Das Projekt "Urbane Hintergrundbelastung von PM10 und NO2: Metriken und Maßnahmen zur Minderung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IVU Umwelt GmbH durchgeführt. Derzeit beziehen sich Luftqualitäts-Grenzwerte auf Punktmessungen und sind überall einzuhalten. Eine neue Strategie der Luftreinhaltung könnte darin bestehen, niedere Grenzwerte für die Hintergrundbelastung festzulegen, die sich dann auf ein Gebietsmittel beziehen. Dies ist besonders im Fall von PM10 geboten, da die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO ein Jahresmittel von 20 Mikro g/m3 vorsehen, wohingegen der EU-Grenzwert derzeit bei 40 Mikro g/m3 liegt. Das Projekt soll Erkenntnisse dazu liefern, wie Gebietsmittel derzeit in deutschen Städten von der Gebietsgröße abhängen und welche Auswirkungen Minderungsmaßnahmen auf diese Gebietsmittel haben. Dazu sind zunächst geeignete Städte auszuwählen. Die Hintergrundbelastung an PM10 und NO2 in diesen Städten ist nachfolgend für verschiedene Rastergrößen zu ermitteln. Dabei sollen sowohl Downscaling- als auch Upscaling-Ansätze verwendet werden und anschließend die Ergebnisse beider Ansatzkategorien verglichen werden. Ausgangspunkt können hierbei Ergebnisse aus dem Forschungsvorhaben 206 43 200/01 und 3710 43 219 sein, in denen für 7x8 km2-Raster PM10 und NO2-Konzentrationen berechnet wurden. Die Modellierung soll anhand aktueller und prognostizierten Emissionsdaten vorgenommen werden. Letztere liegen aus dem Forschungsvorhaben 3710 43 219 bis 2030 vor. Weiterhin soll untersucht werden, welche Erfordernisse an die räumliche Auflösung der Emissionsdaten zu stellen sind. Für ausgewählte Maßnahmen (z. B. Einführung einer Umweltzone für Euro-6-Fahrzeuge, Umrüstung kommunaler Busflotten, Tempo 30 auf Durchgangsstraßen, Beschränkung von Holzfeuerungen in privaten Haushalten) soll zudem berechnet werden, welches Potential diese für die Senkung der Hintergrundkonzentrationen bieten.