Das Projekt "Modellvorhaben Integration und bauliche Realisierung umweltrelevanter Anforderungen bei der Instandsetzung der durch Umweltbelastungen geschaedigten Fachwerkfassaden an Haus 8-13 der Franckeschen Stiftungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege durchgeführt. Die Denkmalpflege ist bemueht, mit originaler Bausubstanz den alten Zustand von schuetzenswerten Gebaeuden zu erhalten. Allein diese Tatsache stellt hohe Anforderungen an Planer und Handwerker. Fragen der Energieeinsparung wurden dabei in der Regel nicht beruecksichtigt. Das Deutsche Zentrum fuer Handwerk und Denkmalpflege in Fulda entwickelte daher an konkreten Sanierungsobjekten Loesungen zur Waermedaemmung und Beheizung unter Bewahrung der alten Bausubstanz. Spezielle methodische Ansaetze zur Untersuchung und Loesungsfindung sowie angepasste Energiespartechniken wurden aufgezeigt. Zunaechst muss der Erhaltungszustand der Bausubstanz ermittelt werden. Die Massnahmen zur Waermedaemmung koennen haeufig mit anstehenden Sanierungsarbeiten gekoppelt werden. Die Umsetzung von Massnahmen erfordert eine sorgfaeltige Planung, um nicht durch unsachgemaesse Loesungen die Gebaeudesubstanz zu gefaehrden. Hauptproblem ist die Vermeidung von Feuchteschaeden an den Waenden. Dazu ist es erforderlich, dass Tauwasser oder von aussen eindringender Schlagregen schnell antrocknen kann. Dampfsperren und dichte Anstriche sind daher bei Fachwerkgebaeuden zu vermeiden. Die Sanierungsmassnahmen muessen dokumentiert werden und Installationen und Leitungswege im Fall von Reparaturen zugaenglich sein. Die Franckeschen Stiftungen in Halle sind eine sozialpaedagogische Einrichtung mit Weltruhm, die Anfang des achtzehnten Jahrhunderts gegruendet wurden. Das 'Lange Haus' wurde in den Jahren 1714-1715 gebaut und zaehlt zu den groessten Fachwerkbauten Europas. Die Instandsetzung hatte zum Ziel, das Gebaeude langfristig zu sichern und als Studentenwohnheim zu nutzen. Neben der Waermedaemmung war ein effektiver Schallschutz notwendig. Aufgrund der Anforderungen wurde auf der Strassenseite ein schall- und waermedaemmender Aussenaufbau gewaehlt, der hohe Daemmeigenschaften mit einem guten Wetterschutz kombiniert. Auf der Hofseite wurde das Fachwerk freigelegt und eine Innendaemmung angebracht. Die Waermedaemm- und Sanierungsarbeiten werden durch ortsansaessige mittelstaendische Unternehmen durchgefuehrt. Das Zentrum fuer Handwerk und Denkmalpflege stellt die Weitergabe der Erfahrungen an Architekten, Ingenieure, Handwerker und Unternehmen sicher. Durch Modellprojekte konnte gezeigt werden, dass Waermedaemmung und anspruchsvoller Denkmalschutz kein Gegensatz sein muessen. Angepasste individuelle Loesungen ermoeglichen den Erhalt der Bausubstanz und eine energiesparende Beheizung der Gebaeude. Durch eine fruehzeitige Planung koennen Fehler vermieden werden.