Die Studie zeigt interdependente Geschlechteraspekte von Klimapolitik sowie Wirkweisen und Chancen zur Verbesserung von Geschlechtergerechtigkeit auf. In ihr leitet ein interdisziplinäres Forschungsteam Grundsätze zur Einbeziehung von Geschlechtergerechtigkeit in Klimaschutz und -anpassung ab, analysiert bestehende Programme auf ihre Genderrelevanz hin und gibt konkrete Politikempfehlungen z.B. zum Klimaschutzgesetz und Gender Aktionsplänen. Wichtige Erkenntnisse ergeben sich auch für Methoden, Daten und Forschungsbedarfe. Schließlich werden Empfehlungen zu Finanzierungs- und Förderaspekten sowie Wissensverbreitung und Kompetenzstärkung gegeben und ein an den Klimabereich angepasstes Instrument zur gleichstellungsorientierten Folgenabschätzung (Gender Impact Assessment) vorgestellt. Veröffentlicht in Texte | 30/2020.
Gender impact assessment has been both celebrated as a beacon of hope for the cause of gender equality and criticised as being ineffectual. More than 20 years of gender mainstreaming have demonstrated that equality governance with and through impact assessment is an intersectional and still evolving process. Arn T. Sauer's study examines the instruments of gendered policy analysis and the conditions under which they are being used by the Canadian federal government and the European Commission. Interviews with experts from public administration and instrument designers as well as document analyses reveal benefits and challenges and show that the success of equality governance depends upon whether knowledge about gendered policy and appropriate administrative practices are embedded, embodied and entrenched in public administration. Quelle: Verlagsinformation
Zielsetzung des Forschungsprojektes ist es, den Mehrwert der Geschlechterperspektive für den Klimaschutz und die Klimaanpassung zu eruieren und umgekehrt darzulegen, inwieweit eine geeignete Ausgestaltung klimapolitischer Maßnahmen zur Geschlechtergerechtigkeit beitragen kann. In einem umfassenden Literaturreview wurde ein Überblick über die Forschung zu Geschlechterverhältnissen und Klimawandel geliefert, der die Relevanz der Wechselwirkung zwischen diesen beiden Bereichen verdeutlicht. Es werden Erkenntnislücken der Forschung identifiziert sowie dort identifizierte Chancen für eine wirksamere und geschlechtergerechtere Klimapolitik aufgezeigt. Angestoßen wurde die zunehmende Bedeutung der Geschlechterperspektiven für eine wirksamere Klimapolitik von den Beschlüssen und Mandaten zu Gender bei den internationalen Klimaverhandlungen. Um diese auf nationaler Ebene umzusetzen, wurden im Forschungsprojekt analytische Kategorien zur Untersuchung der strukturell ungleichen Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern sowie ihrer Ursachen und Ausprägungen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen entwickelt, die sogenannten Genderdimensionen. Mit ihrer Hilfe werden potenzielle Wirkungen von Maßnahmen auf die Geschlechterverhältnisse identifiziert und klimapolitische Handlungsmöglichkeiten generiert. Diese Genderdimensionen wurden für die Weiterentwicklung der Gleichstellungsprüfung/gleichstellungsorientierten Folgenabschätzung (Gender Impact Assessment) für die Klimapolitik herangezogen. Als Ergebnis einer Test und Kommentierungsphase wurde eine praxisorientierte Arbeitshilfe entwickelt. Im Zuge einer Wirkungs-, Daten- und Methodenbedarfs-Analyse wurden die sieben Genderdimensionen für die Analyse von drei klimapolitischen Programmen und Strategien (Klimaschutzplan 2050, kommunales Maßnahmenprogramm der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) sowie Deutsche Anpassungsstrategie) genutzt, um Anregungen zu geben, wie diese gleichstellungsorientierter und klimapolitisch wirksamer ausgerichtet werden können. Das Ergebnis zeigt Chancen zur Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit auf vielen Ebenen. Dabei werden Grundsätze zur Einbeziehung von Geschlechtergerechtigkeit in die Klimapolitik genauso abgeleitet wie konkrete Politikempfehlungen zum Klimaschutzgesetz und Gender Aktionsplänen etc. Wichtige Erkenntnisse ergeben sich auch für Methoden, Datenbedarfe und Datenerhebung sowie Forschungsbedarfe und -regularien. Schließlich werden Empfehlungen zu Finanzierungs- und Förderaspekten sowie Wissensverbreitung und Kompetenzstärkung gegeben. