Der erste Rettet-die-Frösche-Tag fand am 28. April 2009 statt. Die Aktionen werden von SAVE THE FROGS! koordiniert, einer gemeinnützigen Organisation Amerikas, die sich der Erhaltung der Amphibien widmet und die von Dr. Kerry Kriger gegründet wurde.
Handlungsbedarf bei Pflanzenschutzmitteln Amphibien sind die weltweit am stärksten gefährdeten Wirbeltiere. Auch in Deutschland steht mehr als die Hälfte der Frösche, Kröten und Molche auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Ergebnisse eines aktuellen Forschungsvorhabens im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) deuten darauf hin, dass der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft mitverantwortlich für den Rückzug der Amphibien ist. In Versuchen eines Forschungskonsortiums führten Pflanzenschutzmittel schon in anwendungsüblichen Mengen bei Grasfröschen zu Sterblichkeitsraten von 20 bis 100 Prozent. „Amphibien nutzen landwirtschaftliche Flächen als Lebensraum und überqueren sie auf ihren Wanderungen zu den Laichgewässern, “ sagt UBA-Präsident Jochen Flasbarth. „Die Studie zeigt Handlungsbedarf auf. Das Umweltbundesamt hält es für erforderlich, den Schutz der Amphibien in der Produktzulassung, aber auch in der landwirtschaftlichen Praxis stärker zu berücksichtigen.“ Pflanzenschutzmittel werden in der EU erst nach umfangreichen Untersuchungen zu ihrer Umweltverträglichkeit zugelassen. In Deutschland ist das UBA für die Bewertung des Umweltrisikos zuständig. Wenn dabei unvertretbare Risiken für den Naturhaushalt festgestellt werden, sind die Pflanzenschutzmittel nach europäischem Recht nicht zulassungsfähig. Eine Risikobewertung für Amphibien ist bislang nicht Bestandteil des auf europäischer Ebene festgelegten Bewertungsrahmens. Auf ihren Wanderungen von einem Lebensraum zum anderen können Amphibienarten aber landwirtschaftliche Flächen durchqueren. Einige der Arten halten sich auch außerhalb der Wanderungszeiten auf Äckern und Wiesen auf. Dort können sie während oder nach der Ausbringung mit Pflanzenschutzmitteln in Kontakt kommen. Das UBA ließ deshalb prüfen, ob die Zulassungsbewertungen von Pflanzenschutzmitteln die Schutzbedürftigkeit von Amphibien ausreichend berücksichtigen. Die nun veröffentlichten Forschungsergebnisse weisen auf ein Gefährdungspotenzial für Amphibien durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hin. Bei Versuchen wurden zur Simulation des Pflanzenschutzmitteleinsatzes Grasfrösche ( Rana temporaria ) mit sieben verschiedenen Präparaten übersprüht. Sechs der getesteten Produkte führten zum Tod von 40-100 Prozent der Frösche. Akut toxisch wirkte bei dreien der Produkte bereits der Kontakt mit nur einem Zehntel der zugelassenen Aufwandmengen - er tötete 40 Prozent der Tiere innerhalb von sieben Tagen. Auf welche Mechanismen die beobachtete tödliche Wirkung der Pestizide auf Frösche zurückzuführen ist, konnte allerdings noch nicht geklärt werden. Die Stärke der Wirkung scheint auch von Lösemitteln abzuhängen, die Pestizidprodukten beigemischt werden. Diese wirken entweder selbst toxisch oder begünstigen das Eindringen der Wirkstoffe in den Körper. Die Risikobewertung bei Wildtieren hat sich durch Erkenntnisse der Forschung in der Vergangenheit bereits sehr stark weiter entwickelt und konnte besser an die tatsächlichen Gegebenheiten in der Landschaft angepasst werden. Für die Gruppe der Amphibien steht dies noch aus. Die Ergebnisse der Studie, die im Rahmen eines Forschungsprojektes zu den Auswirkungen von Pestiziden auf die biologische Vielfalt entstand, zeigen, wie wichtig es ist, dass der Pflanzenschutzmitteleinsatz weiter reduziert wird und in der Landschaft ausreichend Rückzugsräume zur Verfügung stehen. Jochen Flasbarth: „Aufgrund dieser Ergebnisse empfiehlt das UBA eine Überarbeitung der EU-Leitfäden zur Risikobewertung von Pestiziden. Neben einer Änderung der Zulassungspraxis ist es wichtig, Lebensräume stärker zu vernetzen und Gewässerschutzstreifen in der Agrarlandschaft anzulegen.“ Günstig würde sich auch die Ausweitung des ökologischen Landbaus auswirken, da die Biolandwirtschaft ganz auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide verzichtet. Diese Ziele verfolgt auch die vom EU-Landwirtschaftskommissar angestoßene Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik. Eine ambitionierte Umsetzung der Vorschläge aus Brüssel trägt somit auch zum Erhalt der Amphibien bei. Die Studie: „Terrestrial pesticide exposure of amphibians: An underestimated cause of global decline? “ - wurde in einen Forschungskonsortium um Dr. Carsten Brühl vom Institut für Umweltwissenschaften an der Universität Koblenz-Landau erstellt.
