Das Projekt "Biosynthese, Struktur und Funktion von Cytochrom P450-Systemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Mikrobiologie durchgeführt. In diesen Untersuchungen wurde ein regulierbares System zur Expression von Fremdgenen in der Hefe Yarrowia lipolytica erarbeitet (patentiert). Dafuer wurde der Promotor Isozitratlyase-kodierenden Gens isoliert, charakterisiert und in eine Expressionskassette eingebaut. Mit Hilfe dieses Systems wurde erstmals das Gen CYPl7 aus Nebennierenzellen des Rindes (kodiert fuer ein steroidwandelndes Cytochrom P450) erfolgreich in dieser Hefe exprimiert. Das Genprodukt wurde als funktionell aktiv nachgewiesen.
Das Projekt "Bewertung von Umweltwirkungen bei Freisetzung und Inverkehrbringen von GVO unter Beruecksichtigung von Artenschutz- und Gebietsschutzaspekten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen - Fachbereich 06 Rechtswissenschaft durchgeführt. Der SRU stellt in seinem Jahresgutachten 1998 erheblichen Forschungsbedarf hinsichtlich oekologischer Wirkungen von GVO fest. Er empfiehlt u.a., Bewertungsmassstaebe des Naturschutzes zu beruecksichtigen. Auch in der Koalitionsvereinbarung wird gefordert, die Sicherheits- und Risikoforschung auf dem Gebiet der Gentechnik zu verstaerken und Freilandversuche und das Inverkehrbringen wegen der langfristigen Auswirkungen des Anbaus transgener Pflanzen in einem Langzeitmonitoring wissenschaftlich zu begleiten. Zur Umsetzung der Empfehlungen des SRU und der Forderungen der Koalitionsvereinbarungen soll eine Fachtagung durchgefuehrt werden. Im Rahmen des Vorhabens sollen fachliche Ueberlappungen zu Fragestellungen des Naturschutzes, die insbesondere in folgenden Bereichen gesehen werden, zur inhaltlichen Vorbereitung der Fachtagung aufgearbeitet werden: - Klaerung der Beruecksichtigung von geschuetzten Arten im Hinblick auf den Gesetzesvollzug (Genehmigung von Freisetzungen und Inverkehrbringen; Bewertung der Einbindung von GVO in die Nahrungskette), - Bewertung der Auskreuzung von Fremdgenen in Populationen der Wildflora und -fauna unter Artenschutzaspekten (u.a. auch Terminatorgene), - Klaerung der Notwenigkeit und Umsetzungsmoeglichkeit von Standorten ohne gentechnisch veraenderte Organismen im Hinblick auf den Arten- und Naturschutz und als Referenzflaechen fuer ein Monitoring, - Klaerung der Notwendigkeit von gesonderten Bestimmungen fuer Schutzgebiete, d.h. Verbot des Ausbringens von GVO in Schutzgebiete (z.B. Naturschutzgebiete, Biosphaerenreservate). Das Vorhaben soll in fachlicher Kooperation zwischen UBA und BfN durchgefuehrt werden. Die genannten Fragestellungen sollen vorbereitet, auf einer Fachtagung vom 27.-29.11.2000 auf der Insel Vilm diskutiert und Handlungsempfehlungen fuer den Bund daraus abgeleitet werden. Die Auswertung soll in einem Tagungsband schriftlich dokumentiert werden.
Das Projekt "Teilvorhaben: Entwicklung hoch-erucasäurehaltiger Rapspflanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von KWS Saat AG Einbeck durchgeführt. In Zusammenarbeit mit universitären Forschungsinstitutionen und Unternehmen der freien Wirtschaft sollen gentechnisch veränderte Rapspflanzen mit mehr als 66 Prozent Erucasäure im Speicheröl in einem Freisetzungsvorhaben geprüft und verbessert werden. Dazu wird ein 'transgener Zuchtgarten' mit Hoch-Erucasäure-Rapslinien angelegt, in dem transgene Linien mit unterschiedlichen Fremdgenen kultiviert werden. Die transgenen Rapspflanzen werden nach den üblichen Arbeitsabläufen in einem Zuchtgarten und dem dazu gehörenden biotechnologischen Labor bonitiert und als Kreuzungseltern eingesetzt. Einflüsse auf die Umweltstabilität der übertragenen Eigenschaften werden durch begleitende Prüfungen untersucht.
Das Projekt "Untersuchungen zur Reduktion der Expressionsvariabilitaet in transgenen Pflanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft durchgeführt. Eine stabile und zuverlaessige Expression von Fremdgenen ist bei transgenen Pflanzen, die in Verkehr gebracht werden, von grosser Bedeutung. Trotz spezifischer regulatorischer Elemente werden in Pflanzen eingefuehrte Gene jedoch nicht immer vorhersagbar exprimiert. Die Variabilitaet der Expressionshoehe und -spezifitaet wird zum teil auf die DNA-Struktur an den Chromosomenpositionen, an denen die transformierte DNA integriert ist, zurueckgefuehrt ('Positionseffekt'). Bei der molekularen Analyse von T-DNA-Integrationssorten in Pflanzen wurden dem Integrationsort benachbarte S/MAR-Sequenzen isoliert, die mit hoher Affinitaet an Proteine der Zellkernmatrix binden. S/MARs sind an den Grenzen von Chromatindomaenen lokalisiert und damit massgeblich an der Bildung unabhaengig regulierter Transkriptionseinheiten beteiligt. Die von uns isolierten S/MAR-Elemente werden zur Konstruktion von Transformationsvektoren verwendet mit dem Ziel, eine dauerhaft stabile und positionsunabhaengige Genexpression in transgenen Pflanzen zu erreichen.