Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit Blauer Engel macht Kaffeetrinken unterwegs umweltfreundlicher Der Blaue Engel zeichnet ab sofort ressourcenschonende Mehrwegbechersysteme (DE-UZ 210) aus. Ziel ist es, Einwegbecher zu reduzieren und umweltverträgliche Mehrwegbechersysteme zu stärken. Die Kriterien beinhalten sowohl Anforderungen an die Becher selbst als auch an die Anbieter. So müssen bei der Herstellung der Mehrwegbecher und -deckel beispielsweise umwelt- und gesundheitsbelastende Materialien vermieden werden. Zudem müssen die Becher eine Lebensdauer von mindestens 500 Spülzyklen aufweisen, am Ende ihrer Lebensdauer zurückgenommen und einer werkstofflichen Verwertung zugeführt werden. Den ersten Kaffee „auf die Hand“ gab es in Deutschland 1996. Mittlerweile greifen deutschlandweit 70 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher besonders häufig oder gelegentlich zu Coffee-to-go-Bechern. Neuste Erhebungen des Instituts für Energie- und Umweltforschung gGmbH (ifeu) im Rahmen eines aktuellen Forschungsvorhabens beziffern im Außer-Haus-Verkauf eine Gesamtmenge von 2,8 Mrd. Einwegbechern jährlich ‒ davon ca. 1,2 Mrd. To-go-Becher. Die Folge: Immer mehr weggeworfene Einwegbecher verschmutzen öffentliche Plätze, Straßen und die Natur. Das Littering – also das achtlose Wegwerfen der Abfälle im öffentlichen Raum – sowie überfüllte Papierkörbe sind für die Kommunen eine kostspielige Herausforderung. Für die Einwegbecher werden wertvolle Ressourcen wie Holz und Kunststoff sowie Wasser und Energie benötigt und dass, obwohl die Nutzungsdauer der Einwegbecher nur rund 15 Minuten beträgt. Einwegbecher im Heißgetränke-Bereich bestehen meist aus Frischfaserpapier und sind innen mit einer dünnen Kunststoffschicht aus Polyethylen überzogen. Recyclingpapier kommt im Lebensmittelbereich in der Regel nicht zum Einsatz. Hinzu kommen noch die Kunststoffdeckel, die üblicherweise aus Polystyrol bestehen. Einwegbecher für Kaltgetränke werden vorrangig aus fossilem Kunststoff hergestellt. Typische Kunststoffsorten sind hier Polypropylen, Polystyrol und Polyethylenterephthalat. Wenn Anbieter wie Bäcker oder auch Getränkeausschänke auf Festivals vorrangig Mehrwegbecher anbieten und auch kundeneigene Individualbecher füllen („bring your cup“), können sie ihr Engagement für die Umwelt nunmehr mit dem neuen Blauen Engel sichtbar gegenüber den Verbraucherinnen und Verbraucher kommunizieren. Die Kriterien des Umweltzeichens beinhalten sowohl Anforderungen an die Becher selbst als auch an die Anbieter. Bei der Herstellung der Mehrwegbecher und -deckel müssen u. a. umwelt- und gesundheitsbelastende Materialien vermieden werden. Ausgeschlossen sind beispielsweise Melaminharze und Polycarbonat-Kunststoffe, die Bisphenol A freisetzen können. Um das Abfallaufkommen nicht zu erhöhen, müssen die Becher ein „werkstoffliches Recycling“ ermöglichen. Dies bedeutet, dass Becher aus Kunststoff nur aus sortenreinem Kunststoff ohne Beschichtung mit anderen Materialien hergestellt werden dürfen. Außerdem müssen die Becher langlebig sein und eine Lebensdauer von mindestens 500 Spülzyklen aufweisen. Außerdem ist die Umlaufzahl der Becher jährlich für das Kalenderjahr zu ermitteln. Ökobilanzielle Rechnungen zeigen, dass die Umlaufzahl eines Bechers, das heißt die Häufigkeit seiner tatsächlichen Wiederverwendung, ein wichtiges Kriterium zur Umweltentlastung darstellt. Weiterhin muss ein Pfand auf Becher und Deckel gefordert werden. Zudem müssen Becher und Deckel am Ende ihrer Lebensdauer zurückgenommen und einer werkstofflichen Verwertung zugeführt werden. Die Anbieter müssen sich überdies verpflichten, die „Guten Regeln“ für den Heißgetränke-Ausschank einzuhalten: Kundinnen und