Mitten in New York haben Biologen eine bisher unbekannte Froschart entdeckt. Äußerlich unterscheidet sich die neue Unterart des Leopardfroschs (Rana pipiens) so gut wie nicht von seinen im Raum New York beheimateten Verwandten, heißt es in dem Journal Molecular Phylogenetics and Evolution. Nur durch sein eigenartiges Quaken und durch Gen-Vergleiche waren Wissenschaftler dieser Froschart auf die Spur gekommen.
Wissenschaftler haben auf der südostasiatischen Insel Borneo 123 bislang unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Die Umweltschutzorganisation WWF berichtet darüber in ihrem am 22. April 2010 veröffentlichten Bericht „Borneo's New World - Discovered Species in the Heart of Borneo“. Die drei Staaten Brunei Darussalam, Malysia und Indonesien teilen sich die Fläche der Insel. Im Jahr 2007 haben sich die drei Staaten im Rahmen der Heart of Borneo Initiative bereit erklärt, eine 220.000 Quadratkilometer große Region im Inneren der Insel zu schützen. Insgesamt wurden 67 Pflanzen, 17 Fische, fünf Frösche, drei Schlangen, einen Vogel, 29 Wirbellose und zwei Echsen seit der Unterzeichnung der Heart of Borneo Deklaration gefunden. Außergewöhnliche Arten sind die längste Stabheuschrecke der Welt, der fliegenden Mulu- Froschs, der mit seinen Flughäuten zwischen den Zehen und Fingern kurze Gleitflüge schafft und seine Farbe je nach Tageszeit von hellgrün in der Nacht zu braun am Tag wechselt sowie die Kopstein Bronzerückennatter, die bei Gefahr im Nacken ein flammendes Rot zeigt.
2008 ist ein weiterer Froschlurch, der Laubfrosch ausgewählt worden. Damit reagierte der DGHT auf das von der Weltnaturschutzorganisation IUCN und dem Weltzooverband WAZA ausgerufene internationale Jahr des Frosches (Year of the Frog). Der Laubfrosch (Hyla arborea) ist die bekannteste Froschart in Mitteleuropa und die einzige Baum bewohnende Amphibienart Europas. Die Gefährdungsursachen für den Laubfrosch reichen von der direkten Zerstörung der arteigenen Land- und Wasserlebensräume über indirekte Beeinträchtigungen der Laichgewässer.
