Das Projekt "Hauptphase - Teilvorhaben: Die Ozeankomponente von ICOS-D, Beitrag des AWI - Teilvorhaben 9" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung durchgeführt. 1.Vorhabenziel Ein Teilziel ist die Aufnahme der Messung von pCO2, Sauerstoff, Leitfähigkeit und Temperatur in der oberen Wassersäule am HAUSGARTEN-Tiefseeobservatorium in der Fram-Straße. Die Sensoren sollen mit einer verankerten Unterwasserwinde profilierend bis zur Wasseroberfläche gefahren und danach wieder auf Tiefe zurückgefahren werden. In den ersten Jahren wird die Etablierung dieser neuen Messreihe vorangetrieben. Die Datenerfassung und der Datentransfer zum thematischen Zentrum von ICOS-EU, sowie umfassende Qualitätskontrollen sollen etabliert werden. Außerdem sollen Spurengase in mesoskaliger Auflösung mit einem Autonomen Unterwasserfahrzeug (AUV) in verschiedenen Tiefenstufen bis ca. 300 Meter Tiefe erfasst werden. Das Polarforschungsschiff 'Polarstern' soll als mobile Plattform für pCO2-Messungen in der ozeanischen Oberflächenschicht im Sinne eines 'Voluntary Observing Ships' (VOS) auf den Transitfahrten zwischen Bremerhaven und seinen Einsatzgebieten im Süd- und Nordpolarmeer und in den Polargebieten benutzt werden. 2. Arbeitsplanung Es sind zunächst ingenieurstechnische Anpassentwicklungen an der Unterwasserwinde und der Auftriebseinheit vorzunehmen, um einem Verlust der Messeinheit und des Satellitentransmitters durch Eis- und/oder Wellengang an der Oberfläche vorzubeugen. Eine pCO2-Anlage soll im Schiff eingebaut werden und danach sollen die Messungen direkt anfangen. Eine geliehene Anlage soll zunächst die pCO2-Messungen durchführen.
Das Projekt "Die Rolle pelagischer Amphipoden im Hinblick auf die Erwärmung des Arktischen Ozeans" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung durchgeführt. Ziele: Pelagische Amphipoden spielen im arktischen Ökosystem eine entscheidende Rolle, da sie als Schlüsselkomponente eine Verbindung von herbivorem Zooplankton mit den höheren trophischen Ebenen darstellen. Dennoch sind sie kaum erforscht. Dieses Vorhaben hat folgende Ziele: 1. Im Hinblick auf die Erwärmung des Arktischen Ozeans soll die biologische Leistungs- und Anpassungsfähigkeit der pelagischen Amphipoden analysiert werden. 2. Die jahreszeitlich und saisonal bedingten ökologischen Unterschiede im Nährwert (Fettsäurenbiomarker und Mageninhaltsanalyse) der pelagischen Amphipoden Themiso libellula, T. abyssorum, T. compressa und Cyclocaris guilelmi soll festgestellt werden. Dabei sollen zwischen- und innerartliche Unterschiede der Tiere aus der Framstraße und der zentralen Arktis ausgewertet werden. Die Erfassung und Bewertung dieser Parameter soll so optimiert und angepasst werden, dass sie im Rahmen gekoppelter Modellsysteme eingesetzt werden können und dazu beitragen, die regionalen und langzeitlichen Veränderungen des pelagischen Nahrungsnetzes in der Arktis vorherzusagen. Das Vorhaben dient als Pilotprojekt für künftige Förderaktivitäten des BMBF in der Arktis und soll die Grundlage für eine gemeinsame Amphipoden-Arbeitsgruppe mit Norwegen bilden zur gemeinsamen, kostensparenden Nutzung von Ressourcen und Infrastruktur.
Das Projekt "Zeitlich hochauflösende Klimarekonstruktion für das Spätquartär mittels Sedimentologie und Isotopengeochemie - vergleichende Untersuchungen in der Arktis und Antarktis" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität München, Fakultät für Geowissenschaften durchgeführt. Ziel dieses Projektes ist eine vergleichende, zeitlich hochauflösende Rekonstruktion der Klimaentwicklung im Spätquartär im Bereich der Framstraße (Arktis) und des Riiser-Larsen Meeres (Antarktis). Mit Hilfe von Korngrößenanalysen und Sm-Nd-Isotopendaten, sollen klimagesteuerte Veränderungen in der Geschwindigkeit von Bodenströmungen, sowie der Provenienzen, Transportwege und -mechanismen der Sedimente ermittelt werden. Von großer Bedeutung ist die Unterscheidung zwischen strömungs- und eistransportiertem Sediment. Darauf aufbauend untersuchen wir die Kopplung zwischen thermohalinen Prozessen im Nordatlantik/Europäischen Nordmeer und dem Arktischem Ozean. Im RiiserLarsen Meer soll untersucht werden, ob ein Rinnensystem auf dem Kontinentalhang dem klimagesteuerten Abfluss von auf dem Schelf gebildetem Bodenwasser dient. In diesem Zusammenhang wird auch eine mögliche Verschiebung des Weddellwirbels infolge klimatischer Einflüsse untersucht. Im Vordergrund der Arbeiten stehen die Untersuchung von kontemporären Klimaphasen in der Nord- und Südhemisphäre und die Reaktion des Atmoshäre-Eis-Meer Systems im bipolaren Vergleich.