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Gender Impact Assessment in Bremen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH durchgeführt. Ziel ist einerseits die verstärkte Partizipation von Frauen - sowohl hinsichtlich der Beteiligung als Wissenschaftlerinnen in den Projekten als auch bezogen auf frauenspezifische Interessen und Lebenssituationen bei der inhaltlichen Ausgestaltung der Projekte. Andererseits soll die Untersuchung der Gender-Bezüge der Umweltforschung den Blick auf die sozialen Dimensionen ökologischer Probleme sowie auf die Wechselwirkungen zwischen naturwissenschaftlich-technischen und sozialen Aspekten stärken. Im Forschungsvorhaben werden vorliegende Ansätze zum Gender Impact Assessment geprüft und an die spezifischen Anforderungen der bremischen Umweltforschung angepasst. Folgende Arbeitsphasen sind vorgesehen: 1.Sekundäranalyse der Projektdokumentationen des Förderprogramms der Angewandten Umweltforschung der Hansestadt Bremen (1996 - 2001) zur Ermittlung der expliziten und impliziten Gender-Bezüge; 2. Expertinnenbefragungen zur Vertiefung und Ergänzung der ersten Ergebnisse; 3. Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Angewandten Umweltforschung in Bremen, die den Anforderungen des Gender Mainstreaming Rechnung trägt; 4. Diskussion der Handlungsempfehlungen in einem Workshop mit Expertinnen aus Verwaltung, Politik und Forschung und abschließende Zusammenfassung der Ergebnisse. Die Aufgabe des Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) besteht darin, in das Forschungsvorhaben Erfahrungen mit der (Weiter-)Entwicklung und Durchführung des Instruments 'Gender Impact Assessment' aus den Projekten Gender Impact Assessment des 5. Forschungsrahmenprogramms der EU, Teilprogramm 'Umwelt und Sustainable Development' und 'Gender Impact Assessment im Bereich Strahlenschutz und Umwelt' einzubringen.
Das Projekt "Teilvorhaben 2: Frauen und Macht - Frauen an der Spitze von Umweltberufen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH durchgeführt. 1. Vorhabenziel: Es handelt sich um ein Verbundvorhaben der Bergischen Universität Wuppertal und dem Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH. Ziel des Verbundvorhabens ist auf der wissenschaftlichen Ebene, inhaltliche, organisatorische und kulturelle Veränderungen und Wirkungen von Frauen in Führungspositionen zu ermitteln. Dabei soll die Beziehung zwischen bzw. die Neukonfiguration von Arbeits- und Lebenswelt mit reflektiert werden. Damit können zugleich Aussagen darüber getroffen werden, inwiefern eine neue Innovationskultur entsteht und wodurch dies behindert wird. Ziel des Vorhabens auf der politischen Ebene ist, anhand der gewonnenen Erkenntnisse gleichstellungspolitische Prämissen und ihre unterschiedlich entwickelten und ausgeprägten Gleichstellungsstrukturen zu überprüfen, neue Handlungskonzepte zu entwickeln und Handlungsempfehlungen für die untersuchten Akteursfelder (Wirtschaft, Wissenschaft und Politik) abzuleiten. Arbeitsplanung: Der 36 Monate umfassende Arbeitsplan umfasst ein dreistufiges Datenerhebungsverfahren: 1. Homepageanalysen, 2. ExpertInneninterviews und 3. Fokusgruppendiskussion. Diese werden mittels Fallstudien, typologischer Methode und Kontextanalyse ausgewertet werden.