Die Bundesregierung übermittelte am 5. Dezember 2013 den FFH-Bericht an die EU-Kommission. Der Bericht zeigt den aktuellen Zustand von rund 200 Tier- und Pflanzenarten sowie rund 90 Lebensräumen auf. Für jede Art und jeden Lebensraum wurde der Erhaltungszustand nach dem Ampelschema differenziert. Da viele dieser Arten und Lebensräume repräsentativ sind, liegt mit dem Bericht eine solide Diagnose zum Zustand der Biologischen Vielfalt in Deutschland vor. Die Erhebung umfasst den Zeitraum von 2007 bis 2012. Bei Wildkatze und Wolf gibt es einen positiven Trend im Vergleich zum letzten Bericht vor sechs Jahren. Für den Biber gilt inzwischen sogar im ganzen Land der beste Erhaltungszustand "grün". Schlechter als vor sechs Jahren geht es dagegen besonders den Amphibien wie Laubfrosch oder Rotbauchunke, die unter einem Rückgang an Feuchtgebieten leiden. Auch bei den Lebensräumen ergibt sich ein gemischtes Bild. So ist der Zustand der Buchenwälder überwiegend günstig. Verschlechterungen gibt es besonders im Bereich des Grünlands.
Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstitutes in Frankfurt am Main haben 2010 eine neue Froschart im Hochland Panamas entdeckt, die bei Berührung abfärbt. Kürzlich wurden die zugehörigen Studie in den Fachmagazinen „Amphibianand Reptile Conservation“ und „ZooKeys“ veröffentlicht. Er ist nur etwa zwei Zentimeter groß, leuchtend gelb und färbt bei Berührung ab: Ein deutsches und panamaisches Forscherteam hat den Gelbfärber-Regenfrosch Diasporus citrinobapheus in den Bergen Panamas aufgespürt. Neben dem nicht farbechten Frosch konnten die Wissenschaftler 18 von insgesamt 33 gefährdeten und stark gefährdeten Amphibienarten nachweisen, die in dem untersuchten Gebiet als heimisch gelten. Darunter ist auch ein Salamander, der seit seiner Entdeckung vor 34 Jahren nicht mehr nachgewiesen werden konnte und ein Frosch, der seit 27 Jahren nicht mehr in Panama gefunden wurde. Die zugehörigen Studie wurde am 21. Mai 2012 im Fachmagazin ZooKeys veröffentlicht.
Bei einer im November 2011 in der philippinischen Provinz Southern Leyte durchgeführten Bestandsaufnahme der Artenvielfalt wurden mindestens zwei neue Froscharten entdeckt. Die beiden neu entdeckten, in Wäldern lebenden Froscharten wurden am 17. April 2012 in Manila feierlich präsentiert. Sie gehören zur Gattung Platymantis. Die Bestandsaufnahme wurde von Fauna & FIora International, dem Nationalen Museum der Philippinen sowie dem philippinischen Ministerium für Umwelt und Natürliche Ressourcen (DENR) durchgeführt. Insgesamt konnten 229 Pflanzen- sowie 212 landlebende Wirbeltierarten registriert werden, von denen viele ausschließlich auf den Philippinen beheimatet sind.
Noblella pygmaea ist der kleinste Frosch der Anden und zählt zugleich zu den kleinsten Amphibien der Welt. Der populärwissenschaftliche Name der neuen Art lautet "Noble's Pygmy Frog" und er ist etwa 11,4 Millimeter groß. Kürzlich wurde er in der Zeitschrift Copeia von Edgar Lehr, Herpetologe an den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden und dem Ökologen Alessandro Catenazzi von der California University in Berkeley (USA) vorgestellt. Wegen der winzigen Größe und seiner überwiegend braunen Färbung, die ihn perfekt tarnt, blieb der Minifrosch lange unentdeckt. Die beiden Wissenschaftler haben Noblella pygmaea mit der Hilfe einheimischer Bewohner auf dem Gebiet der zum Manu National Park gehörenden Wayqecha Forschungsstation gefunden.
Ein internationales Forscherteam hat mindestens 130, vielleicht sogar mehr als 200 vollkommen neue Froscharten entdeckt. Das Team von Prof. Dr. Miguel Vences, in dessen Arbeitsgruppe an der TU Braunschweig die Untersuchungen durchgeführt wurden, hat seine Ergebnisse in Zeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA) veröffentlicht. In einem nahezu vollständigen Inventarisierungsprojekt sammelten die Forscher an die 3000 Frösche und Kaulquappen in den verschiedensten Regionen Madagaskars und untersuchten diese mit molekulargenetischen Methoden bezüglich ihrer Erbinformation.
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