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Teil 1: Entwicklung nutzbarer Fischbestände in neu entstandenen Braunkohletagebauseen der Lausitz, fischereiliches Gutachten Geierswalder See; Teil 2: Ansprüche der Fischfauna an die Wasserqualität unter Beachtung der hydrologischen Besonderheiten der Gebiete des Braunkohletagebaus

Das Projekt "Teil 1: Entwicklung nutzbarer Fischbestände in neu entstandenen Braunkohletagebauseen der Lausitz, fischereiliches Gutachten Geierswalder See; Teil 2: Ansprüche der Fischfauna an die Wasserqualität unter Beachtung der hydrologischen Besonderheiten der Gebiete des Braunkohletagebaus" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Die Ziele des Projektes bestanden in einem ersten Teil in der Untersuchung der Lebensbedingungen für Fische und der Entwicklung des Fischbestandes im Geierswalder See, der Erarbeitung eines fischereilichen und fischfaunistischen Leitbildes und der Ableitung fischereilicher Maßnahmen zum Aufbau eines gewässertypischen Fischbestandes. Weiterhin war eine Literaturstudie anzufertigen, in der die Ansprüche der Fischfauna an die Wasserqualität unter Beachtung der Besonderheiten der Braunkohletagebauseen dargestellt werden sollten. Material und Methoden: 2014 wurden Fischbestandserfassungen mittels Multimaschenstellnetzen und Elektrobefischungen durchgeführt. Neben dem Fischbestand wurden das Zooplankton und das Makrozoobenthos untersucht. Die für die Literaturstudie erforderlichen Daten zu den Ansprüchen der Fischfauna wurden aus der internationalen wissenschaftlichen Fachliteratur zusammengetragen. Ergebnisse: Der Geierswalder See ist ein 642 ha großes, vielseitig strukturiertes Gewässer, dessen Flutung 2013 abgeschlossen wurde. Infolge des Grundwasserzuflusses und der Stoffeinträge aus den Böschungen kam es zur wiederholten Versauerung des Gewässers, die 2013 und 2014 eine Kalkung erforderlich machte. 2014 lagen die pH-Werte zwischen 5,6 und 7,8. Das Wasser war gut mit Sauerstoff versorgt und wies geringe Phosphorgehalte auf. Die Abundanz, Biomasse und Artenzahl des Zooplanktons und der Bodentiere waren vermutlich in Folge der pH-Wert-Schwankungen und Kalkung gering. 2014 wurden die zwölf Fischarten Barsch, Blei, Güster, Hecht, Kaulbarsch, Moderlieschen, Plötze, Rotfeder, Schleie, Wels, Zander und Zwergwels sowie einige Hybriden (Cypriniden) nachgewiesen. Der Fischbestand wurde von Barsch, Blei und Plötze dominiert, im unmittelbaren Uferbereich war die Rotfeder am häufigsten. Das fischereiliche und fischfaunistische Leitbild des Geierswalder Sees ist der Maränensee Typ I. Die eher flachen Bereiche im Norden des Gewässers sind dem Hecht-Schlei-See Typ I vergleichbar. In der Literaturstudie wurden die Ansprüche der Fischfauna an die Wasserqualität dargestellt. Der Fokus der Literaturstudie lag auf den bergbaulich beeinflussten Wasserparametern pH-Wert, Sauerstoff, Leitfähigkeit, Chlorid, DOC, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Sulfat und Schwefelwasserstoff. Des Weiteren wurden die Auswirkungen erhöhter Metall-(Eisen, Aluminium) und Schwermetallkonzentrationen (Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Zink) auf den Fischbestand sowie die entsprechenden Toleranzkonzentrationen für Fische dargestellt. Neben den geogenen Parametern wurden beispielhaft einige Stoffgruppen betrachtet, die in der Regel als Folge industrieller Altlasten in die Tagebauseen gelangen können. Sofern keine Daten zu den Toleranzen heimischer Fischarten zur Verfügung standen, wurde auf Untersuchungsergebnisse verwandter Arten zurückgegriffen.

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