Die als „kleine Gelbe“ bekannten hochautomatisierten Elektro-Kleinbusse nehmen am 29.06.2021, nach pandemiebedingter Verzögerung, um 9:30 Uhr den Fahrgastbetrieb in Alt-Tegel auf. Fahrgäste werden insgesamt drei Kleinbusse auf zwei Routen in Alt-Tegel kostenlos nutzen können. Qualitativ neu ist am Projekt „Shuttles & Co“ der Einsatz einer neuen Fahrzeuggeneration, deren verbesserte Technologie in der Praxis erprobt wird. Während der in den letzten Monaten stattfindenden Betriebsfahrten konnten sich die neuen Fahrzeuge der Firma EasyMile bereits mit den anspruchsvollen Strecken mit einem Kreisverkehr, Kreuzungen Kopfsteinpflaster und engen Straßenzügen vertraut machen. Der neue Rundkurs (Linie 328B) führt über die Straßen Alt-Tegel, Medebacher Weg, Schlieperstraße und Treskowstraße. Zudem werden die E-Kleinbusse wieder die bereits 2019 erprobte Strecke „See-Meile“ (nun als Linie 328A bezeichnet) vom U-Bahnhof Alt-Tegel in Richtung Greenwichpromenade bedienen. Die Kleinbusse werden auf beiden Linien montags-sonntags von 09:30 bis 13 Uhr und von 13:40 bis 17:00 Uhr im 20 Minuten Takt verkehren. Der Fahrgastbetrieb der hochautomatisierten Kleinbusse wird durch ein Forschungsprojekt unter Federführung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ermöglicht, das gemeinsam mit der BVG, der Berliner Agentur für Elektromobilität (eMO) und weiteren Partnern durchgeführt wird. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in den Jahren 2020 und 2021 mit insgesamt 9,8 Millionen Euro gefördert. Unterstützt wird das Vorhaben vom Bezirk Reinickendorf und der Feuerwehr Berlin-Tegel, die auf ihrem Gelände die Stellplätze für die Kleinbusse zur Verfügung stellt. Den Betrieb übernimmt erneut die BVG, die 2019 unter dem Namen „See-Meile“ gemeinsam mit der eMO, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, EasyMile und ioki bereits eine 5-monatige Testphase mit einem selbstfahrenden Kleinbus der Firma EasyMile erfolgreich durchgeführt hat. Wie schon bei der „See-Meile“ werden auch diesmal Fahrzeugbegleiter*innen der BVG an Bord sein, die den Bus notfalls zum Stoppen bringen oder etwaige Hindernisse umfahren. Ingmar Streese, Staatssekretär für Verkehr : „Dass autonom fahrende Fahrzeuge auf hohes Interesse stoßen, hat das jüngst vorgestellte Bürger*innen-Gutachten zum Shuttle-Projekt deutlich gemacht. Dabei schätzten die Beteiligten autonom fahrende Fahrzeuge als eine sinnvolle Angebotsergänzung in der Mobilitätswende ein – und sprachen sich unter anderem dafür aus, diese Fahrzeuge dann im öffentlichen Verkehr einzusetzen, wenn ein echter Mehrwert für Sicherheit, Umwelt und Stadtverträglichkeit geschaffen wird. Wie dies gelingen kann, soll nun erprobt und genauer untersucht werden.“ Eva Kreienkamp, BVG-Vorstandsvorsitzende : „Nach der sehr positiven Resonanz der Berliner*innen zum Projekt See-Meile freuen wir uns, dass wir nun den nächsten Schritt gehen können. Mit drei hochautomatisierten Elektro-Kleinbussen auf zwei Linien fordern wir die Technologie heraus, sich mit uns weiterzuentwickeln. Denn in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft wollen wir unseren Fahrgästen autonome Shuttles anbieten, die on demand die erste beziehungsweise letzte Meile bewältigen. Der Pilotbetrieb im Rahmen von „Shuttles&Co“ ist ein weiterer Schritt auf dem Weg dorthin.“ Frank Balzer, Bezirksbürgermeister von Reinickendorf : „Ich begrüße es sehr, dass die BVG erneut Reinickendorf auserkoren hat, um den nächsten Schritt des autonomen Fahrens mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der Praxis zu testen. Nach dem Projekt SAFARI, bei dem hier Voraussetzungen für das autonome Fahren an Ampeln und Verkehrszeichen erprobt wurden, sowie dem hochautomatisierten Bus entlang der „See-Meile“ am Tegeler Hafen, wird das faszinierende Angebot jetzt ausgeweitet. Reinickendorf freut sich auf die Zukunft.“ Die neuen Fahrzeuge der Firma EasyMile (Typ EZ10 Gen3) bieten sechs Sitzplätze. Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Zahl der Fahrgäste allerdings bis auf weiteres auf drei Personen beschränkt, damit ausreichend Abstand eingehalten werden kann. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Rollstuhlfahrende ist der Kleinbus über eine integrierte Rampe barrierefrei zugänglich. Die Fahrzeuge bieten einen Platz für Rollstuhlfahrende bzw. für einen Kinderwagen. Die Kleinbusse haben darüber hinaus sowohl eine Fußbodenheizung als auch eine Klimaanlage. Die Fahrzeuge fahren auf einer zuvor vermessenen und angelernten Route. Während der Fahrt scannt der Kleinbus mit Hilfe von Sensoren ständig seine Umgebung ab. Wenn Hindernisse erkannt werden, stoppt der Bus und die Fahrzeugbegleiter*innen umfahren das Hindernis. Das Projekt unter der Federführung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz widmet sich der Erforschung weiterer Basistechnologien für die zukünftige Digitalisierung des Verkehrs. Untersucht wird, wie automatisierte und vernetzte Fahrzeuge ihre Umgebung besser erkennen können, wie der Austausch der dafür notwendigen Informationen verbessert und auf dieser Grundlage digitale Karten erstellt und ständig aktualisiert werden können. Hierfür werden hochgenaue digitale Karten des Landes Berlin eingesetzt. Aus den Ergebnissen des Projektes werden die Projektpartner gemeinsam Erkenntnisse für den Verkehr der Zukunft ableiten können. So wird untersucht, wie hochautomatisierte Elektro-Kleinbusse als sinnvolle und wirtschaftliche Ergänzung in den Linienbetrieb des öffentlichen Nahverkehrs eingebunden werden können.
Das Projekt "Passive Nutzung von Solarenergie in einer Gruppe von fuenf Reihenhaeusern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Domosolar AG durchgeführt. Objective: Demonstration of innovative construction of 5 row houses, opened to the South with protection to the North, heat recovery system for shower and kitchen water and application of air floor heating systems, which should reduce energy consumption compared to a conventional house by 60 per cent. The calculated annual load for space heating is approx. 8400 kWh/year. General Information: The five row houses are opened to the South, protected by plantation to the West and by an earth dam to the North. The houses have a total volume of 510 m3 and a total heated area of approx. 120 m2. The space heating demand is calculated to be 8400 kWh/year against 27500 kWh/year of a conventionally built house. This is achieved by improved insulation, direct solar gain, sun space and a heat recovery from sewage water. The middle house - South is used as an office building with four people. The use of air heating systems in the floor and a heat recovery system from warm sewage water deriving from the kitchen and bathroom is innovative for individual row houses. Solar energy is used by an attached sun space, active solar system for DHW (Domestic Hot Water) and solar air collectors with heat storage system. In order to optimise air heating systems for further applications five different systems will be built: 1. Conventional air heating (system Brink) incorporating a sun space for air-warming up, 2. Like 1, but the sun space is replaced by solar air collectors; 3. Like 2, but with a short term heat storage system, 4. Air warming-up by conventional gas fired heat generator or air collectors and room heating by a special floor heating system ; heat storage system, 5. Like 4, but with a sun space instead of air collectors. Variants 1 to 3 are operated as open systems, the warm air is transported directly into the rooms and then sent back in the warming-up system. Variants 4 and 5 use the combination of an air heating with floor heating system (a so-called air floor heating system). These two variants include also sun boilers for DHW. In the 3 first variants DHW is produced by a gas fired boiler. Achievements: The energy consumption show that the houses at the end of the terrace have a higher energy load than the middle ones, this was expected. The highest consumption is in corner house east in January (= 100 per cent) against the house used as an office (72 per cent).
