Das Projekt "Teilprojekt E" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Umweltinformatik durchgeführt. Das interdisziplinäre Vorhaben bündelt F+E Expertisen in der Helmholtz Gemeinschaft zu den Themen Nuklear-, Geo-, Biowissenschaften sowie Umweltsimulationen in einem forschungsbereichsübergreifenden Projekt. Dabei werden bislang nicht vollständig verstandene Prozesse von der molekularen Ebene bis zur regionalen Skala untersucht, bewertet und beschrieben. Ziel ist es, gezielt Laborexperimente zu planen und durchzuführen, Parameter abzuleiten, und relevante Abläufe skalenübergreifend mit fortgeschrittenen Simulationsmethoden zu beschreiben. Die Validierung der Simulationen erfolgt durch experimentelle, teils in Untertagelabors (URL) durchgeführte, Arbeiten. Schwerpunkt der Arbeiten in URLs liegt auf Mt. Terri (Tonstein), wo derzeit mit starker deutscher Beteiligung ein neuer Experimentaltunnel entsteht. Weitere Beteiligungen an Experimenten im Felslabor Grimsel (Kristallingestein) sind vorgesehen. Die Arbeiten konzentrieren sich damit auf Wirtsgesteine, die in der Vergangenheit nicht im Fokus der deutschen Endlagerforschung standen. Das Vorhaben gliedert sich in Arbeitspakete: AP1: Laborexperimente; AP2: Feldexperimente in URLs; AP3: Modellentwicklung, Simulation. In AP3 ist u.a. vorgesehen, Visualisierungswerkzeuge zu entwickeln und zu nutzen, um komplexe Vorgänge anschaulich darzustellen und damit auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich und begreiflich zu machen. Innerhalb des Vorhabens sind intensive Interaktionen zwischen den jeweiligen Arbeitsgruppen erforderlich. In einem weiteren AP erfolgt die Abstimmung zwischen den APs. Ein weiterer Fokus liegt auf der Einbindung und Vernetzung junger Wissenschaftler/innen. Das hier beantragte Projekt ist als Teilprojekt zu verstehen und fokussiert primär auf geowissenschaftliche Fragestellungen im Fernfeld eines Endlagers. Ein zweites Teilprojekt, das sich auch mit Nahfeldprozessen befasst wird von der Helmholtz Gemeinschaft gefördert. Beide Projektteile werden inhaltlich und personell sehr stark verknüpft sein.
Das Projekt "Vorhaben: Auswirkungen von Seegrasrestoration auf Biodiversität und Kohlenstoffspeicherung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR) durchgeführt. Seegraswiesen fördern Biodiversität und bieten wichtige Ökosystemleistungen (ÖSL) wie Kohlenstoffbindung sowie die Sedimentstabilisierung, die für den Küstenschutz von großer Bedeutung ist. Basierend auf Pilot-Wiederanpflanzungsmaßnahmen im SeaStore-Verbundprojekt ist das Hauptziel dieses Vorhabens, die Wiederherstellung wichtiger Ökosystemdienstleistungen über die Zeit zu verfolgen. Der Fokus wird zum einen auf den zu erwartenden positiven Biodiversitätseffekten liegen, die mithilfe einer Analyse mittels stabiler Isotope in einem Nahrungsnetzmodell integriert werden sollen. Zum anderen wird das Vorhaben quantifizieren, in welchem Ausmaß und wie schnell sich die Kohlenstoffspeicherung (Pools und Raten) durch Wiederansiedlungsprojekte erholen würden. Besonderes Augenmerk wird auf die Bestimmung der Raten gelegt, welche über eine Datierung der Sedimentationsraten mittels 210Pb/Cs137 bestimmt werden. Gleichzeitig werden Sedimentations- bzw. Erosionsraten in Beziehung gesetzt werden zur den lokalen hydrodynamischen Bedingungen, die Zusammen mit WP2 (LUFI) gemessen werden. Um die notwendige Zeitskalen zu erreichen, arbeiten wir mit skandinavischen Partner zusammen, welche uns Zugang zu weiter zurückliegenden Restorations-Standorten ermöglichen. Dieses Vorhaben wir vom gegenwärtig stattfindenden HI-CAM / Natürliche Marine Kohlenstoffspeicher-Projekt der Helmholtz-Gemeinschaft profitieren, in welchen durch den Antragsteller Methoden in einer Reihe von Vergleichsstandorten im selben Gebiet (süd-westliche Ostsee) bearbeitet werden. Die ökosystemaren Funktionen Biodiversitäts-Erhöhung sowie Kohlenstoff-Speicherung liefern den Input für das Vorhaben zur Abschätzung der positiven ökonomischen Effekte (WP5). Somit wird der Beitrag dieses Vorhabens auch entscheidend sein zur öffentlichen Wahrnehmung solcher Maßnahmen und damit ihrer politischen Realisierbarkeit.
