Das Projekt "Energiemonitoring der VW-Bibliothek der TU- und der UdK-Berlin" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Institut für Gebäude- und Solartechnik durchgeführt. Die VW-Bibliothek der Technischen Universität (TU) und der Universität der Künste (UdK) Berlin wurde im Herbst 2004 in Betrieb genommen. Bauherr ist das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Ein innovatives Energiekonzept unter den Prämissen hoher Nutzerkomfort und langfristige Sicherung des Bibliothekguts bei geringem Energieverbrauch war von Anfang an Teil des Bibliothekentwurfs. Kernstück des Konzepts ist ein ca. 8.000 m2 großer Fundamentabsorber unterhalb der Bodenplatte der Bibliothek. Die Gründung in Verbindung mit dem umgebenden Erdreich wird so energieeffizient zur saisonalen Wärme- und Kältespeicherung genutzt und deckt den Grundbedarf an Wärme und Kälte ohne den Einsatz aufwändiger Anlagentechnik. Durch die beschriebene Nutzung des Gründungserdreichs lassen sich Umweltbelastungen wie die Emission von Kyoto-Gasen sowie die Investitions- und Betriebskosten für Kälte- und Wärmebereitstellung reduzieren. Das vom IGS durchgeführte Monitoring greift diesen Umwelt- und Einsparaspekt wieder auf. Im Einzelnen sollen Optimierungspotentiale in den Bereichen Gebäude- und Anlagenbetrieb sowie thermischer Komfort der Bibliothek aufgedeckt werden. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Betrieb des Fundamentabsorbers. Die Bibliothek der TU und der UdK Berlin ist damit eines von wenigen Gebäuden in der Bundesrepublik, das mit dieser Technik ausgestattet ist. Systematische Untersuchungen von Gebäuden mit diesen Anlagen, existieren bis jetzt nicht. Die Auslegung ist aufgrund vieler unterschiedlicher Einflüsse wie Geologie, Klima, Gebäude und Gebäudenutzung, Anlagentechnik etc. sehr komplex. Erst im Betrieb zeigt sich, ob die in der Planungsphase prognostizierten Energieerträge sowie Erdreich- und Systemtemperaturen wirklich erreicht werden. Besonders in der ersten Nutzungsphase lassen sich durch eine wissenschaftliche Begleitung Systemfehler aufspüren und die Einregulierungsphase verkürzen. Im Rahmen des Monitorings werden die Verbräuche für Wärme, Kälte, Strom und Wasser des gesamten Gebäudes erfasst sowie die Betriebserfahrungen dokumentiert und mögliche Optimierungsmaßnahmen dargestellt. Durch den ständigen Dialog mit dem Gebäudebetreiber kann bereits während der Projektlaufzeit eine kontinuierliche Betriebs- sowie Kostenoptimierung bei gleichzeitiger Erfolgskontrolle erreicht werden. Darüber hinaus wird durch das Energie- und Komfortmonitoring das Einsparpotenzial der CO2-Emissionen und Umweltbelastungen durch dieses innovative Gebäude dokumentiert.