Kunden soll immer erst der Mehrwegbecher und -deckel angeboten werden oder kundeneigene Becher befüllt werden. Weiterhin müssen die Mehrwegbechersystem-Anbieter nachweisen, dass ihr Logistikkonzept zur ökologischen Optimierung von Transportwegen und von Transportfahrzeugen beiträgt. Das Umweltzeichen wurde durch die Jury Umweltzeichen mit einer Laufzeit von 3 Jahren beschlossen. Der Blaue Engel ist seit 40 Jahren das Umweltzeichen der Bundesregierung und die Orientierung beim nachhaltigen Einkauf. Unabhängig und glaubwürdig setzt er anspruchsvolle Maßstäbe für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Der Blaue Engel garantiert, dass mit ihm ausgezeichnete Produkte und Dienstleistungen hohe Ansprüche an Umwelt-, Gesundheits- und Gebrauchseigenschaften erfüllen. Dabei ist bei der Beurteilung stets der gesamte Lebensweg zu betrachten. Für jede Produktgruppe werden Kriterien erarbeitet, die mit dem Blauen Engel gekennzeichnete Produkte und Dienstleistungen erfüllen müssen. Um dabei die technische Entwicklung widerzuspiegeln, überprüft das Umweltbundesamt alle drei bis vier Jahre die Kriterien. Auf diese Weise werden Unternehmen gefordert, ihre Produkte immer umweltfreundlicher zu gestalten.
Recyclingpapier überzeugt mit optimaler Funktionalität und weniger Umweltbelastungen Recyclingpapier spart gegenüber Primärfaserpapieren bis zu 60 Prozent Energie, 70 Prozent Wasser, verringert Abfall und Emissionen - doch leidet darunter nicht die Druckqualität? „Nein“, sagt das Umweltbundesamt und räumt mit der neuen Broschüre „Papier. Wald und Klima schützen“ Vorurteile aus. Das besondere der Publikation: passend zum Thema dient sie als praktisches Papiermuster, denn gedruckt wurde mineralölfrei auf fünf unterschiedlichen Recyclingpapieren mit dem Blauen Engel. Auf 36 Seiten wird das komplexe Thema Papier und Umwelt ausführlich beleuchtet. Kurz und übersichtlich sind die wichtigsten Zusammenhänge dargestellt. Die Herausgeber, das Forum Ökologie & Papier (FÖP) und seine Schweizer Partnerorganisation, möchten mit dem ansprechenden Ratgeber breite Zielgruppen für sparsamen Papierverbrauch und die Wahl von Recyclingpapier gewinnen. Jochen Flasbarth dankt den Autorinnen und Autoren: „Am Erscheinungsbild dieser Broschüre erkennt man deutlich, dass hochwertige Druckerzeugnisse auch umwelt- und klimafreundlich hergestellt werden können. Sie ist damit eine wertvolle Entscheidungshilfe für den Papiereinkauf.“ Die Publikation richtet sich sowohl an Endverbraucher und Multiplikatoren als auch an Entscheider in Unternehmen, Behörden sowie anderen öffentlichen Einrichtungen. Zahlreiche Praxistipps zeigen, wie jeder Einzelne im täglichen Umgang mit Papier wirkungsvoll zum Klima - und Umweltschutz beitragen kann, z.B. durch die Verwendung von Hygienepapieren aus Recyclingpapier, doppelseitiges Kopieren oder geringeren Weißgraden für Büropapiere. Mit ihren fünf unterschiedlichen Recyclingpapiersorten ist die Broschüre gleichzeitig ein kleines Musterbuch für verschiedene Weißgrade, Gewichte und Papieroberflächen. Von der 70er bis zur 90er Weiße und in Papierstärken von 80 bis 250 g/m 2 zeigen die Recyclingpapiere, was sie in Darstellungsqualität zu leisten vermögen: Brillante Farben, klares Druckbild und eine ansprechend warme Tönung. Damit belegt die Publikation, wie gut der Druck hochwertiger Farbbilder auf heutigen Recycling-Standards gelingt und räumt endgültig Vorurteile aus. Sie illustriert, dass Recyclingpapiere alles bieten, was Zukunftsfähigkeit verlangt: Optimale Funktionalität und ökologische Spitzenwerte. Flasbarth: „Gegenüber Primärfaserpapieren spart die Herstellung von Recyclingpapier bis zu 60 Prozent Energie und 70 Prozent Wasser, verringert Abfall, Abwasserbelastung und Emissionen. Dank mehrfacher Nutzung der Papierfasern sinkt der Holzverbrauch und schont damit die Ressource Wald. Das alles sind Gründe Recyclingpapier gegenüber Frischfaserpapier zu bevorzugen!