Das Projekt "(EU42) Verbesserung der Sickerwasserqualität durch langfristige Schadstofffixierung auf Deponien der Klasse III mittels gezielter Befeuchtung: Praktische Umsetzung der Ergebnisse aus dem Vorhaben 'Stoffbilanz und Deponieverhalten am Beispiel der SAD" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz durchgeführt. Die gezielte Befeuchtung durch Infiltration von Wasser oder deponieeigenem Sickerwasser gilt für Deponien oder Deponieabschnitte, auf denen Abfälle mit hohen organischen Anteilen lagern, als Stand der Technik, um zur Beschleunigung der Abbauprozesse und zur Verbesserung des Langzeitverhaltens der Deponie beizutragen. Langjährige Untersuchungen (14 Jahre) auf der Sonderabfalldeponie Raindorf haben gezeigt, dass sich ein Niederschlagszutritt in zweierlei Hinsicht vorteilhaft auf die Schadstofffixierung im Abfallkörper auswirkt: Die Bildung schwerlöslicher Minerale, die Schwermetalle langfristig fixieren, wird beschleunigt und über den gesamten Abfallkörper ausgedehnt. Leichtlösliche Salze werden aus dem Abfallkörper ausgetragen, wodurch sich die Salzfracht des Sickerwassers nachhaltig reduziert. Beide Effekte, ausgelöst und gefördert durch Niederschlagszutritt, lassen sich auch durch eine gezielte Befeuchtung einstellen und führen zu einer Verbesserung des Langzeitverhaltens einer Deponie und somit zu einer Minimierung der Belastungen, wie sie von der Deponieverordnung gefordert wird. Ziel des Vorhabens ist, die im Vorhaben S38 'Stoffbilanz und Deponieverhalten am Beispiel der Sonderabfalldeponie Raindorf' zu den Mechanismen von Fixierungsvorgängen gewonnenen Erkenntnisse gezielt in die Praxis umzusetzen und die Auswirkungen bzw. Anforderungen einer Befeuchtung von Deponien der Klasse III zu untersuchen. Die hierzu erforderlichen Untersuchungen sollen sowohl an Infiltrationssäulen im Technikum als auch parallel in einem Teilbereich der SAD Raindorf durchgeführt werden. Dieser Teilbereich, der seit Beginn der Ablagerung überdacht vorliegt und von dem die genaue Zusammensetzung bekannt ist, bietet ideale Voraussetzungen für exemplarische großflächige Untersuchungen zum Einfluss einer gezielten Befeuchtung des Deponiekörpers der Klasse III. Die im Rahmen dieses Vorhabens zu gewinnenden Erkenntnisse werden auch auf Deponien der Klasse I und II mit überwiegend mineralischen Abfällen, wie sie seit 1. Juni 2005 vermehrt im Entstehen begriffen sind, übertragbar sein. Das Vorhaben wird im Rahmen des Ziel-2-Programms Bayern 2000-2006 (Maßnahme Nr. 3.2.: Bodennutzung, Altlasten, Abfallwirtschaft) von der EU kofinanziert (http://www.stmwivt.bayern.de/EFRE/).