Das Projekt "Gender Impact Assessment im Bereich Strahlenschutz und Umwelt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH durchgeführt. Einer Entschließung der europäischen Union folgend hat das Bundeskabinett im Juli 2000 die Gleichstellung der Geschlechter zum durchgängigen Leitprinzip bei allen politischen, normgebenden und verwaltenden Maßnahmen erklärt (Gender Mainstreaming). Dieser Beschluss betrifft sämtliche Politikbereiche und damit alle Bundesministerien. Im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) hat sich das Projektteam 'Umsetzung des Gender Mainstreaming im BMU' mit MitarbeiterInnen aus allen Bereichen des BMU und seiner nachgeordneten Behörden (Bundesamt für Strahlenschutz, Umweltbundesamt und Bundesamt für Naturschutz) gebildet, um die Gender Mainstreaming-Strategie in konkrete Vorhaben zu übersetzen. Als Pilotprojekt wurde ein 'Gender Impact Assessment im Bereich Strahlenschutz und Umwelt' ausgewählt, welches vom ISOE zusammen mit dem Projektteam durchgeführt wird. Das Vorhaben 'Gender Impact Assessment im Bereich Strahlenschutz und Umwelt' diente der Entwicklung eines prototypischen Gender Impact Assessments. Das Projekt beinhaltete zwei Teile: die Entwicklung des Prototypen anhand der 2001 novellierten Strahlenschutzverordnung (Pilotphase) und eine exemplarische Anwendung des Prototypen im Bereich produktbezogener Umweltschutz (Erprobungsphase). Beide Aufgaben wurden innerhalb des Projektes erfolgreich durchgeführt. Das Gender Impact Assessment (GIA) ist ein wichtiges Instrument zur Umsetzung der politischen Strategie des Gender Mainstreaming. Seine Funktion besteht darin festzustellen, ob eine politische Maßnahme wie bspw. Rechtsetzungsvorhaben, Programme, Konzepte und das alltägliche Verwaltungshandeln unterschiedliche Wirkungen auf Frauen und Männer hat. Das GIA beinhaltet einen themen- und aufgabenbezogenen Bestandteil, die Durchführung der Gleichstellungsverträglichkeitsprüfung anhand einer GIA-Checkliste und die organisatorisch-institutionelle Verankerung des GIA. Für den im Vorhaben entwickelten Prototypen der GIA-Checkliste wurde ein Stufenmodell analog zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) - in Abgrenzung zu einer nicht differenzierten Checkliste analog der 'Blauen Prüffragen' - gewählt. Die Checkliste ist dreistufig und enthält Vorprüfung (Screening), Hauptprüfung (Analyse) und Bewertung mit Votum. Die Durchführung der Prüfschritte wird über Fragen und Erläuterungen zu den Fragen angeleitet. Die Genderrelevanz einer Maßnahme wird im GIA-Konzept über die Frage nach geschlechtsspezifischen Wirkungen bei der/den Zielgruppe/n bestimmt. Unter Zielgruppen werden jene Personenkreise verstanden, die von der Maßnahme unmittelbar erfasst werden sollen oder mittelbar betroffen sind. Erfragt wird, ob und welche unterschiedlichen Wirkungen die Maßnahme auf Frauen und Männer dieser Personenkreise hat. Der Bewertungsansatz des GIA ist eine Positivbewertung, bei der die Fortschritte bei der Umsetzung gleichstellungspolitischer Ziele bewertet werden. ...