“ Die Leserinnen und Leser erfahren, aus welchen Ländern das Holz für die Papierherstellung stammt und weshalb der hohe Papierverbrauch enormen Einfluss auf die globalen Waldökosysteme hat. Auch heute werden in vielen Regionen Primärwälder für die Holzgewinnung zerstört - Menschen, Tiere und Pflanzen verlieren unwiederbringlich ihren Lebensraum. Die Broschüre erläutert die Schritte der Papierherstellung und liefert die wichtigsten Informationen zu den verschiedenen Umweltzeichen. Sie stellt dar, weshalb der Blaue Engel die beste Orientierung beim Papierkauf ist. Schließlich erhalten die Leserinnen und Leser viele Praxistipps, wie die clevere Nutzung von Papier und eine deutliche Reduzierung des Verbrauchs im Alltag gelingen. Die Publikation erscheint in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein. Dieses länderübergreifende Projekt konnte nur dank der Kooperation vieler Institutionen, Verbände und engagierter Unternehmen verwirklicht werden. Bundesweit haben fünf umweltorientierte Druckereien durch kostenlosen Druck einer Teilauflage die Herstellung ermöglicht. Die breite, gezielte Verteilung der Broschüre erfolgt durch alle beteiligten Partner.
Gemeinsame Presseinformation mit dem BMU, NABU und IPR Mit Recyclingpapier lassen sich erhebliche Einsparpotenziale zum Schutz von Klima und natürlicher Ressourcen nutzen Anlässlich der diesjährigen Paperworld in Frankfurt mit dem Motto „Green Office”, fordern das Bundesumweltministerium (BMU), das Umweltbundesamt (UBA) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) zusammen mit der Wirtschaftsallianz der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) den verstärkten Einsatz von Recyclingpapier in der öffentlichen Verwaltung und in der Privatwirtschaft. Trotz des viel beschworenen papierlosen Büros in einer digitalen Welt ist der Papierverbrauch in den letzten Jahren immer weiter gestiegen und damit der Verbrauch wertvoller natürlicher Ressourcen. Vielfach ist nicht bekannt, dass mit Recyclingpapier sehr umfassend und spürbar umweltgerechte Einspareffekte bewirkt werden. So lassen sich bei der Herstellung des Recyclingpapiers im Vergleich zu Frischfaserpapier jeweils rund 60 Prozent Energie und Wasser einsparen. Bereits der Einsatz von 1000 Blatt Recyclingpapier spart soviel Energie, wie 70 Computer mit Flachbildschirm für einen Arbeitstag benötigen. „Bei unserer Vision, Deutschland zur ressourceneffizientesten Volkswirtschaft zu machen, weist Recyclingpapier wegen seiner vielfältigen Vorteile beispielhaft den Weg”, so Sigmar Gabriel, Bundesumweltminister. Olaf Tschimpke, Präsident des NABU ergänzt: "Wir brauchen in Zukunft gesamtökologische Lösungsansätze, die sowohl im Sinne des Klima - und Ressourcenschutzes greifen, als auch zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen. Durch sein intelligentes Produktdesign bereits am Anfang der Wertschöpfungskette wird Recyclingpapier diesem Anspruch in besonderer Weise gerecht". Die höchsten umweltschutzbezogenen Standards garantiert der Blaue Engel für Recyclingpapier. „Papier mit dem Blauen Engel ist eindeutig die erste Wahl, da er umfassend den Umwelt- und Verbraucherschutz sichert. Er ist in seiner Aussagekraft deutlich von Siegeln zu unterscheiden wie dem FSC oder PEFC, die ausschließlich über die Bewirtschaftungsform der Wälder informieren”, so Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes. 30.01.2009