Das Projekt "Integrated heating, ventilation and natural air conditioning in an office building" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Vorwerk & Co. Elektrowerke KG durchgeführt. Objective: A 2400 m2 existing office building has to be refurnished to allow the proper use of monitors, micro-computers etc... . The building is to be equipped with an integrated HVAC installation. The relevant electricity consumption should not exceed 34 MWh/yr and the inside temperature should not be higher than 26 degree of Celsius. except during a maximum of 100 hrs per year. General Information: An additional 95 mm hollow floor is provided for the flexible distribution of wires for data transmission and of cables for power supply to the monitors, computers,... . The project integrates the design for the heating, ventilation and air conditioning of the offices with the design of flexible wiring and cabling. The ventilation of the offices will be performed through floor grills, supplied with air distributed through the cavities of the hollow floor instead of through the existing air ducts. During the night, fresh cool outdoor air will flow through the cavities and cool the concrete floor. During the summer the absorbed cold can be released through the air supplied to the offices, and by this way perform free cooling. During the winter the system can be used for (air) floor heating. Heat recuperation is provided on the warm air rejected during the cold season. Phases of the project are as follows: 1. Design 2. Implementation 3. Monitoring 4. Assessment of results. Achievements: During Phase 1 the team was faced with technical problems regarding space needed for the air ducts as well as regarding the limited floor-to-floor heights. A warm air supply under the windows had to be cancelled and the shape of the air ducts could not be optimized. During Phase 2, the team was faced with higher bids than estimated. This was partially due to the problems mentioned above as well as to the innovative character of the installation. No important modifications had to be brought to the initial project neither in Phase 1, nor in Phase 2. Within Phase 3 the heating system was (partially) tested during the very cold period of winter 86-87. All rooms were adequately warm except some corner rooms where complaints were expressed about too low temperatures (although measurements showed 20 degree of Celsius). A change in the automatic control would manage these complaints. No new estimates for the savings were made. It was stated that the number of operating hours with an inside temperature exceeding 26 degree of Celsius was 175 hr/year (vs 100 as predicted) and that the electricity consumption approximated 52340 kWh/year (vs 34000 as predicted).
Das Projekt "Absorptionswaermepumpe fuer Einfamilienhaeuser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von MAN Technologie GmbH durchgeführt. Objective: To demonstrate the energy saving ability of absorption heat pumps in the heating of single family dwellings to yield energy saving of more than 30 per cent in comparison with conventional heating. General Information: The heat pumps of 15 KW maximum thermal capacity operate on the reabsorbtion principle, with a double stage burner, achieving a higher PER. The working fluid is NH3/H20. Energy saving with the heat pump depends on the type of heat source and on the heating system. For this reason heat pumps are installed in conjunction with different energy sources (absorber, air heat exchanger with blower) and heating systems (under floor heating, radiator heating). The heat pumps used were developed by M.A.N. Neue Technologie. The use of a two-stage burner means that the output can be adapted to heat demand. An extension of the process makes monovalent operation of the heat pump possible even within tight constraints. Due to the less promising economics of this type of heat pump the total number will be reduced from 15 to 6.
