Das Projekt "Teilprojekt 2: Auswirkungen einer transgenen Fructanbildung in Kartoffeln auf phaenotypische und pflanzenschutzrelevante Eigenschaften im Vergleich mit dem Wildtyp und weiteren konventionellen Sorten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft durchgeführt. Im Projekt werden botanische und pflanzenschutzrelevante Untersuchungen an sechs transgenen Linien, dem Wildtyp (Desiree) und vier herkoemmlichen Sorten (Agria, Solara, Linde und Granola) durchgefuehrt. Zielstellung ist die Sicherheitsbewertung der transgenen Pflanzen aufgrund gesicherter Abweichungen vom Wildtyp. Grundlagen sind Erhebungen zur Pflanzenentwicklung, zum Ertrag und zum Durchwuchs sowie Untersuchungen zur Anfaelligkeit fuer Schaderreger, Kraut- und Knollenfaeule, Kartoffelkrebs, Nemathoden und Kartoffelkaefer. Die Wirksamkeit der biologischen Kartoffelkaeferbekaempfung mit Bacillus thuringiensis wird ebenfalls erfasst. Die transgenen Linien beinhalten 3 Linien, die das Gen aus Cynara scokymus zur Bildung von Saccharose:Saccharose:Fructosyltransferase (SST) haben. Die anderen drei sind Nachkommen einer Doppeltransformanten, die neben SST noch das Gen fuer Fructan:Fructan:Fructosyltransferase (FFT) besitzt. Sie werden im Freisetzungsversuch der BBA in Dahnsdorf (Land Brandenburg) angebaut. Die Methoden sind durch Sorten- und Pflanzenschutzmittelpruefungen hinreichend validiert. Es sind alle Voraussetzungen gegeben, um die Zielsetzung auf solider Datenbasis zu erreichen.
Das Projekt "Teilprojekt 1: Untersuchungen zur Stresstoleranz und Ueberdauerungsfaehigkeit der fructanbildenden Kartoffeln und Klaerung des Einflusses der Nahrungsqualitaet auf die Fitness des Kartoffelkaefers" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I, Lehrstuhl für Pflanzenzüchtung, Professur für Pflanzenbau durchgeführt. Es soll geklaert werden, ob die Ueberexpression der Fructosyltransferase in gentechnisch veraenderten Kartoffeln (Fructankartoffeln) im Vergleich zu konventionellen Sorten zu abweichenden oekologisch relevanten Reaktionen fuehrt. Zwei Ziele werden verfolgt: 1) Klaerung der Stresstoleranz und der Ueberdauerungsfaehigkeit fructanbildender Kartoffeln und 2) Aufklaerung des Einflusses der Nahrungsqualitaet der Fructankartoffel auf die Fitness (Immunabwehr und Reproduktion) des Kartoffelkaefers. Es sind Feld-, Gefaess- (Klimakammer, Gewaechshaus) und Laborversuche geplant. Zur Analyse der Stresstoleranz werden Stresssituationen (Trockenheit, Naehrstoffmangel) provoziert sowie Keimungs- und Ueberdauerungsversuche (Freiland und Labor) durchgefuehrt. Die Fitness des Kartoffelkaefers nach Frass an transgenen und nicht transgenen Kartoffelpflanzen wird anhand von Versuchen zur Reproduktion und Immunitaet des Kartoffelkaefers (Analyse der Haemolymphe und Darmflora) gemessen. Erwartet werden essentielle Ergebnisse und Aussagen zum oekologischen Risiko (Folgenabschaetzung) der Freisetzung von Fructankartoffeln (Wirkungen auf Agrarbiozoenose) und zur Entwicklung eines Biosensors.