Berlin ist eine der recyclingpapierfreundlichsten Städte Deutschlands. Im Papieratlas-Städtewettbewerb der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) erreicht Berlin gemeinsam mit Amberg und Singen den fünften Platz. Die „Recyclingpapierfreundlichste Stadt“ 2024 ist Bremen. In diesem Jahr beteiligten sich insgesamt 99 Groß- und Mittelstädte mit einer durchschnittlichen Recyclingpapierquote von 90 Prozent. Berlin nutzt in der Verwaltung, den Schulen und der Hausdruckerei konsequent zu 100 Prozent Blauer-Engel-Papier und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Im Vergleich zu Frischfaserpapier bewirkte die Stadt im vergangenen Jahr eine Einsparung von fast 90 Millionen Litern Wasser und mehr als 20 Millionen Kilowattstunden Energie. Die Wassereinsparung entspricht dem täglichen Bedarf von über 743.000 Menschen. Die eingesparte Energie könnte den jährlichen Strombedarf von rund 5.800 Drei-Personen-Haushalten decken. Marc Gebauer, Sprecher der IPR, würdigt das Engagement: „Die Stadt Berlin ist Vorreiter bei der Nutzung von Recyclingpapier mit dem Blauen Engel und erzielt damit messbare ökologische Einspareffekte. Indem die Stadt Berlin ihre nachhaltige Papierbeschaffung im Papieratlas transparent macht, regt sie auch andere Kommunen zur Nachahmung an.“ Umweltsenatorin Ute Bonde: „Wir alle haben es selbst in der Hand, unseren Alltag so zu organisieren, dass wir möglich schonend mit den natürlichen Ressourcen umgehen. Das gilt auch und gerade im Büro, in der Verwaltung, in unseren Schulen. Nicht jede Mail muss ausgedruckt werden, und wenn, dann bitte umweltfreundlich. Dass unsere Stadt hier auf dem besten Weg ist, beweist einmal mehr der Papieratlas. Auf das Ergebnis dürfen wir ruhig ein bisschen stolz sein.“ Der Papieratlas dokumentiert seit 2008 jährlich den Papierverbrauch und die Recyclingpapierquoten in deutschen Städten, seit 2016 auch in Hochschulen und seit 2018 in Landkreisen. Kooperationspartner sind das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt, der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Landkreistag sowie der Deutsche Hochschulverband. In diesem Jahr erreicht der Papieratlas gesteigerte Recyclingpapierquoten und eine neue Rekordbeteiligung von 244 Kommunen und Hochschulen. Alle Ergebnisse stehen unter www.papieratlas.de zum Download zur Verfügung.
Das Projekt "Erstmalige Umsetzung eines Sondersortenstrangs zum Recycling von schwer auflösbaren Faserstoffen für die Herstellung von hochweißen Büropapieren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Steinbeis Papier GmbH durchgeführt. Die Steinbeis Papier GmbH (ein Unternehmen der Steinbeis Holding) produziert am Standort Glückstadt pro Jahr 300.000 Tonnen Kopierpapier sowie Offset- und Digitaldruckpapiere aus 100 Prozent Altpapier. Im Rahmen dieses Projektes plant Steinbeis die Investition in eine innovative Anlage zum erstmaligen Recycling von schwer auflösbaren Altpapieren für die Herstellung von hochweißen Büropapieren. Die genannten Papiersorten besitzen sehr hohe Anforderungen an die Reinheit und den Weißgrad, so dass derzeit nicht jede Altpapiersorte für die Produktion herangezogen werden kann. Grundsätzlich eignen sich hierfür nur grafische Papiere aus der Haushaltssammelware sowie Büropapiere oder Zeitungen, Illustrierte und Multidruck aus Druckereiabfällen. Jedoch sind in den letzten Jahren durch die zunehmende Nutzung digitaler Medien die grafischen Papiere stark rückläufig, so dass grafische Recyclingpapierfabriken für ihre Produktion nicht mehr genügend hochwertige Altpapiere am Markt finden. Andererseits wächst der Markt an beschichteten und nassfesten Papierverpackungen, die zum Teil hochwertige weiße Zellstofffasern enthalten. Diese Altpapiersorten sind jedoch mit dem Stand der Technik bisher nicht recycelbar. Das Investitionsvorhaben der Steinbeis Papier GmbH zielt