Das Projekt "TOPPRESS" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von FAUN MUELLER Umwelttechnik durchgeführt. Ziel der Entwicklung ist ein neuartiges Muellsammelfahrzeug, das in wesentlichen Punkten vom klassischen Muellfahrzeug abweicht. Es ist vor allem fuer den innerstaedtischen Einsatz zur Beladung durch ein oder zwei Lader vorgesehen, weil dort der Ein-Mann-Betrieb durch parkende Fahreuge und andere Hindernisse zu stark behindert wird. Gleichwohl ist eine spaetere Variante geplant, die es dem Fahrer bei laendlicher und vorstaedtischer Bebauung ermoeglichen wird, die Muellgefaesse vom Fahrerhaus ferngesteuert aufzunehmen, zu entleeren und wieder abzusetzen. Die Aufnahme der genormten Standardmuellgefaesse von 80 ltr. bis 1,1 m3 erfolgt von vorn, und damit in einem durch den uebrigen Strassenverkehr weniger gefaehrdeten Bereich als hinter dem Fahrzeug. Der Lift entleert die Gefaesse halbautomatisch ueber das Fahrerhaus hinweg in den dahinter angeordneten Verdichter, so dass sich das Bedienpersonal auf die Ueberwachung konzentrieren kann. Fuer die grossen 1,1 m3 Behaelter ist am Schuettrichter eine spezielle Vorrichtung angebracht, die den Schiebedeckel oeffnet und den Staubaustritt minimiert. Der Abfallverdichter ist kurz bauend ausgefuehrt, um trotz des grossen Transportvolumens ein moeglichst wendiges Fahrzeug fuer den Innenstadtbereich anbieten zu koennen. Das Ladepersonals wird auch auf kurzer Strecke in der Kabine befoerdert anstatt auf Trittbrettern. Dazu wird ein speziell gestaltetes Fahrerhaus mit niedrigem Einstieg und einer schnell schliessenden Falttuer verwendet, aehnlich wie in einem Niederflurbus. Der Muellbehaelter kann ohne Hilfsmittel auf einer befestigten Flaeche vom Fahrzeug getrennt und auf andere Verkehrstraeger uebergeben werden, um die Funktionen Sammeln und Befoerdern dort zu trennen, wo es der Tourenplan verlangt; also auch dort, wo entsprechende Hilfsmittel wie Kraene oder Spreader nicht zur Verfuegung stehen. Der Behaelter ist dabei kompatibel zu verschiedenen, bereits im Markt eingefuehrten Standards, so dass die Uebergabe auf Schiff, Bahn oder Lkw moeglich ist. Der fluessigkeitsdichte Behaelter kann gleichzeitig als Zwischenlager oder Puffer an der Behandlungsstaette dienen, um einerseits die Anlieferungsspitzen nach der ersten Sammeltour des Tages zu entzerren und andererseits die Wartezeiten fuer das Beladepersonal zu minimieren. Derzeit wird der erste Prototyp in die Erprobung entlassen, um die gefundene Loesung im Alltagseinsatz zu pruefen. Parallel wird an bereits erkannten Verbesserungsmoeglichkeiten gearbeitet und die Abstimmung der Steuerung bzw. Automation vorgenommen.