Das Projekt "Entwaesserung von Altoelen im Gegenstromreaktor" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von BFI Betriebsforschungsinstitut, VDEh-Institut für Angewandte Forschung GmbH durchgeführt. Vor der Ableitung oelhaltiger Abwasserstroeme aus z.B. der Metallbearbeitung, Teilereinigung oder Entfettung muessen die Oelbestandteile abgetrennt werden. Bei der Spaltung dieser Oel-in-Wasser-Emulsionen entsteht eine Oelphase mit Restwassergehalten bis zu 70 Gew.-Prozent. Die stoffliche Verwertung oder energetische Nutzung bedingt jedoch Wassergehalte kleiner 10 Gew.-Prozent. Die Forschungsarbeiten zur Entwicklung und Erprobung eines geeigneten Verfahrens fuer die innerbetriebliche Entwaesserung von Altoelen gliedern sich in die Abschnitte 'Batch-Versuche' (Ermittlung grundlegender Erkenntnisse zum Entwaesserungsverhalten von Altoelen) sowie 'Gegenstromversuche' (verfahrenstechnische Konzeption eines Gegenstromreaktors und Erarbeitung der MSR-Technik). Im abgeschlossenen und hier dargestellten Forschungsabschnitt 'Batch-Versuche' wurden erfolgreich die verfahrenstechnischen Grundlagen einer Altoelentwaesserung ermittelt und ein technisch und wirtschaftlich vielversprechendes Verfahrenskonzept zur Altoelentwaesserung erarbeitet. Hierzu wurden grundlegende Erkenntnisse zum Verfahren der Altoelentwaesserung, zu Chemikalien und Wirkmechanismen sowie zu Reaktoren und Apparaten zusammengestellt und bewertet. Versuche zur Vorauswahl geeigneter Spaltchemikalien zeigten die gute Eignung von Spaltchemikalien mit den aktiven Bestandteilen Polyamine bzw. Polyammoniumsalze. Durch systematische Variation der Verfahrensparameter wie z.B. Spaltdauer, Spalttemperatur, Ruehrerdrehzahl, Spaltchemikalien und Wasservorlage in einem neu errichteten Labor-Batch-Versuchsstand konnten geeignete Spaltbedingungen fuer verschiedene Altoele ermittelt werden. Hierauf aufbauend wurde ein Verbesserungskonzept fuer die Altoelbehandlung abgeleitet. Dies laesst einen gleichbleibend geringen Wassergehalt (kleiner 20 Gew.-Prozent) erwarten.
Das Projekt "Neues Verfahren zur simultanen Entschwefelung, Entstickung und Enthalogenisierung von Hochtemperatur-Prozessgasen mittels poroesen Feststoffes im bewegten Gegenstromreaktor" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von BFI Betriebsforschungsinstitut, VDEh-Institut für Angewandte Forschung GmbH durchgeführt. Im Rahmen des geplanten Forschungsvorhabens wurden Untersuchungen zur simultanen Entschwefelung, Entstickung und Enthalogenisierung von Hochtemperatur-Prozessgasen durchgefuehrt. Dabei ist ein neues flexibles Verfahren entwickelt und erprobt worden, dessen besonderes Merkmal ein sogenannter Gegenstromreaktor ist, in dem trockener Feststoff (Traegermaterial/Adsorbens/Katalysator) wie Aktivkoks ua geeignete Materialien eingesetzt werden koennen. Es wurden zunaechst Versuche nach bewaehrten Methoden im Labor an einer Technikumsanlage durchgefuehrt. Bei diesen Technikumsversuchen sind die verschiedenen Traegermaterialien/Adsorbenzien/Katalysatoren auf ihre Eignung hin getestet worden. Als guenstige Materialien stellten sich Herdofenkoks und Formaktivkoks heraus. Als naechste Stufe wurde zur Umsetzung des Verfahrensprinzips ein Gegenstromreaktor entwickelt, der gleichzeitigen kontinuierlichen Gaseintritt und Koksaustrag am unteren Ende des Reaktors erlaubt. Zwei dieser Reaktoren wurden als Pilotanlage an einem Muellheizkraftwerk erprobt. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass das neue Gegenstromverfahren auch unter erschwerten betrieblichen Bedingungen zuverlaessig arbeitet. Die Abscheideleistungen betragen zB fuer SO2, HCl und Staub nahezu 100 Prozent. Zusaetzlich konnte ein NO-Umsatz von 98 Prozent bei einem NH3-Schlupf von unter 15 vppm erreicht werden. Zur Verwertung der abgeschiedenen Rohstoffe eignet sich die thermische Regeneration. Ausserdem wurden erstmals Betriebsversuche zum Einblasen von beladenem Herdofenkoks als Ersatzbrennstoff im Kupolofen erfolgreich durchgefuehrt.