darauf ab, diese bislang nicht hochwertig zu recycelnden Altpapierströme zukünftig einzusetzen. Steinbeis beabsichtigt hierfür, einen speziellen Sondersortenaufbereitungsstrang zu implementieren, der es ermöglicht, zahlreiche unterschiedliche Altpapiersorten wieder für die Produktion von hochweißen Papieren einzusetzen. Mit der erstmaligen Realisierung kann Steinbeis – im Vergleich zu bisherigen Systemen – erhebliche Mengen Altpapier (rd. 30.000 Tonnen/Jahr) wieder dem eigentlichen Stoffkreislauf zuführen und dadurch die Altpapiereinsatzquote für grafische Papiere weiter verbessern. Es ist das Ziel, möglichst ideale Bedingungen für die sehr unterschiedlichen Papiersorten zu schaffen, um dadurch den Recyclingprozess hinsichtlich Energie-, Wasser- und Chemikalienverbrauch zu optimieren. Bei diesem neuen Verfahren werden pro bei Steinbeis produzierter Tonne Recyclingpapier im Vergleich zu alternativen Frischfaserpapier z.B. Energieeinsparungen von ca. 2,85 Megawattstunden/Tonne und Wassereinsparungen von ca. 40 Kubikmeter/Tonne erwartet. Die geplante Technologie ist nachrüstbar und kann auch in anderen bestehenden Papierfabriken zum Einsatz kommen. Ausgehend von einem geschätzten Aufkommen schwerauflösbarer Papiere von ca. 160.000 Tonnen pro Jahr besteht genügend Rohstoffpotential für ca. 4 weitere Anlagen ähnlicher Größe.
Das Projekt "Erstellung eines Klima- und Ressourceneffizienzrechners für Kopierpapier" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH durchgeführt. Deutschland ist größter Hersteller und Konsument von graphischen Papieren in Europa. Die in Deutschland hergestellte Menge Papier und Zellstoff ist im Jahre 2005 um 6 Prozentpunkte auf 21,7 Mio. t angestiegen. Dies führt zur weiteren Erhöhung der Umweltinanspruchnahme in der Branche. Das Umweltbundesamt kam in seinen Ökobilanzen für graphische Papiere aus dem Jahr 2000 zu dem Ergebnis, dass 'es wesentlich umweltverträglicher ist, graphische Papiere aus Altpapier herzustellen, als dafür frische Fasern aus dem Rohstoff Holz zu benutzen'. Dennoch sinkt derzeit in Deutschland die Akzeptanz zur Verwendung von Recyclingpapier bei gleichzeitig ansteigendem Papierverbrauch insgesamt. Die Datengrundlage der Ökobilanz ist bereits über 10 Jahre alt. Seit dieser Zeit hat es in der Papier- und Zellstoffindustrie erhebliche Neuerungen gegeben, die sich teilweise auch auf die Ergebnisse der Ökobilanz ausgewirkt haben. Beispielsweise ist die Energieeffizienz in Zellstoffwerken um ca. 10 Prozent angestiegen. Durch diese und andere Veränderungen ist derzeit nicht eindeutig zu beantworten, ob Recyclingpapier klimafreundlicher ist als Frischfaserpapier. Ziel des Projektes ist es, ein verbraucherorientiertes Informationsinstrument zum Thema Klima- und Ressourcenschutz im Bereich der Kopierpapiere zu schaffen. Dabei sollen auf der Grundlage der aktuellen komplexen Systeme der Papierherstellung und dem deutschen Papiermarkt Fragen wie die Klima- und Ressourcenrelevanz des einzukaufenden Papiers beantwortet und mit konkreten aktuellen Zahlen hinterlegt werden, um dem Verbraucher das umweltfreundlichste Papier aufzuzeigen. Ergebnis des Projektes soll ein verbraucherorientierter Umweltrechner auf der UBA-Internetseite sein, der auf der Basis aktueller Daten dem Konsumenten die umweltfreundlichste Produktalternative anbietet und dies mit konkreten Daten - wie 100 Blatt von a verursachen x kg Treibhausgasemissionen - belegt. Mit diesem Instrument wird ein Beitrag für die Umsetzung der nationalen Klimaschutzziele und den Vorgaben der EU-Ressourcenstrategie hin zu umweltfreundlicheren Konsummustern im Bereich Papier aufgezeigt. Dabei sollen die ökologischen Rucksäcke Deutschlands im Ausland stärker miteinbezogen werden.
