Das Projekt "Freilandtankzüchtung von Nordseemakroalgen auf Sylt für den Nahrungsbereich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven, Wattenmeerstation List auf Sylt durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Das Ziel war die Entwicklung eines umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Verfahrens zur Produktion lebenmittelsauberer Biomasse von Nordsee-Makroalgen für den Nahrungsbereich. Hauptzielarten sind die Rotalge Palmaria palmata und die Braunalge Laminaria saccharina, in kleinerem Stil die Rotalge Chondrus crispus. Diese Arten werden in Frankreich als Nahrungsmittel genutzt, mit Ausbreitungstendenz nach Deutschland. Die Freilandproduktion von Makroalgen in Meerwassertanks schont Süßwasserreserven, vermeidet das Sammeln der Algenbiomasse in der Natur und schont damit die untermeerischen Algenbestände, die Lebensraum für eine vielfältige Tierwelt darstellen. Fazit: Das vorhandene DBU-Projekt bereitete die Grundlage für kommerzielle, ökologisch sinnvolle Meeresalgenzüchtung in Deutschland, und eine Fülle von Anwendungsmöglichkeiten kann nun erprobt werden. Als Ausblick ist im Jahr 2006 die Gründung einer Sylter Algen-Abalonefarm geplant mit Schwerpunkt in der integrierten, ökologischen Aquakultur, wobei die Algenkulturen nährstoffklärend in Polykultur mit marinen Tierkulturen wie Abalone (List/Sylt in der Wattenmeerstation), Miesmuscheln (bei Fa. Royal-Frysk in Emmelsbüll-Horsbüll bei Niebüll) und Austern (bei Fa. Dittmeyer's Austernkompagnie in List/Sylt) eingesetzt werden sollen. Mit größeren vorhandenen Algenmengen kann dann auch versucht werden, größere Mengen an Meeresalgen als marines Tiefgefriergemüse und als Zusatz zu Tierfutter bekannt zu machen.