Das Projekt "Teilvorhaben: Entwicklung und Optimierung PCM-Speicher" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ESDA Technologie GmbH durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, ein innovatives Gesamtkonzept zur kombinierten regenerativen Versorgung von Gebäuden mit Wärme, Kälte, Strom und Frischluft zu entwickeln und im realen Einsatz zu evaluieren. Im Fokus steht dabei eine möglichst umfassende und effiziente Nutzung zur Verfügung stehender regenerativer Umweltenergie und die Verknüpfung mit LowEx-Systemen zur Gebäudekühlung, Heizung und Lüftung. Im Rahmen von RENBuild wird ein Gewerke übergreifendes Gesamtsystem entwickelt, dessen optimierte Komponenten eine möglichst hohe Energieeffizienz bei gleichzeitiger Nutzung regenerativer Energien erlauben. Kernstück des Systems ist ein PVT-Kollektor, der gleichzeitig Strom, Wärme und Kälte rein regenerativ erzeugt. Tagsüber wird Solarenergie in Strom und Wärme umgewandelt, während nachts Umweltkälte - im Wesentlichen durch langwelligen Strahlungsaustausch mit dem kalten Nachthimmel - genutzt wird. Die dabei erreichten Temperaturen liegen auf moderaten Niveaus, können jedoch sehr effizient in Niedertemperaturheiz- und -kühlsystemen wie z.B. Heiz-/Kühldecken oder Fußbodenheizung/-kühlung genutzt werden. Eine Wärmepumpe kann die Temperaturen - sofern notwendig - weiter anheben bzw. absenken. Entsprechend angepasste und optimierte Wärme- und Kältespeicher sorgen für die Überbrückung der Fehlzeiten zwischen Erzeugung und Bedarf. Die Einbindung einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung komplettiert das Gesamtsystem. Eine intelligente Steuerung erlaubt das effiziente Zusammenspiel der Komponenten. Die Steuerung ist dabei auf eine möglichst hohe Eigennutzung ausgelegt. Die Speicher erlauben jedoch auch netzdienliche Funktionen wie z.B. power-to-heat oder power-to-cold. Die Integration der PVT-Kollektoren erfolgt gebäudeintegriert im Dach oder in der Fassade. Letzteres erlaubt bei Gebäuden mit zu geringer Dachfläche (z.B. mehrgeschossige Bürogebäude) eine Vergrößerung der aktiv nutzbaren Fläche.
Das Projekt "Ökologische Sanierung Haus Lange Gasse 7, Quedlinburg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e.V. durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Ziel des Pilotprojektes ist es, Alternativen zu bisher gebräuchlichen Methoden der Fachwerksanierung anzubieten, aber auch solche Bausysteme auszuführen, zu denen bereits gute praktische Erfahrungen vorliegen, deren breite Anwendung in der Baupraxis jedoch noch bevorsteht und diese unter messtechnischer Begleitung zu optimieren. Den Abschluss der Untersuchung bildet eine differenzierte Darstellung der Messergebnisse, der Baukosten und der Verbrauchsdaten mit einer zusammenführenden Bewertung unter Hinzunahme subjektiver Kriterien der Bewohner. Damit sollen künftige Bauherren, Baufachleute sowie Planer in die Lage versetzt werden, entsprechend des jeweiligen Kostenrahmens oder der spezifischen Nutzerwünsche, wie etwa nach alternativen Baumaterialien oder nach innovativen Heizkonzepten, eine angemessene Systemlösung für ihre Bedürfnisse zu wählen. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus der Planung, Umsetzung und weiterführenden messtechnischen Begleitung des Projektes sollen bei zu-künftigen Sanierungsmaßnahmen zur Anwendung gelangen. Fazit: Die Untersuchungen zeigen teils erwartete, teils überraschende Ergebnisse. Erwartungsgemäß unterscheiden sich die eingesetzten Systeme zur Innendämmung und Heizung in ihren bauphysikalischen und heizenergetischen Auswirkungen. Deutliche Unterschiede zeigen sich im Trocknungsverhalten. Der hohe Stellenwert einer angepassten Baufolge mit ausreichender Lüftung der Räume und Trocknungszeiten vor Aufbringen des Wandputzes wird hier deutlich. Überraschend ist dagegen die messtechnisch begründete Erfahrung, dass die eingesetzten Dämmschalen aus den mineralischen Baustoffen Holzleichtlehm, Haacke-Cellco-Wärmedämmlehm gegenüber den in der Sanierung üblicherweise eingesetzten Dämmplatten durchaus Vorteile in der praktischen Bewährung besitzen. Die in der Heizperiode zu beobachtenden lokalen Auffeuchtungen im Bereich der Schwellen bei leichten Deckenaufbauten und Wandaufbauten mit Innen-Dämmplatten erfordern weitere Beobachtung zur Verbesserung der Detailplanung. Eine Sonderstellung unter den Heizsystemen nimmt die vollflächige Wandheizung auf Holzweichfaserplatten ein. Das Trocknungsverhalten wird durch die Temperaturerhöhung an der Wandoberfläche mit gleichzeitiger Erhöhung des Feuchtegradienten zwischen Wandoberfläche und Wandkern verbessert. Die Befürchtungen hinsichtlich eines zu hohen Heizenergieverbrauches haben sich nicht bestätigt, er ist eher als unterdurchschnittlich anzusehen. Zwischen der Fußbodenheizung und der Heizkörperheizung in den anderen Wohnungen sind keine signifikanten Unterschiede zu erkennen. Die für den Planungszustand (Innendämmung und ISO-bzw. Kastenfenster) errechnete spezifische Norm-Gebäudeheizlast von jährlich etwa 21709 W erreicht fast den Standard eines Niedrigenergiehauses und liegt gegenüber dem Ausgangszustand um mehr als die Hälfte niedriger. (Text gekürzt)
Das Projekt "Entwicklung von Latentwärmespeicher auf Basis von Getreideextrudaten (Das Projekt befindet sich in der Erprobung)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Cobbelsdorfer Naturstoff GmbH durchgeführt. Zielstellung des Projektes Ist die Entwicklung eines neuartigen Latentwärmespeichers (Lwa) auf der Basis von Getreideextrudaten. Dabei soll das Vermögen zur Speicherung von Energie bekannter Latentwärmespeicher mit dem Wärmespeichervermögen von Getreideextrudaten sinnvoll kombiniert werden, um somit synergistische Effekte zu erzielen. Der daraus resultierende, hocheffiziente Wärmespeicher soll vordergründig seinen Einsatz als Bestandteil von Fußbodenheizungen, Wandelementen und Deckensystemen finden. Auf diese Welse werden z.B. Nacht-/ Tagabsenkungen vergleichmäßigt und Energieeinsparungen ermöglicht. Dadurch stellt das Entwicklungsziel in zweifacher Hinsicht einen Beitrag zum Klimaschutz dar: Zum einen kommen vordergründig regenerative Rohstoffe zum Einsatz, zum anderen wird ein nicht unerheblicher Beitrag zur Einsparung von Heizenergie geleistet. Darüber hinaus wird eine Ausweitung auf andere Themengebiete angestrebt (z.B. Wärmespeicher- Sitzkissen für 0pen-air-eventa, Einsatz in Klimakammern, Brutkästen etc.), Die Verwendung das Produktes als Platte oder in loser Form steigert seine flexiblen Verwendungsmöglichkeiten enorm.