Das Projekt "Verbesserung spezifischer Festigkeitseigenschaften von Papieren aus Primärfasern durch Erhöhung des Stärkeanteils in der Masse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Papiertechnische Stiftung durchgeführt.
Das Projekt "High Performance mit Recyclingpapier - Eine Umweltkommunikationskampagne zur Steigerung der Akzeptanz von Recyclingpapier in Bürogeräten und elektronischen Drucksystemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Initiative Pro Recyclingpapier durchgeführt. Der Papierverbrauch für Büropapiere (DIN A4) liegt derzeit in Deutschland bei 800.000 Tonnen im Jahr, mit steigender Tendenz. Der Recyclingpapieranteil in Bürogeräten liegt derzeit lediglich bei etwa 16 Prozent und kann als deutlich ausbaufähig betrachtet werden. Eine Steigerung des Einsatzes von Recyclingpapier an Stelle von Frischfaserpapier in Bürogeräten würde nachweislich positive ökologische Effekte erzielen (s. Ökobilanzen für graphische Papiere des Umweltbundesamtes). Das Hauptproblem stellt dabei eine Negativhaltung einer wichtigen Multiplikatorengruppe gegenüber diesem Papier dar: Servicetechniker und Vertriebsbeauftragte von Geräteherstellern oder -vertreibenden raten Nutzern dieser Geräte häufig aufgrund von Vorurteilen von der Verwendung von Recyclingpapier ab. Das Ziel dieser Kommunikationskampagne ist eine Steigerung der Akzeptanz von Recyclingpapier bei Technikern, Vertriebsbeauftragten und Gerätenutzern. In der Vorbereitungsphase der Kampagne musste zunächst ein Hersteller für die Kampagne als Kooperationspartner gewonnen werden. Dieser war die Xerox GmbH, die nach aufwändigen Tests im eigenen Labor ein Zertifikat für die Eignung von Recyclingpapier für die eigenen Geräte ausstellte. Darüber hinaus wurden Kommunikationsmaterialien sowie das Logo entwickelt, das rechtlich geschützt wurde. Das Logo bildet das Kernelement der Kampagne. Es wurde seit Oktober 2002 von Xerox deutlich sichtbar auf allen europaweit vertriebenen Schwarz-Weiß-Kopiergeräten (Titel: 'Use it - Recycled Paper Works Perfectly') angebracht und signalisiert das perfekte Zusammenspiel des Gerätes mit Recyclingpapier bzw. fordert zu dessen Verwendung auf. Gleichzeitig beugt es entgegengesetzten Empfehlungen seitens der Servicetechniker gezielt vor. Auf einer medienwirksamen Launch-Veranstaltung auf der Münchener IT-Messe 'Systems' wurde die Kampagne im Oktober 2002 der Öffentlichkeit präsentiert. Zu den kontinuierlich laufenden Kampagnenaktivitäten und -elementen gehören die Verbreitung von Informationsmaterialien (Poster und Broschüren) zusammen mit den Geräten, regelmäßige Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, eine Website sowie die Steuerung aller Aktivitäten durch ein zentrales Informationsbüro. Die Ansprache der primären Zielgruppe von Servicetechnikern und Vertriebsbeauftragten wurde dabei von dem Initiativenmitglied Xerox durchgeführt. Intern wurden alle 1.600 Xerox-Mitarbeiter über die Kampagne informiert. 300 Servicetechniker, 50 Servicetechniker bei Xerox-Vertragspartnern und 365 Vertriebsmitarbeiter wurden darüber hinaus noch einmal gesondert über die Kampagne und deren Inhalte in Kenntnis gesetzt. Weiterhin wurde eine Unterrichtseinheit zum Thema Papier in Kooperation mit dem Bundessachverständigen für Bürotechnik entwickelt, die bundesweit allen Berufsschulen zur Verfügung gestellt wird. Im April 2003 fanden Aktionswochen in Copyshops statt: Privat- und Geschäftskunden der Shops erhielten Kopien auf Recyclingpapier zu einem besonders günstigen Preis und w
