Das Projekt "Untersuchungen zu den Wechselwirkungen von Pestiziden mit huminstoffartigen Substanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft zur Förderung der Spektrochemie und Angewandten Spektroskopie, Institut für Spektrochemie und Angewandte Spektroskopie durchgeführt. Nachdem bevorzugt die Wechselwirkungen von hochmolekularen Wasserinhaltsstoffen (HWIS) mit Metall-Spezies untersucht worden sind, hat sich das Interesse in den letzten Jahren verstaerkt auf die Wechselwirkungen mit organischen Verbindungen, insbesondere mit Pestiziden, verschoben. Einer der Hauptgruende dafuer ist die Annahme, dass Pestizide durch die Sickerpassage das Grundwasser unzersetzt erreichen und so letztlich auch ins Trinkwasser gelangen koennen, weil sie gegen mikrobielle Angriffe durch die HWIS abgeschirmt werden. Derartige Addukte koennen auch zu einer Erhoehung der Toxizitaet fuehren. Um aber auch Informationen ueber besonders hydrophile Verbindungen zu erhalten, untersuchen wir gegenwaertig das Verhalten von Phenoxyalkansaeure-Herbiziden, eine der seit Jahrzehnten bedeutendsten Pestizid-Gruppen. Die beiden wichtigsten Wirkstoffe dieser Gruppe - Mecoprop und Dichlorprop - sind allein in Deutschland in mehr als 100 Handelsprodukten zugelassen und sind damit ideale Leitsubstanzen fuer unsere Methodenentwicklungen. Unter Einsatz unserer chromatographischen und spektroskopischen Moeglichkeiten soll ein entscheidender Beitrag geleistet werden, inwieweit ueber die Addukte eine Mobilisierung bzw eine Deposition von Pestiziden und artverwandten Stoffen stattfinden kann.