Das Projekt "Erdwärme für die Beheizung und Kühlung des studentischen Servicecenters der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (Geothermieprojekt SuperC)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Lehrstuhl und Institut für Markscheidewesen, Bergschadenkunde und Geophysik im Bergbau durchgeführt. Im Vorfeld der Hochbauarbeiten wird neben dem zukünftigen SuperC-Gebäude eine ca. 2.500 m tiefe Bohrung erstellt und als tiefe Erdwärmesonde komplettiert. Im äußeren Stahlrohr der Sonde strömt kaltes Wasser in die Tiefe, erwärmt sich und gelangt vom Bohrlochtiefsten über ein zentrales Förderrohr wieder an die Oberfläche. Innerhalb des SuperC-Gebäudes durchläuft das geförderte, 70 Grad Celsius warme Wasser während der Heizperiode nacheinander Konvektoren, Decken- und Fußbodenheizung (Kaskadensystem). Im Sommer sichert die thermische Leistung der Bohrung (480 kW) die Gebäudekühlung durch eine Adsorptionskältemaschine. Nach Abgabe der Wärme wird das Wasser wieder in die Erdwärmesonde geleitet (geschlossenes System). Erdwärme ist die einzige erneuerbare Energie, die ganzjährig und europaweit als Alternative zu fossilen Brennstoffen verfügbar. 60 Prozent der EU-weiten CO2-Emissionen beruhen auf der Verbrennung fossiler Energieträger zur Produktion von Wärme für die Beheizung von Gebäuden. Eine Minderung der CO2-Emissionen ist das umweltpolitische Ziel der EU. Zur Finanzierung des Geothermieprojekts SuperC konnten daher Fördermittel aus dem LIFE III Programm der EU und des Landes Nordrhein-Westfalen eingeworben werden. Diese Mittel erlauben den Bau der geothermischen Wärmeversorgung als Demonstrationsprojekt für innovative Technologien, deren Entwicklungsstand die Durchführung eines Pilotvorhabens gestattet. Das Geothermieprojekt SuperC demonstriert die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile der Geothermie für Großgebäude. Der projektierte Anlagentyp reduziert die Emissionen um 90 Prozent und ist standortunabhängig hochgradig reproduzierbar.
Das Projekt "Erprobung und Optimierung eines mit Gas betriebenen Heiz- und Klimatisierungssystems" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Technologie-Gesellschaft durchgeführt. Ziel des Projektes war es, durch den Betrieb einer Demonstrationsanlage die Praxisrelevanz des entwickelten gasbetriebenen Hybridprozesses unter realen Bedingungen nachzuweisen und die Aussagen des bereits durchgeführten Laborbetriebs und der theoretischen Untersuchungen bezüglich Primärenergiebedarf und Wirtschaftlichkeit zu untermauern. Parallele Laboruntersuchungen und rechnergestützte Simulationen dienten der Optimierung der Anlagenkonfiguration sowie der Untersuchung zur Einbindung anderer Wärme - aber auch Kältequellen. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden zur Erstellung ausführlicher Planungunterlagen genutzt. Aus dem gemessenen Energiebedarf der Anlage konnte der Jahresprimärenergiebedarf bestimmt werden. Es wurden auch Vergleiche hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und des Primärenergiebedarfs mit vergleichbaren Systemen geführt. Die sorptionsgestützte Klimatisierung führt zur Einsparung von Primärenergie. Aus der Betrachtung der Sommerperiode 2002 ergab sich dabei eine Reduzierung des Primärenergiebedarfs zur Klimatisierung gegenüber einem konventionellen, rein elektrischem System von 60Prozent. In der Jahresbetrachtung wurde festgestellt, dass ein vergleichbares konventionelles System einen um 14Prozent höheren Primärenergiebedarf aufweist. Die Verwendung der Fußbodenheizung zur Kühlung und die Reduzierung der installierten Kühlleistung durch den Einsatz der Sorptionstechnik erfordern viel kleinere