Schulstart mit dem Blauen Engel 200 Millionen Schulhefte werden jedes Jahr in Deutschland verkauft, und nur jedes zehnte davon ist aus Recyclingpapier. Dabei schneidet Recyclingpapier mit Abstand am besten ab, wenn es um Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz geht. Denn die Herstellung von Papier belastet die Umwelt stark. Sie benötigt viel Holz, Energie und Wasser und Chemikalien bei der Herstellung. Warum ist Recyclingpapier mit dem Blauen Engel besser für die Umwelt? Papier mit dem Blauen Engel besteht zu 100 Prozent aus Altpapier. Das schont unsere Wälder. Jeder fünfte Baum, der weltweit gefällt wird, wird für die Papierherstellung genutzt. Wälder speichern CO 2 und sind deshalb wichtig für den Klimaschutz . Gleichzeitig bleibt so der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen erhalten. Die Herstellung von Recyclingpapier spart bis zu 80 Prozent Wasser und 70 Prozent Energie gegenüber Frischfaserpapier. Ein Kilo Recyclingpapier spart gegenüber Frischfaserpapier rund fünf Kilowattstunden Energie ein – damit lässt sich so viel Wasser erhitzen, dass man etwa 325 Tassen Kaffee kochen könnte. Der Blaue Engel garantiert, dass dem Papier bei der Herstellung keine schädlichen Chemikalien oder optischen Aufheller zugesetzt werden. Etwa 90 Prozent des Papiers hat eine kurze Lebensdauer und landet schon nach kurzer Nutzung wieder im Abfall. Tipps für eine längere Lebensdauer von Papier Papier so lang und so oft wie möglich nutzen. Beidseitig ausdrucken und einseitig bedrucktes Papier z.B. als Schmierpapier oder Notizzettel verwenden. Papier ein zweites Mal nutzen. Zum Beispiel das Zeitungspapier als Geschenkpapier, Papierflieger oder Origami, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Papier richtig recyceln: Aufkleber, Etiketten oder Folien vom Papier abtrennen und in den Restmüll entsorgen. Ebenfalls in den Restmüll gehören stark verschmutztes oder beschichtetes Papier, Kassenzettel sowie Hygienepapiere. Durch die richtige Mülltrennung kann Papier gut wieder recycelt werden. Kostenlose Materialien zum Schulstart Info-Broschüren, Unterrichtsmaterialien für Lehrerinnen und Lehrer, Plakate und andere Kommunikationsmaterialien rund ums Thema Recyclingpapier in den Schulen gibt es auf der Website des Blauen Engel .
Auf einen „Coffee to go“ mit dem Blauen Engel Blauer Engel macht Kaffeetrinken unterwegs umweltfreundlicher Der Blaue Engel zeichnet ab sofort ressourcenschonende Mehrwegbechersysteme (DE-UZ 210) aus. Ziel ist es, Einwegbecher zu reduzieren und umweltverträgliche Mehrwegbechersysteme zu stärken. Die Kriterien beinhalten sowohl Anforderungen an die Becher selbst als auch an die Anbieter. So müssen bei der Herstellung der Mehrwegbecher und -deckel beispielsweise umwelt- und gesundheitsbelastende Materialien vermieden werden. Zudem müssen die Becher eine Lebensdauer von mindestens 500 Spülzyklen aufweisen, am Ende ihrer Lebensdauer zurückgenommen und einer werkstofflichen Verwertung zugeführt werden. Den ersten Kaffee „auf die Hand“ gab es in Deutschland 1996. Mittlerweile greifen deutschlandweit 70 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher besonders häufig oder gelegentlich zu Coffee-to-go-Bechern. Neuste Erhebungen des Instituts für Energie- und Umweltforschung gGmbH (ifeu) im Rahmen eines aktuellen Forschungsvorhabens beziffern im Außer-Haus-Verkauf eine Gesamtmenge von 2,8 Mrd. Einwegbechern jährlich ‒ davon ca. 1,2 Mrd. To-go-Becher. Die Folge: Immer mehr weggeworfene Einwegbecher verschmutzen öffentliche Plätze, Straßen und die Natur. Das Littering – also das achtlose Wegwerfen der Abfälle im öffentlichen Raum – sowie überfüllte Papierkörbe sind für die Kommunen eine kostspielige Herausforderung. Für die Einwegbecher werden wertvolle Ressourcen wie Holz und Kunststoff sowie Wasser und Energie benötigt und dass, obwohl die Nutzungsdauer der Einwegbecher nur rund 15 Minuten beträgt. Einwegbecher im Heißgetränke-Bereich bestehen meist aus Frischfaserpapier und sind innen mit einer dünnen Kunststoffschicht aus Polyethylen überzogen. Recyclingpapier kommt im Lebensmittelbereich in der Regel nicht zum Einsatz. Hinzu kommen noch die Kunststoffdeckel, die üblicherweise aus Polystyrol bestehen. Einwegbecher für Kaltgetränke werden vorrangig aus fossilem Kunststoff hergestellt. Typische Kunststoffsorten sind hier Polypropylen, Polystyrol und Polyethylenterephthalat. Wenn Anbieter wie Bäcker oder auch Getränkeausschänke auf Festivals vorrangig Mehrwegbecher anbieten und auch kundeneigene Individualbecher füllen („bring your cup“), können sie ihr Engagement für die Umwelt nunmehr mit dem neuen Blauen Engel sichtbar gegenüber den Verbraucherinnen und Verbraucher kommunizieren. Die Kriterien des Umweltzeichens beinhalten sowohl Anforderungen an die Becher selbst als auch an die Anbieter. Bei der Herstellung der Mehrwegbecher und -deckel müssen u. a. umwelt- und gesundheitsbelastende Materialien vermieden werden. Ausgeschlossen sind beispielsweise Melaminharze und Polycarbonat-Kunststoffe, die Bisphenol A freisetzen können. Um das Abfallaufkommen nicht zu erhöhen, müssen die Becher ein „werkstoffliches Recycling“ ermöglichen. Dies bedeutet, dass Becher aus Kunststoff nur aus sortenreinem Kunststoff ohne Beschichtung mit anderen Materialien hergestellt werden dürfen. Außerdem müssen die Becher langlebig sein und eine Lebensdauer von mindestens 500 Spülzyklen aufweisen. Außerdem ist die Umlaufzahl der Becher jährlich für das Kalenderjahr zu ermitteln. Ökobilanzielle Rechnungen zeigen, dass die Umlaufzahl eines Bechers, das heißt die Häufigkeit seiner tatsächlichen Wiederverwendung, ein wichtiges Kriterium zur Umweltentlastung darstellt. Weiterhin muss ein Pfand auf Becher und Deckel gefordert werden. Zudem müssen Becher und Deckel am Ende ihrer Lebensdauer zurückgenommen und einer werkstofflichen Verwertung zugeführt werden. Die Anbieter müssen sich überdies verpflichten, die „Guten Regeln“ für den Heißgetränke-Ausschank einzuhalten: Kundinnen und Kunden soll immer erst der Mehrwegbecher und -deckel angeboten werden oder kundeneigene Becher befüllt werden. Weiterhin müssen die Mehrwegbechersystem-Anbieter nachweisen, dass ihr Logistikkonzept zur ökologischen Optimierung von Transportwegen und von Transportfahrzeugen beiträgt. Das Umweltzeichen wurde durch die Jury Umweltzeichen mit einer Laufzeit von 3 Jahren beschlossen. Der Blaue Engel ist seit 40 Jahren das Umweltzeichen der Bundesregierung und die Orientierung beim nachhaltigen Einkauf. Unabhängig und glaubwürdig setzt er anspruchsvolle Maßstäbe für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Der Blaue Engel garantiert, dass mit ihm ausgezeichnete Produkte und Dienstleistungen hohe Ansprüche an Umwelt-, Gesundheits- und Gebrauchseigenschaften erfüllen. Dabei ist bei der Beurteilung stets der gesamte Lebensweg zu betrachten. Für jede Produktgruppe werden Kriterien erarbeitet, die mit dem Blauen Engel gekennzeichnete Produkte und Dienstleistungen erfüllen müssen. Um dabei die technische Entwicklung widerzuspiegeln, überprüft das Umweltbundesamt alle drei bis vier Jahre die Kriterien. Auf diese Weise werden Unternehmen gefordert, ihre Produkte immer umweltfreundlicher zu gestalten.