Das Projekt "Oekosystemmanagement von Niedermoore - Unterprojekt: Friedlaender Grosse Wiese - biotischer Teil" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Botanik und Landschaftsökologie, Lehrstuhl für Landschaftsökologie und Ökosystemdynamik durchgeführt. Ziel des Antrages ist eine deutliche Verstaerkung der biotischen Arbeiten im bisherigen Projekt 'Friedlaender Grosse Wiese'. Diese umfasst die Erweiterung und Neuordnung der bisher dafuer vorgesehenen personellen und materiellen Kapazitaeten, die Durchfuehrung differenzierter oekophysiologischer Arbeiten und die Anlage einer weiteren Versuchsflaeche fuer Massnahmen zur Erhaltung aussterbender Niedermoorarten. Vorgesehen sind in diesem Zusammenhang auch Versuche zur in Vitro-Anzucht dieser Pflanzen.
Das Projekt "Oekosystemmanagement von Niedermoore (OeKOSYN) - Teilprojekt Hydrologie und Vernaessungsmanagement Oberes Rhinluch und Friedlaender Grosse Wiese" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Institut für Landnutzungssysteme und Landschaftsökologie durchgeführt. Ziele des Teilprojektes sind die Aufklaerung und Quantifizierung der gebietshydrologischen Verhaeltnisse der zu untersuchenden Niedermoore (Wasserdargebot aus dem Einzugsgebiet, Rolle im Gebietswasserhaushalt, Naehrstoffeintrag/-austrag), die GIS-gestuetzte Untersuchung der Wasserstandsdynamik von Niedermoorteilgebieten unter vorgegebenen Nutzungsszenarien, die Ausweisung potentieller Wiedervernaessungsflaechen und Aussagen zur eventuellen Beeintraechtigung von Anliegern durch Anhebung von Wasserstaenden auf Teilflaechen. In einer ersten Projektphase (1992/95) wurde die Wiedervernaessbarkeit der ostdeutschen Niedermoore auch unter unguenstigen klimatischen Bedingungen nachgewiesen, wenn es gelingt, auf den Flaechen in ausreichendem Masse Winterabfluesse durch Ueberstau zu speichern. Das hat Konsequenzen fuer die Nutzung als Gruenland (Pflegeschnitt im Sommer) und erfordert Konzepte fuer eine Zonierung der grossen Niedermoorgebiete mit unterschiedlichen Zielvorgaben (Wiedervernaessung/Ueberstau, extensive Nutzung, intensive Nutzung). In der zweiten Projektphase (1995/98) sollen Detailfragen der Vernaessung (Naehrstoffdynamik, Wechselwirkung vernaesster mit intensiv zu nutzenden Nachbarflaechen) naeher untersucht und Beitraege zu einem Verbund abiotischer und biotischer Prozessmodelle zur Abschaetzung der Niedermoorentwicklung unter Vernaessungsbedingungen geleistet werden. Die wissenschaftliche Begleitung der Wiedervernaessung je einer Teilflaeche der beiden Gebiete liefert Aussagen zur Untermauerung theoretischer Ansaetze. Zur Uebertragung der Erkenntnisse auf andere Niedermoorgebiete ist die Entwicklung eines GIS-basierten Instrumentariums zur Bewertung und Prognose von Vernaessungsmassnahmen und Bewirtschaftungsweisen ganzer Moorgebiete vorgesehen.
Das Projekt "Oekosystemmanagement fuer Niedermoore - Teilprojekt B1: Einsatz von Landnutzungsmodellen fuer die Entwicklung und Bewertung von Managementformen fuer den Arten- und Biotopschutz in Niedermooren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Institut für Geographie und Geoökologie, Arbeitsgruppe Agrarökologie und Systemanalyse durchgeführt. Seit 1992 finanziert das Bundesministerium fuer Bildung, Forschung, Wissenschaft und Technologie (BMBF) innerhalb seines Foerderschwerpunktes Biotopenschutz und Artenschutz das Verbundvorhaben 'Oekosystemmanagement fuer Niedermoore', das Handlungsanweisungen fuer den praktischen Naturschutz auf Niedermooren erarbeiten soll. Unter der Praemisse 'Renaturierung von Niedermooren' orientieren sich die Ziele des Verbundvorhabens an zwei grundlegenden Leitbildern, die in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Naturschutzpraxis erarbeitet wurden: I) Wiederherstellung von funktionierenden Niedermooren und II) Schutz und Entwicklung von Feuchtgruenland. Die Untersuchungen werden an den vier norddeutschen Niedermooren Duemmer, Droemling, Rhin-Havelluch und Friedlaender Grosse Wiese durchgefuehrt. Diese Gebiete sind repraesentativ fuer die Hauptmoortypen, liegen im West-Ost-Klimagradienten, weisen unterschiedliche Trophiegrade auf und wurden bisher in unterschiedlicher Weise und Intensitaet von Menschen genutzt. Die aus den Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse fliessen in Modelle ein, die im Teilprojekt B1 entwickelt werden und mit deren Hilfe ueber Szenarienrechnungen die Bewertung und Prognose der Auswirkungen unterschiedlicher Renaturierungsmassnahmen ermoeglicht wird. Es werden Modelle entwickelt fuer - die Habitateignung fuer verschiedene Indikatorenarten der Heuschrecken, der Laufkaefer sowie der Voegel aufgestellt - die Populationsdynamik von Heuschrecken - die Sukzessionsdynamik von niedermoortypischen Gruenlandpflanzen - die Ertrags- und Futterwertentwicklung. Mit Hilfe eines geographischen Informationssystems werden die Ergebnisse dieser Modelle graphisch dargestellt und es kann anschaulich vermittelt werden, wie sich Niedermoore unter dem Gesichtspunkt des Biotopenschutzes und Artenschutzes entwickeln koennen. Drueber hinaus wird ein Informationssystem entwickelt, in dem alle Ereignisse des Verbundvorhabens enthalten sein werden.
