Das Projekt "Zur Wirkung historischer Landnutzungsmuster auf Artenvielfalt und Lebensgemeinschaften, eine exemplarische GIS-gestützte Analyse von Landnutzungswandel und Biodiversität der Kulturlandschaft im Naturraum Göttinger Wald" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Burckhardt-Institut, Professur für Naturschutz und Landschaftspflege durchgeführt. In der in den Themenkomplex C1 'Landnutzungswandel und Naturschutz' des Graduiertenkollegs 'Interdisziplinäre Umweltgeschichte' eingebetteten Arbeit wird in ausgesuchten Kulturlandschaftsteilen mittels der historisch-ökologischen Landschaftsanalyse der Wandel der Landnutzungsverteilung und der Biotoptypenanordnung, einschließlich ihrer Ausstattung mit Pflanzen- und Tierarten, während der letzten 200 Jahre rekonstruiert. Durch die raum- und zeitbezogene Verschneidung der Daten soll die Wirkung historischer Landnutzungsmuster auf Artenvielfalt und Lebensgemeinschaften untersucht und Zusammenhänge zwischen Landnutzungswandel und Biodiversität in verschiedenen Natur- und Kulturräumen ermittelt werden. Das derzeit bearbeitete Untersuchungsgebiet umfasst das Muschelkalkplateau des Göttinger Waldes sowie die angrenzende Feldmark.Über die Formulierung von Gesetzmäßigkeiten können Handlungsempfehlungen für nutzungsintegrierten Arten- und Biotopschutz im Rahmen von Landschaftsplanungen ausgesprochen und Gestaltungsregeln formuliert werden.Die Verschneidung und Verknüpfung der Daten mit Hilfe des Einsatzes von Geoinformationssystemen und der hierdurch ermöglichten Visualisierung dient der problemorientierten Abfrage sowie der szenischen Verdeutlichung des Kulturlandschaftswandels.
Das Projekt "Vegetation, Standortsverhältnisse und Ausbreitungsbiologie von Pflanzen an Waldwegen und Rückegassen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Waldbau, Abteilung I: Waldbau der gemäßigten Zonen und Waldökologie durchgeführt. Wirtschaftswälder sind von einem Wegenetz durchzogen, von dem sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Waldlebensgemeinschaften ausgehen können. Während man über die Vegetation und Standortverhältnisse von LKW-fähigen Waldwegen bereits erste Erkenntnisse besitzt, ist das Wissen über Feinerschließungssysteme und deren Wirkung auf die Vegetation noch weitgehend unbekannt. In zwei Gebieten mit unterschiedlichen Standortsverhältnissen und Waldentwicklungstypen (Solling: Buntsandstein, Buchen- und Fichtenreinbestände, Göttinger Wald: Muschelkalk, Rötton, Buchen-Edellaubbaum-Mischbestände) soll die Vegetation an allen vorkommenden Erschließungssystemen (vom LKW-fähigen Weg bis zur Rückegasse) beschrieben, klassifiziert und kartiert werden. An ausgewählten, transektartig gegliederten Versuchsflächen an Rückegassen sollen die standörtlichen Veränderungen durch Feinerschließungssyssteme (insbesondere mit Angaben zum Licht, zur Bodenverdichtung und zum Stickstoffhaushalt) untersucht werden. Da Waldwege bevorzugte Wanderwege und die auf ihnen sich bewegenden Fahrzeuge bevorzugte Vektoren für die Ausbreitung von Pflanzenarten sein können, sind Untersuchungen zur Samenbank und Ausbreitung sowie zur Etablierung von Pflanzen vorgesehen.