Geräte und wirken sich sehr positiv auf die Investitionskosten aus, so dass die Anlage insgesamt in der Anschaffung mit einer konventionellen Klimaanlage vergleichbar ist. Die Gas- und Stromkosten der Anlage sind jedoch minimal, hier fallen nur die Gaskosten für den Betrieb des Mini-BHKWs an, wobei der erzeugte elektrische Strom für den Eigenbedarf des Gebäudes zur Verfügung steht, Strom aus dem Netz verdrängt und somit zur Kosteneinsparung beiträgt. Gegenüber dem Referenzfall einer elektrisch betriebenen nur-Luft-Klimaanlage ist die Demonstratrionsanlage wegen der vergleichbaren Investition und der erheblich niedrigeren Betriebskosten von Anfang an wirtschaftlich. Selbst im Fall einer sorptionsgestützten Klimaanlage mit einer elektrisch betriebenen Kältemaschine (ohne Erdkälte) kann mit erheblichen Kosteneinsparungen gerechnet werden, da die Stromkosten zu Gunsten des Gasbedarfs auf die Hälfte reduziert werden könnten. Im Rahmen des Projektes wurden mathematische Modelle zur Simulation der Anlage erstellt, die vor allem bei der Erstellung der Vergleiche herangezogen wurden. Damit wurde auch die Grundlage für den Aufbau einer Modellbibliothek zur Modellierung von Klimaanlagen gelegt. Die Modelle wurden mit Hilfe von umfangreichen Laboruntersuchungen validiert. Um die Planung zukünftiger Anlagen zu erleichtern, wurden aufgrund der Erfahrungen mit der Demonstrationsanlage Hinweise für eine optimale Auslegung und Anwendung von thermisch betriebenen, sorptionsgestützten Klimatisierungssystemen zusammengestellt.
Das Projekt "Teilvorhaben: Optimierung und Adaption von PVT-Kollektoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von PA-ID Automation und Vermarktung GmbH durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, ein innovatives Gesamtkonzept zur kombinierten regenerativen Versorgung von Gebäuden mit Wärme, Kälte, Strom und Frischluft zu entwickeln und im realen Einsatz zu evaluieren. Im Fokus steht dabei eine möglichst umfassende und effiziente Nutzung zur Verfügung stehender regenerativer Umweltenergie und die Verknüpfung mit LowEx-Systemen zur Gebäudekühlung, Heizung und Lüftung. Im Rahmen von RENBuild wird ein Gewerke übergreifendes Gesamtsystem entwickelt, dessen optimierte Komponenten eine möglichst hohe Energieeffizienz bei gleichzeitiger Nutzung regenerativer Energien erlauben. Kernstück des Systems ist ein PVT-Kollektor, der gleichzeitig Strom, Wärme und Kälte rein regenerativ erzeugt. Tagsüber wird Solarenergie in Strom und Wärme umgewandelt, während nachts Umweltkälte - im Wesentlichen durch langwelligen Strahlungsaustausch mit dem kalten Nachthimmel - genutzt wird. Die dabei erreichten Temperaturen liegen auf moderaten Niveaus, können jedoch sehr effizient in Niedertemperaturheiz- und -kühlsystemen wie z.B. Heiz-/Kühldecken oder Fußbodenheizung/-kühlung genutzt werden. Eine Wärmepumpe kann die Temperaturen - sofern notwendig - weiter anheben bzw. absenken. Entsprechend angepasste und optimierte Wärme- und Kältespeicher sorgen für die Überbrückung der Fehlzeiten zwischen Erzeugung und Bedarf. Die Einbindung einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung komplettiert das Gesamtsystem. Eine intelligente Steuerung erlaubt das effiziente Zusammenspiel der Komponenten. Die Steuerung ist dabei auf eine möglichst hohe Eigennutzung ausgelegt. Die Speicher erlauben jedoch auch netzdienliche Funktionen wie z.B. power-to-heat oder power-to-cold. Die Integration der PVT-Kollektoren erfolgt gebäudeintegriert im Dach oder in der Fassade. Letzteres erlaubt bei Gebäuden mit zu geringer Dachfläche (z.B. mehrgeschossige Bürogebäude) eine Vergrößerung der aktiv nutzbaren Fläche.