Das Projekt "Entwicklung eines Konzepts für die Umweltbeobachtung nach Richtlinie 2001/18/EG von transgenem Raps und die Erhebung von Basisdaten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Landschafts- und Pflanzenökologie, Fachgebiet Pflanzenökologie und Ökotoxikologie (320b) durchgeführt. Untersuchungen aus USA, Japan, Belgien und auch der Schweiz haben gezeigt, dass transgener Raps sich ausbreiten und etablieren konnte, auch ohne dass ein Anbau stattgefunden hat. Anträge auf eine Genehmigung für den Anbau von transgenem Raps befinden sich im Verfahren. Alle bisher genehmigten und beantragten Rapslinien verfügen über eine transgene Toleranz gegen Herbizide, wenige verfügen zusätzlich über die Eigenschaft männlicher Sterilität. Deutschland gehört zu den Hauptanbauländern von Raps. Vorkommen von Ruderalraps sind weit verbreitet und die Ausbildung ausdauernder Populationen wurde vielfach nachgewiesen. Eine Verbreitung transgener Rapspflanzen z.B. entlang von Transportwegen oder in der Nähe von Verarbeitungsanlagen ist daher auch für D wahrscheinlich. Untersuchungen dazu wurden bisher nur vereinzelt, lokal begrenzt und mit uneinheitlicher Methodik durchgeführt. Eine Verbreitung und Etablierung transgenen Rapses birgt das Potential für schädliche Umweltwirkungen wie z.B. die Verstärkung des Unkrautpotenzials von Raps oder die Auskreuzung in wildverwandte Arten und eine damit verbundene Ausbildung invasiver Eigenschaften. Ein fachlich tragfähiges Konzept für ein Monitoring der Umweltwirkungen von transgenem Raps liegt bisher weder für Import und Verarbeitung noch für den Anbau vor. EFSA empfiehlt in seinem Leitfaden zum Monitoring (2011), die Wirksamkeit von Risikomanagementmaßnahmen, im Fall von Import und Verarbeitung die Verhinderung des Gelangens von keimfähigen Rapssamen in die Umwelt, im Rahmen der fallspezifischen Beobachtung zu überprüfen. Ziele des Vorhabens: - Ein praxistaugliches und im Aufwand angemessenes Konzept für das Monitoring der Umweltwirkungen transgenen Rapses bei Import und Verarbeitung unter Berücksichtigung der nationalen Bedingungen zu erarbeiten. - Erhebungen zum Vorkommen von transgenem Ruderalraps in ausgewählten Regionen durchzuführen und den entwickelten methodischen Ansatz zu erproben.
Das Projekt "Teilprojekt: Quantifizierung der Retardation sowie des Konkurrenz- und Mobilitätsverhaltens multipler Cry-Proteine in den Böden der Freisetzungsfläche" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Verein zur Förderung des Instituts für angewandte Biotechnologie der Tropen an der Georg-August-Universität Göttingen e.V. durchgeführt. Das Projekt ist Teil des Forschungsverbundes zur freisetzungsbegleitenden Sicherheitsforschung an Mais mit multiplen Bt-Genen zur Maiszünsler- und Maiswurzelbohrerresistenz. Es ist bekannt, dass Cry-Proteine über Ernterückstände, Wurzelausscheidungen und Polleneintrag in die Böden gelangen und dort an Bodenpartikeln sorbiert werden, wodurch der mikrobiologische Abbau dieser Proteine eingeschränkt ist. Ziel unseres Teilprojektes ist die Quantifizierung der Retardation sowie des Konkurrenz- und Mobilitätsverhaltens der Cry-Proteine Cry1A.105, Cry3Bb1, Cry2Ab2, die in der Bt-Maislinie MON89034 x MON88017 exprimiert werden. Unter Berücksichtigung der physikalischen-chemischen Eigenschaften der Böden der Freisetzungsfläche und der Struktur und Chemie der Cry-Proteine wird die Art der Bindung der multiplen Cry-Proteine in den Böden der Freisetzungsfläche erfasst. Im ersten Modul erfolgt die bodenkundliche Charakterisierung der Freisetzungsböden und die chemisch-physikalische Analyse der Bodenfraktionen. Weiterhin werden die multiplen Cry-Proteine auf ihre Aminosäuresequenz, Ladungsverteilung und Struktur analysiert, damit eine Verknüpfung zwischen der Höhe der Sorption der Cry-Proteine und den Eigenschaften der Fraktionen der Böden erfolgen kann. Im zweiten Modul werden Wurzelexsudate der Bt-Maislinie MON89034 x MON88017 gewonnen und auf ihre Gehalte an multiplen Cry-Proteinen untersucht. Auf dieser Datenbasis werden Sorptions- und Austauschisothermen aufgenommen, um das Konkurrenzverhalten der multiplen Cry-Proteine um Bindungsplätze erfassen zu können. Des Weiteren werden Untersuchungen zur Mobilität und Verlagerung der Cry-Proteine in Perkolationsexperimenten durchgeführt. Um verallgemeinerungsfähige Aussagen zum Anbau von Bt-Mais treffen zu können, werden diese Ergebnisse mit den Ergebnissen der letzten beiden Projekte (FKZ 0312631H, 0313279G) zur freisetzungsbegleitenden Sicherheitsforschung an Bt-Mais in Beziehung gebracht.