Das Projekt "Verbundvorhaben: Oekosystemmanagement von Niedermooren - populationsbiologische und pflanzenoekologische Prozessforschung sowie Biomonitoring in der Friedlaender Grossen Wiese" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Greifswald, Botanisches Institut und Botanischer Garten durchgeführt. Das Vorhaben ist Bestandteil des Verbundprojektes Oekosystemmanagement fuer Niedermoore . Ziele und Fragestellung: Ziele des Verbundvorhaben sind die Wiederherstellung von funktionierenden Niedermooren und der Schutz und die Entwicklung artenreicher Feuchtwiesen. Fuer das Untersuchungsgebiet Friedlaender Grosse Wiese liegt der Schwerpunkt auf dem Leitbild der Reetablierung einer torfbildenden Vegetation. Dabei werden folgende Fragestellungen bearbeitet: Sind mit den Vernaessungsverfahren Ueberrieselung und phasenhafter Ueberstau bessere Ergebnisse fuer die Ansiedlung potentiell torfbildender Pflanzenarten zu erzielen als bei den bisher eingerichteten Versuchsvarianten Unterflurbewaesserung und permanenter Ueberstau ? Wie gestalten sich die kurzen Stoffkreislaeufe der Makroelemente (Pflanzenaufnahmen und Freisetzung aus der ober- und unterirdischen Streu) auf den Venaessungsflaechen? Ist kurz- bis mittelfristig mit einer Induktion der Torfbildung zu rechnen? Ab wann ist bei dem aktuell hohen Naehrstoffangebot mit dem Auftreten einer mesotrophe Standortsbedingungen widerspielgelnden Moorvegetation zu rechnen? In welcher Weise tragen Massnahmen zur Induzierung des Moorwachstums unmittelbar zum Artenschutz bei (Pflanzen, Heuschrecken und Laufkaefer)? Welches sind geeignete Parameter fuer eine Erfolgskontrolle des Managements? Stand der Arbeiten: Die Einrichtung der neuen Versuchsflaechen wurde durch den Bau der Wasserzuleitung und die Auspflanzung von Roehrichtarten 1996 abgeschlossen. In der Diasporenbank der neuen Versuchsflaechen konnte kein regenerierbares Potential an Zielarten oder Feuchtwiesenarten nachgewiesen werden. Die Neubesiedlung der in 1996 wiedervernaessten Flaechen erfolgte vor allem durch den Schlammbesiedler Typha latifolia. Die ausgepflanzten Arten (Phragmites australis, Carex riparia, Carex acutiformis, Carex paniculatata und Carex elata) sind gut angewachsen und auch Aussaatversuche zeigen gute Erfolge. Die Abbauversuche wurden durch das Ausbringen von Pflanzenmaterial begonnen, erste Ergebnisse werden Anfang 1997 vorliegen.
Das Projekt "Oekosystemmanagement von Niedermoore (OeKOSYN) - Teilprojekt: Bodenphysikalische und methodische Grundlagen zur Vorhersage der Moorrueckquellung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zentrum fuer Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung, Institut fuer Bodenlandschaftsforschung durchgeführt. Das Forschungsvorhaben verfolgt unter Mitwirkung der Gruppe Modellierung im Geographischen Institut der Technischen Universitaet Braunschweig folgende Ziele: - Flaechendeckender Nachweis der bei Wiedervernaessung der nordostdeutschen Niedermoorregionen Friedlaender Grosse Wiese zu erwartenden Moorrueckquellung. - Erarbeitung einer fuer das Gros der nordostdeutschen Niedermoore geeigneten Schaetzmethode zur Vorhersage der Moorrueckquellung. Die Moorrueckquellung ist dabei mit Hilfe gesicherter Beziehungen aus moeglichst leicht bestimmbaren Bodenkennwerten abzuleiten.