Das Projekt "Wohlstandskosten und verantwortliches Handeln. Eine experimentelle Studie ueber die Eignung von Informationen als Intervention zugunsten der Verpflichtung zu umweltschonendem Handeln" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät V Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Haushalts- und Konsumökonomik, Fachgebiet Konsumtheorie und Verbraucherpolitik durchgeführt. Die Oeffentlichkeit hat sich damit abgefunden, dass die schleichende Inflation von den jaehrlichen Einkommenssteigerungen einen Teil aufzehrt; sie wird aber doch unruhig, wenn die Geldentwertung pro Jahr ueber 4 Prozent hinausgeht. Die Entwertung des jaehrlichen Wohlstandszuwachses dagegen uebersieht man - dabei ist sie weit groesser. Denn das Wachstum des Sozialprodukts verursacht Jahr fuer Jahr - steigende Einbussen an Lebensqualitaet (durch Luftverschmutzung, Laerm, Verkehrsdichte usw.), - immer hoehere Aufwendungen zur Beseitigung von Schaeden (Verkehrsunfaelle, Klaeranlagen, Krankheitskosten), - und eine zunehmende Belastung der naechsten Generationen mit Altlasten (Bodenverseuchung) und erschoepften Naturschaetzen (Bodenerosion, abgebaute Rohstoffe, versiegende Energiequellen). Wenn man das alles in Geld bewertet und von dem jaehrlichen Wirtschaftswachstum abzieht, ist der verbleibende Zuwachs schon heute gleich Null, und in Zukunft wird er negativ sein - die Mehrproduktion entwertet sich selbst durch die Schaeden, die sie anrichtet; die wahren Kosten des zusaetzlichen Wohlstands stellen den Nutzen in Frage. Das wird in der Oeffentlichkeit nicht zur Kenntnis genommen, obwohl es verlaessliche statistische Berechnungen darueber gibt. Zum Teil wird es nicht verstanden, zum Teil wird es verdraengt. Wir wollen in diesem Projekt - Informationen entwickeln, die geeignet sind, der breiten Oeffentlichkeit das ganze Ausmass der Wohlstandsentwertung anschaulich und begreiflich zu machen. - Mit diesen Informationen wollen wir experimentieren, um herauszufinden, welche Menschen solche Informationen aufnehmen und verarbeiten, und welche Menschen sie abwehren und verdraengen, und um - festzustellen, welche aeusseren Einfluesse die Menschen daran hindern, die Erkenntnis von der Entwertung des Wohlstands in verantwortliches Handeln umzusetzen.