Das Projekt "Polyfruktane aus Saccharose als nachwachsende Rohstoffe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Industrielle Genetik durchgeführt. Natürliche Fruktane (Oligofruktoside, niedermolekulare Polyfruktane), die durch Pflanzen, Pilze und Bakterien aus Saccharose gebildet werden, besitzen ein breites Anwendungsgebiet vorwiegend im Lebensmittelbereich. Hochmolekulare Polyfruktane, vor allem solche vom Inulintyp, können dagegen im technischen Bereich eingesetzt werden. Die natürliche Produktion von hochmolekularen Polyfruktanen ist allerdings auf wenige Organismen beschränkt. So konnte bisher ein Enzym (Fructosyltransferase, Ftf) aus Streptococcus mutans identifiziert werden, mit dessen Hilfe hochmolekulare, aber verzweigte Polyfruktane hergestellt werden können. Das Ziel des Vorhabens ist es daher, das Gen für diese Fructosyltransferase durch eine molekulare Modifikation so zu verändern, dass das kodierte Enzym in der Lage ist, hochmolekulares, lineares Polyfruktan zu produzieren. Die entsprechenden modifizierten Gene sollen, wenn sie in Bakterien erfolgreich arbeiten, auch in Zuckerrüben transformiert werden.