Das Projekt "Fortentwicklung des Ansatzes 'EnEV easy' für die Verwendung in der EnEV 2012" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von TÜV, Technische Überwachung Hessen GmbH durchgeführt. Der vorliegende Forschungsbericht umfasst die Entwicklung eines vereinfachten Nachweisverfahrens für die Energieeffizienz von neu errichteten Wohngebäuden. Es basiert auf der Studie 'EnEV-easy', die vom Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg angeregt und vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik 2009/2010 durchgeführt wurde. Das Verfahren erspart detaillierte Nachweisberechnungen, wenn ein Gebäude vorgegebene Rahmenbedingungen erfüllt und bestimmte Anforderungen an die energetische Qualität der Gebäudehülle und der Anlagentechnik einhält. Für diese Gebäude werden abhängig von der Gebäudegröße und der verwendeten Anlagentechnik die in den Energieausweis einzutragenden Kennwerte fest vorgegeben. Die Kennwerte wurden im Rahmen dieses Forschungsprojektes berechnet und die Randbedingungen dafür festgelegt. Die erzielbare Genauigkeit der Kennwerte wurde im Verhältnis zur erzielten Vereinfachung im Nachweisaufwand bewertet und die Auswirkungen einer Beibehaltung oder Verschärfung des Anforderungsniveaus untersucht. Abschließend wurde ein Formulierungsvorschlag zur Einbindung dieses Verfahrens in die Neufassung der Energieeinsparverordnung angegeben. Von verschiedenen Gruppen der am Wohnungsbaugeschehen Beteiligten wurde in den letzten Jahren kritisiert, dass das Nachweisverfahren für den energiesparenden Wärmeschutz inzwischen so komplex geworden sei, dass es kaum noch durchschaubar und nachvollziehbar sei. Diese Kritik aufgreifend, hat das Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg die Idee geboren, ein vereinfachtes Nachweisverfahren zu entwickeln. Hierzu hat das Land Baden-Württemberg das Fraunhofer-Institut für Bauphysik mit entsprechenden Musterberechnungen als Forschungsprojekt beauftragt. In diesem Projekt wurden beispielgebende Gebäude mit 14 verschiedenen Kombinationen aus Beheizung, Warmwasserbereitung und Belüftung durchgerechnet, und anschließend auf Gebäudegruppen zusammengefasst. Die berechneten Kennwerte sollen für hinreichend ähnliche Gebäude übernommen werden. Das Projekt hat damit die grundsätzliche Machbarkeit eines solchen vereinfachten Verfahrens erwiesen, aber auch weiteren Handlungsbedarf gezeigt, um es praktisch anwendbar zu machen. Im Zuge der Vorbereitungen für die Neufassung der Energieeinsparverordnung 2012 wurde von Seiten der Bundesländer der Wunsch geäußert, dieses vereinfachte Verfahren in die neugefasste Energieeinsparverordnung aufzunehmen. Da dazu noch eine weitere Ausarbeitung des Verfahrens und eine Anpassung an anderweitige Änderungen der Energieeinsparverordnung erforderlich waren, wurde hierzu vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung das vorliegende Forschungsprojekt ausgeschrieben. (Text gekürzt)