Das Projekt "Untersuchungen zum Auftreten und zur Bedeutung verschiedener Fruchtfliegenarten an wichtigen Obstkulturen in Nicaragua" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 08 Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Institut für Allgemeine und Spezielle Zoologie durchgeführt. Untersucht werden sollen die Schaeden durch Fruchtfliegen der Familie Tephritidae auf wichtige Obstarten in Nicaragua. Mit speziellen Lockstoffen und mit Hilfe von Mc Phail-Fallen wird das Artenspektrum zunaechst ermittelt. In Reifungskisten fuer die Obstarten Mango, Pitahaya und Citrus-Arten wird der Befall untersucht. Schliesslich wird die Parasitierungsrate und die Schadensgroesse bestimmt.
Das Projekt "Überprüfung der Hypothese zu Artbildungsprozessen bei der Kirschfruchtfliege und ihren Parasitoiden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Zoologisches Institut durchgeführt. Artentstehung setzt die reproduktive Isolation von Populationen voraus. Die gängige Vorstellung für die Entstehung von Arten ist die allopatrische Speziation, bei der Populationen durch geographische Barrieren getrennt sind. Doch kann diese Vorstellung unseres Erachtens kaum den ungeheuren Artenreichtum erklären und ist besonders problematisch, wenn es gilt, die häufige Sympatrie nächstverwandter Insektenarten zu erklären. Die Theorie der sympatrischen Speziation schlägt vor, dass Wirtswechsel bei phytophagen Insekten mit einem Wechsel des Paarungsortes einhergehen und es so zur reproduktiven Isolation von Populationen kommen kann. Das bekannteste und am besten untersuchte Modellsystem hierfür ist die Artengruppe um die amerikanische Apfelfruchtfliege. Wir wollen anhand der Wirtsrassen der Kirschfruchtfliege auf Kirschen und Heckenkirschen (Lonicera xylosteum) sowie der postglazialen Nord- beziehungsweise Südrasse dieser Art überprüfen, ob bei dieser Fliege sympatrische Speziation oder Wirtskreiserweiterung vorliegt. Darüber hinaus wollen wir überprüfen, ob parallel zu den Fliegen auch bei deren Parasitoiden Speziationsereignisse stattfinden. Zunächst beginnen wir mit einem Vergleich sympatrischer Fliegenpopulationen, die von unserem Kooperationspartner Dr. Boller in der Schweiz bzw. von uns in Deutschland besammelt werden. Eine Isoenzymanalyse, bei der wir in Anlehnung an die Arbeiten unseres Kooperationspartners Prof. McPheron sämtliche Allozyme berücksichtigen, die bei der Apfelfruchtliege von diagnostischem Wert sind (und einige zusätzliche), soll Aufschluss über die lokale Populationsdifferenzierung durch Wirtsrassenbildung erbringen. Ein Vergleich mit der geografischen Isolation von Populationen gibt uns Auskunft über den Isolationseffekt der Wirtsrassenbildung.
Das Projekt "Etablierung eines humanisierten in vivo-Lungenkarzinom-Modells in der Taufliege Drosophila melanogaster - Bereitstellung eines einfachen Screening-Systems zur Identifizierung neuer Lungenkarzinom-spezifischer Therapeutika" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität zu Kiel, Zoologisches Institut und Museum durchgeführt. Das Hauptziel des Vorhabens ist die Entwicklung und Bereitstellung eines einfachen, den Einsatz von Wirbeltieren vermeidenden in vivo-Systems, mit dessen Hilfe neue Therapeutika für die Behandlung von Lungenkarzinomen entwickelt und getestet werden können. Das System soll, ganz wesentliche Aspekte der Lungenkarzinomentwicklung abbilden, mit ganzen, funktionellen Organismen durchgeführt werden, schnell und einfach in der Durchführung und einem Hochdurchsatz- oder Semi-Hochdurchsatz-Verfahren zugänglich sein. Die Etablierung eines diese Ziele erfüllenden in vivo-Lungenkarzinom-Modells in der Taufliege Drosophila melanogaster erfüllt das 3R-Konzept des refine, reduce und replace von Säugermodellen sowohl in der Forschung als auch in der Wirkstoffentwicklung. Um das eben dargelegte Vorhabenziel zu erreichen, schlagen wir einen dreistufigen Arbeitsplan vor. In der ersten Phase des Projekts werden alle erforderlichen transgenen Fliegen hergestellt, die eine ektopische Expression humaner, an der Induktion von Lungenkarzinomen beteiligter Onkogene ermöglichen. Daran anschließend erfolgt die auf Atemwegsepithelzellen beschränkte Expression dieser Onkogene sowie die umfassende phänotypische Charakterisierung der induzierten Tumorgenese. Im dritten und letzten Teilbereich werden die humanisierten Drosophila-Lungenkarzinom-Modelle an Hochdurchsatz- bzw.- Semihochdurchsatzverfahren angepasst und zum Screening erster Substanzbibliotheken genutzt.