Das Projekt "Bewertung der fischereilichen Entwicklung und der Nutzungsmöglichkeiten des Geiseltalsees im Tagebaurestloch (TRL) Mücheln - Bestandskontrolle der Kleinen Maräne 2015" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Das Ziel des Projektes ist die Bestandsuntersuchung der Kleinen Maräne, die 2009 und 2010 mit jeweils 5,8 Mio. Stück Brut besetzt wurde. Dadurch nimmt das IfB die Hegeaufgabe der LMBV für die Maränenbestände des Gewässers wahr.
Material und Methoden: Es wurden Befischungen mit Multimaschenstellnetzen und Maränennetzen durchgeführt und die Fänge ausgewertet.
Ergebnisse: Es zeichnet sich ab, dass sich das Wachstum und der Bestand der Kleinen Maränen einer dem Gewässer und seinen trophischen Parametern charakteristischen Tragekapazität annähern, bei der kein weiterer Anstieg der durchschnittlichen Stückmassen zu erwarten ist. Die gegenwärtig noch relativ hohen Stückmassen der älteren Jahrgänge zeigen, dass diese Fische im Geiseltalsee gute Wachstumsbedingungen vorgefunden haben. Der geschätzte mögliche Fang von Kleinen Maränen pro Stellnetznacht und 1.000 m Maränennetz beläuft sich auf 15,04 kg Kleine Maräne, mit einer Tendenz zu einer höheren berufsfischereilichen Ertragsmöglichkeit gegenüber den vergangenen Jahren. Der allgemein aber geringe Ertrag der Kleinen Maräne dürfte in erster Linie auf die niedrige Trophie des Geiseltalsees zurückzuführen sein. Basierend auf einer konstant bleibenden oder rückläufigen Nahrungsgrundlage infolge der niedrigen Trophie wird die Anzahl der Fische infolge der guten Reproduktionsbedingungen wahrscheinlich zunehmen und die Stückmasse abnehmen.
Das Projekt "Kontrolle des Gesamtfischbestandes und Aktualisierung der Bewertung der fischereilichen Entwicklung und Nutzungsmöglichkeiten des Geiseltalsees" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Die Ziele des Projektes bestanden in der Abschätzung der Fischbestände unter fischereilichen und fischfaunistischen Gesichtspunkten sowie der Ableitung zukünftiger Hege- und Bewirtschaftungsmaßnahmen, wobei die Entwicklung des Bestands der Kleinen Maräne und die Perspektiven für einen künftigen Aalbesatz im Vordergrund standen.
Material und Methoden: 2014 wurden Fischbestandserfassungen mittels Multimaschenstellnetzen und Elektrobefischungen durchgeführt. Neben der Untersuchung des Fischbestandes wurden das Zooplankton, das Makrozoobenthos und die Anbindung des Sees an die Vorflutgewässer untersucht.
Ergebnisse: Der Geiseltalsee ist ein 1.853 ha großes, pH-neutrales Gewässer mit einer mittleren Tiefe von 23 m. Der Geiseltalsee ist ein Maränensee, dessen Flachwasserbereiche Merkmale eines Maränen-Aal-Hecht- oder Hecht-Schlei-Sees besitzen. Nach Abschluss der Flutung hat die Trophie abgenommen. 2014 war der See oligotroph. Entsprechend der Trophie sind auch die Stückzahl und die Biomasse des Zooplanktons und des Makrozoobenthos zurückgegangen, wobei die Muschelpopulation aber stark angestiegen ist. Durch die Fischbestandsuntersuchungen in den vergangenen Jahren konnten die zehn Fischarten Barsch, Dreistachliger Stichling, Gründling, Hecht, Karpfen, Kleine Maräne, Plötze, Rotfeder, Schleie und Wels nachgewiesen werden, wobei aber nicht jede Art in jedem Jahr gefangen wurde. 2014 waren Kleine Maräne, Barsch und Plötze auf häufigsten. Die Kleine Maräne wurde im Frühjahr 2009 und 2010 mit jeweils 5,8 Mio. Stück Brut besetzt. Die weitere Entwicklung des Maränenbestandes zeigte in den Folgejahren eine Abnahme der Stückmasse und der Kondition der ersten Altersstufen. Ab 2010 nahmen die Einheitsfänge der Größengruppe, die sich durch die Berufsfischerei vermarkten lässt, zu. In den Jahren 2013 und 2014 wurden mit den für den Fang von Speisefischen geeigneten Maschenweiten von 22 - 28 mm Fische einer mittleren Stückmasse von 125 g bzw. 127 g gefangen. Generell dürften die künftigen fischereilichen Erträge vor allem aufgrund der niedrigen Trophie aber gering sein. Da der Geiseltalsee über ein für den Aal passierbares Auslaufbauwerk an die fließende Welle angebunden ist und der See zur AalBewirtschaftungseinheit Flussgebiet Elbe gehört, ist ein der niedrigen Trophie angemessener Aalbesatz anzustreben.