Das Projekt "Analyse der Fremdwassersituation und Erarbeitung von Handlungskonzepten im Einzugsgebiet der Ruhr - Projektphase I: Untersuchung der Einzugsgebiete KA Arnsberg-Wildshausen, KA Hemer, KA Lennestadt, KA Wenden, KA Iserlohn-Letmathe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ruhrverband durchgeführt. Für die besonders belasteten Kläranlageneinzugsgebiete des Ruhrverbandes wurde gemeinsam mit dem MUNLV NRW und den Genehmigungsbehörden ein umfassendes Untersuchungsprogramm über 10 Jahre zur Identifizierung und Sanierung der Fremdwasserquellen erarbeitet. Hierbei wird in einer sechsmonatigen Messkampagne mit Hilfe von Dauermessstellen, Handmessungen sowie Kamerabefahrungen eine umfassende Analyse der Fremdwasserabflusssituation in den einzelnen Kläranlageneinzugsgebieten angestrebt. Zusätzlich werden noch Messungen der Niederschlagsintensität und der Grundwasser- und Füllstände in den Regenbecken analysiert. Auf Basis der Ergebnisse der Fremdwassermesskampagnen werden für die zu untersuchenden Einzugsgebiete konkrete Sanierungsmaßnahmen erarbeitet und unter Verwendung der Ergebnisse einer wasserwirtschaftlichen Nutzwertanalyse priorisiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass für die eindeutig identifizierten Fremdwasserquellen mit dem so gewählten Vorgehen eine konkrete Handlungsempfehlung für die zuständigen Kommunen abgeleitet werden kann. Weiterhin hat das Untersuchungsvorhaben zum Ergebnis, dass auch die diffusen Fremdwassereintritte zumindest kleinräumig lokalisiert werden können, sodass damit die Basis für weitere, in den nächsten Jahren folgende Untersuchungen geschaffen wird. In der 1. Projektphase wurden fünf Kläranlageneinzugsgebiete untersucht. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass 39 Prozent des gesamten Fremdwassers in diesen fünf Einzugsgebieten im Mittel lokalisiert werden konnten. Davon können ca. 75 Prozent mit hoher Wahrscheinlichkeit aus den Kanalisationsnetzen eliminiert werden, bei 25 Prozent ist der Sanierungserfolg nicht prognostizierbar, da aufgrund von Grundwasseranstiegen neue Fremdwassereintritte in das Kanalisationsnetz eintreten können. Simulationen mit kalibrierten Modellen zeigen, dass nach Sanierung der Kanalisation das Entlastungsverhalten der kritischen Niederschlagswasserbehandlungsanlagen deutlich verbessert wird. Der Wirkungsgrad der Stickstoffelimination auf den zugehörigen Kläranlagen wird ebenfalls deutlich verbessert, sodass in Summe die Gewässergüte der Vorfluter in Teilbereichen deutlich besser werden wird.
Das Projekt "Untersuchungen zur Ermittlung des Fremdwasseranfalles beim WV Wulkatal" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Siedlungswasserbau, Industriewasserwirtschaft und Gewässerschutz durchgeführt. Ziel der Arbeit war die Ermittlung des Fremdwasseranfalls sowohl in den Mitgliedsgemeinden, als auch an der ZARA des Wasserverbandes Wulkatal. Der theoretische Teil beschreibt zunächst die möglichen Quellen, Eigenschaften und Auswirkungen von Fremdwasser. Anschließend werden die praktischen Verfahren zur Durchflussermittlung im Kanal miteinander verglichen. An der ZARA kann aus den vorhandenen Daten des täglichen Zulaufes mit Hilfe mehrerer statistischer Ansätze der Fremdwasseranteil und ein Jahresgang der anfallenden Fremdwassermenge abgeschätzt werden. Aussagen über die in den Mitgliedsgemeinden anfallenden Fremdwassermengen können mit Hilfe eines statistischen Verfahrens, eines chemischen Verfahrens und mittels Bilanzierung von Abwasseranfall und dem Wasserverbrauch gemacht werden. In jedem Fall ist eine Messung des Trockenwetterabflusses im Kanal erforderlich, wobei sich die magnetisch-induktive Messung gegenüber jener mit kombinierten Messwertaufnehmern als zuverlässiger und genauer erweist. (das ist eigentlich eh bekannt) An der ZARA Wulkaprodersdorf lässt sich der mittlere jährliche (2000) Fremdwasseranteil mit ca. 40 Prozent vom Trockenwetterzufluss angeben. Das Fremdwasser fällt offensichtlich vermehrt im Frühjahr und Herbst an, keineswegs aber gleichmäßig aus den angeschlossenen Gemeinden. Die ermittelten Fremdwasseranteile der Mitgliedsgemeinden reichen von etwa 10 Prozent bis 65 Prozent der Trockenwettermenge.