Das Projekt "Wissenschaftliche Begleitung zur Einführung des Gender Mainstreaming in die Regelpraxis des BMU" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH durchgeführt. Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) setzt in dem Projekt 'Wissenschaftliche Begleitung zur Einführung des Gender Mainstreaming in die Regelpraxis des BMU' die wissenschaftliche Unterstützung der Entwicklung und der verbindlichen Einführung eines Gender Impact Assessments (GIA) bzw. einer Gleichstellungsprüfung in die Maßnahmen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) fort. Ging es in dem 2002 abgeschlossenen Projekt 'Gender Impact Assessment im Bereich Strahlenschutz und Umwelt' um die Entwicklung einer GIA-Checkliste am Beispiel der Novellierung der Strahlenschutzverordnung und deren Erprobung am Beispiel des Umweltzeichens 'Blauer Engel', so steht im aktuellen Projekt die Vorbereitung der organisatorisch-institutionellen Verankerung des GIA (u.a. mit Prof. Susanne Baer, Humboldt-Universität Berlin) im Vordergrund. Daneben wird die GIA-Checkliste an zwei weiteren Maßnahmen des BMU - nämlich den Rechtsetzungsvorhaben der Neufassung des Umweltinformationsgesetzes und der Novellierung des Umweltstatistikgesetzes - angewendet. Ziel dieser praktischen Anwendungen ist die GIA-Checkliste zu optimieren - und dabei selbstverständlich ein Mehr an Gleichstellung der Geschlechter in die beiden Gesetze einzubringen. Konkret werden die Prüfschritte und einzelne Fragen der GIA-Checkliste auf ihre Passgenauigkeit für die praktische Arbeit im BMU geprüft sowie der Bedarf an Hilfsmitteln (bspw. ExpertInnen- und Verbändelisten sowie -datenbanken, Literaturübersichten) identifiziert und für das Themen- und Aufgabenspektrum des BMU entwickelt. Bei der Entwicklung eines Verfahrens zur organisatorisch-institutionellen Verankerung des GIA sowie des Gender Mainstreaming insgesamt werden Fragen zur Festlegung von Verantwortlichkeiten und zur Gestaltung von Kontroll- und Unterstützungsmöglichkeiten bearbeitet. In das Verfahren werden Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem BMU sowie aus anderen Bundesministerien eingebracht. Ziel ist die Entwicklung eines schlüssigen Verankerungsmodells für das BMU. Die Erkenntnisse und Ergebnisse werden kontinuierlich in die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMA) Gender Mainstreaming eingespeist und im Frühjahr 2004 einer breiten Öffentlichkeit in einer Fachtagung präsentiert.
Das Projekt "Gender Impact Assessment für das Förderprogramm Angewandte Umweltforschung (1996-2001)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Zentrum für feministische Studien, Fachbereich für Produktionstechnik durchgeführt.
This article discusses how gender impact assessment (GIA) can be adapted and utilised to better include gender aspects in climate policy advice. The article explains the re-modelling of the equality governance tool gender impact assessment in the context of climate change and adaptation policies, programmes and projects on behalf of the German Environment Agency. While the focus of the tool remains on women and men, it operates with an intersectional and non-binary gender+ concept and understanding of sex and gender relations. The main novelties of the tool are its evidence-based educational elements and that it encompasses seven gender dimensions addressing the main areas of life that play critical roles in producing and reproducing gender disparities. This allows for the identification of how climate policies interact with gender relations and can make substantial contributions to gender equality, as well as of areas in which addressing gender issues could render climate policies more effective. Drawing on the case of the GIA tool in Germany, we argue that core insights gained during the tool development and testing can be applied to gender mainstreaming strategies of climate policies and interventions in other jurisdictions, as well as holding potential for adoption in other policy domains. © 2021 Informa UK Limited
Das Projekt "Teilvorhaben 1: Geschlechtliche Organisationskultur im Management - Frauen an der Spitze in technischen Berufen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wuppertal, Fachbereich B Wirtschafts- und Sozialwissenschaften durchgeführt. 1. Vorhabenziel: Es handelt sich um ein Verbundvorhaben der Bergischen Universität Wuppertal und dem Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH. Ziel des Verbundvorhabens ist auf der wissenschaftlichen Ebene, inhaltliche, organisatorische und kulturelle Veränderungen und Wirkungen von Frauen in Führungspositionen zu ermitteln. Dabei soll die Beziehung zwischen bzw. die Neukonfiguration von Arbeits- und Lebenswelt mit reflektiert werden. Damit können zugleich Aussagen darüber getroffen werden, inwiefern eine neue Innovationskultur entsteht und wodurch dies behindert wird. Ziel des Vorhabens auf der politischen Ebene ist, anhand der gewonnenen Erkenntnisse gleichstellungspolitische Prämissen und ihre unterschiedlich entwickelten und ausgeprägten Gleichstellungsstrukturen zu überprüfen, neue Handlungskonzepte zu entwickeln und Handlungsempfehlungen für die untersuchten Akteursfelder (Wirtschaft, Wissenschaft und Politik) abzuleiten. Arbeitsplanung: Der 36 Monate umfassende Arbeitsplan umfasst ein dreistufiges Datenerhebungsverfahren: 1. Homepageanalysen, 2. ExpertInneninterviews und 3. Fokusgruppendiskussion. Diese werden mittels Fallstudien, typologischer Methode und Kontextanalyse ausgewertet werden.