art im FFH-Gebiet wird als „mittel bis schlecht“ (C) eingestuft. a) Population Aufgrund der geringen Besiedlungsdichte sowie der fehlenden Jungtiernachweise (Mühlgraben Martinsrieth) bzw. des geringen Jungtieranteils (Kleine Helme) kann der Zustand der beiden Po- pulationen jeweils nur mit „mittel bis schlecht“ (C) bewertet werden. Die gesamte Populationsgröße dürfte unter 1000 Tieren liegen. b) Habitat Beide Gewässer sind stark begradigt und weisen kaum natürliche Fließgewässerstrukturen auf. Die Gräben sind im Regelprofil ausgebaut. Das Sub- strat ist überwiegend schlammig, sandig-kiesige Abschnitte bleiben auf wenige Bereiche be- schränkt (z. B. unterhalb der Wehre, durch Ufer- gehölze beschattete Abschnitte). Die Fließge- schwindigkeit beider Gewässer ist gering. Von den für U. crassus relevanten Wirtsfischen kommen Kaulbarsch, Hasel, Döbel, Moderlieschen, Drei- stachliger Stichling und Rotfeder vor. Die Wasser- qualität beider Gewässer wurde jeweils mit „gut“ (B) bewertet. Insgesamt wird die Habitatqualität des Mühlgrabens mit „C“ und die der Kleinen Hel- me mit „B“ bewertet. Abb. 4.1-27: Kleine Helme (Foto: K. HARTENAUER). festgestellt, seine vollständige räumliche Ausdeh- nung ist noch nicht bekannt. Im Bereich der Stra- ßenbrücke in Höhe der Ortslage Jeeben wurden einzelne Tiere aufgefunden (Abb. 4.1-28). c) Beeinträchtigungen Der Wasserkörper ist durch Einträge aus den umliegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen (Äcker, Grünländer), dem Helme-Stausee und Gemeindeabwässer z. T. stark belastet. Die hohe Nährstofffracht in Verbindung mit der geringen Durchflussmenge hat eine starke bis 1 m mächti- ge Verschlammung der Gewässersohle zur Fol- ge. Nachteilig wirkt sich in diesem Zusammenhang auch das Fehlen natürlicher Fließgewässerstruk- turen aus. Beide Gewässer unterliegen damit „starken“ Beeinträchtigungen (C).Vorkommen außerhalb der gemeldeten FFH-Gebiete Handlungsbedarf: Die artspezifisch ausgerichte- ten Erfordernisse der Pflege oder Nutzung der Habitatflächen sind bereits im MMP dargestellt worden und bedürfen dringend der Umsetzung.Der Vorkommensschwerpunkt im Gewässersys- tem der Dumme befindet sich in den drei miteinander in Verbindung stehenden Gewässern Molmker Bach, Kalter Graben und der Beeke. Der Kalte Graben und die Beeke sind vollständig mit der Bachmuschel besiedelt. Im Molmker Bach erstrecken sich die Nachweise beginnend west- lich Peckensen bis zu dessen Mündung in die Salzwedeler Dumme. Situation im Land Sachsen-Anhalt Repräsentanz der Vorkommen innerhalb der FFH-Schutzgebietskulisse Von den drei aktuell bekannten Vorkommen der Bachmuschel befinden sich die Vorkommen in der Helmeniederung (Haupteinheit D18) und in der Jeetze (Haupteinheit D29) innerhalb von FFH- Gebieten. Letzteres liegt anteilig in den FFH-Ge- bieten 0005 „Jeetze südlich Beetzendorf“ und 0219 „Jeetze zwischen Beetzendorf und Salzwe- del“. Dieses Vorkommen wurde erst Ende 2008 Das Vorkommen im Gewässersystem der Dum- me (Haupteinheit D29) ist noch nicht EU-recht- lich gesichert. Im Jahr 2007 wurde die Ausdeh- nung des Vorkommens erfasst und ein Abgren- zungsvorschlag für ein potenzielles FFH-Gebiet unterbreitet (RANA 2007). Hier sollte eine FFH- Nachmeldung erfolgen und damit der überregio- nalen Bedeutung des Vorkommens Rechnung getragen werden. Das Vorkommen in der Beeke in Höhe der Ort- schaft Wallstawe wurde im September 2005 kar- tiert und bewertet (RANA 2005, publ. in HARTENAU- ER 2006). Der Gewässerlauf der Beeke ist insgesamt stark gestreckt, naturnahe Strukturen wie Kolke, Ausbuchtungen und Unterspülungen sind nur abschnittsweise bzw. punktuell vorhan- den. Das Fließgewässer zeichnet sich durch eine geringe Substratheterogenität aus. Es kommen 55
Der Unterschied zwischen Bach und Fluss ist fließend: Wenn sich die Uferbäume nicht mehr über das Gewässer hinweg berühren, spricht man von einem Fluss. Die Biologen teilen die Fließgewässer nach den Fischarten ein, die in bestimmten Abschnitten vorkommen: In Baden-Württemberg interessant sind die Forellenregion (Bachforelle), die Äschenregion (Äsche), die Barbenregion (Barbe) sowie die Brachsenregion (Brachse). Fließgewässer sind von Natur aus sehr dynamische Lebensräume, ihre Ufer können nach jedem Hochwasser anders aussehen. Steilufer brechen ab, Auflandungen erfolgen und aus dem überschwemmten Umland wird Material eingebracht. Doch der Ausbau der Fließgewässer durch den Menschen hat die Situation deutlich verändert: Das Flussbett ist oft in Mauern gezwängt, Wehre, Staustufen und andere quer zur Fließrichtung errichtete Bauten machen es den Tieren schwer, im Fluss zu wandern. Durch Einleitungen von Abwässern oder Abschwemmungen aus Wiesen und Äckern nimmt die Qualität des Gewässers deutlich ab. An Flüssen, die in Ruhe gelassen werden, entstehen Auwälder. Nicht begradigte Fließgewässer mit anschließendem Auwald und zahlreichen Seitengewässern oder Altarmen sind allerdings sehr selten geworden. Deshalb sind zahlreiche Tiere und Pflanzen, die ihren Lebensraum im und am Fliessgewässer haben, gefährdet. In diesem Lebensraum können folgende Arten des 111-Artenkorbes vorkommen: Säugetiere: Alpenspitzmaus, Biber Fische: Äsche, Atlantischer Lachs, Bachneunauge, Barbe, Nase, Steinbeißer, Streber, Groppe, Bitterling Vögel: Eisvogel, Flussregenpfeifer, Uferschwalbe Weichtiere: Kleine Flussmuschel Wildbienen: Blauschillernde Sandbiene Heuschrecken: Plumpschrecke, Wanstschrecke Libellen: Kleiner Blaupfeil, Kleine Zangenlibelle - Zurück zur Ausgangsseite -