Das Projekt "Wissenschaftliche Begleitung zur Einführung des Gender Mainstreaming in die Regelpraxis des BMU" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH durchgeführt. Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) setzt in dem Projekt 'Wissenschaftliche Begleitung zur Einführung des Gender Mainstreaming in die Regelpraxis des BMU' die wissenschaftliche Unterstützung der Entwicklung und der verbindlichen Einführung eines Gender Impact Assessments (GIA) bzw. einer Gleichstellungsprüfung in die Maßnahmen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) fort. Ging es in dem 2002 abgeschlossenen Projekt 'Gender Impact Assessment im Bereich Strahlenschutz und Umwelt' um die Entwicklung einer GIA-Checkliste am Beispiel der Novellierung der Strahlenschutzverordnung und deren Erprobung am Beispiel des Umweltzeichens 'Blauer Engel', so steht im aktuellen Projekt die Vorbereitung der organisatorisch-institutionellen Verankerung des GIA (u.a. mit Prof. Susanne Baer, Humboldt-Universität Berlin) im Vordergrund. Daneben wird die GIA-Checkliste an zwei weiteren Maßnahmen des BMU - nämlich den Rechtsetzungsvorhaben der Neufassung des Umweltinformationsgesetzes und der Novellierung des Umweltstatistikgesetzes - angewendet. Ziel dieser praktischen Anwendungen ist die GIA-Checkliste zu optimieren - und dabei selbstverständlich ein Mehr an Gleichstellung der Geschlechter in die beiden Gesetze einzubringen. Konkret werden die Prüfschritte und einzelne Fragen der GIA-Checkliste auf ihre Passgenauigkeit für die praktische Arbeit im BMU geprüft sowie der Bedarf an Hilfsmitteln (bspw. ExpertInnen- und Verbändelisten sowie -datenbanken, Literaturübersichten) identifiziert und für das Themen- und Aufgabenspektrum des BMU entwickelt. Bei der Entwicklung eines Verfahrens zur organisatorisch-institutionellen Verankerung des GIA sowie des Gender Mainstreaming insgesamt werden Fragen zur Festlegung von Verantwortlichkeiten und zur Gestaltung von Kontroll- und Unterstützungsmöglichkeiten bearbeitet. In das Verfahren werden Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem BMU sowie aus anderen Bundesministerien eingebracht. Ziel ist die Entwicklung eines schlüssigen Verankerungsmodells für das BMU. Die Erkenntnisse und Ergebnisse werden kontinuierlich in die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMA) Gender Mainstreaming eingespeist und im Frühjahr 2004 einer breiten Öffentlichkeit in einer Fachtagung präsentiert.
Das Projekt "Auswertung geschlechtsspezifischer Faktoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH durchgeführt. Fuer die EU-Kommission sollen geschlechtsspezifische Faktoren in einem Teilprogramm des 5. Rahmenforschungsprogramms der Europaeischen Union bewertet werden. Im Evaluationsprojekt wird ueberprueft, ob die Realisation des Schwerpunktes 'Umwelt und Entwicklung' im Teilbereich 'Energie, Umwelt und nachhaltige Entwicklung' das uebergreifende Ziel der 'Foerderung der Beteiligung von Frauen' erreicht. Daher sollen einerseits der Anteil und die Mitwirkung von Frauen an seiner Ausformulierung untersucht werden, andererseits die eingereichten Forschungsantraege hinsichtlich ihrer geschlechtsspezifischen Implikationen. Die als foerderungswuerdig ausgewaehlten Antraege werden anhand eines Evaluationsschemas in Bezug auf Thema und Konzeption bewertet. Die abgelehnten Antraege werden wegen der grossen Anzahl mit Hilfe einer computergestuetzten Inhaltsanalyse evaluiert. Ziel des Projekts ist es, Empfehlungen fuer die bessere Einbeziehung geschlechtsspezifischer Aspekte in der Forschungspolitik und in den Foerderungsprogrammen zu formulieren. Wichtige Aufgaben des Projekts liegen in der konzeptuellen Anpassung der Methode des Gender Impact Assessment an die Forschungsthemen 'Umwelt' und 'nachhaltige Entwicklung' und in der Entwicklung von Evaluationskriterien. Dabei kann das Institut fuer sozial-oekologische Forschung auf vielfaeltige konzeptuelle und exemplarische Arbeiten in seinem Forschungsschwerpunkt 'Gender and Environment' zurueckgreifen wie auch auf seine Arbeiten zur methodischen Integration transdisziplinaerer Forschung, in dessen Rahmen insbesondere die Ausarbeitung von sozialen Indikatoren einer nachhaltigen Entwicklung sehr hilfreich sein werden. Diana Hummel von der Johann-Wolfgang-Goethe-Universitaet in Frankfurt bringt als Kooperationspartnerin zusaetzlich mannigfaltige Vorarbeiten zum unverzichtbaren Themenfeld 'Umwelt, Entwicklung und demographischer Wandel' ein. Das ISOE entwickelte seine Vorarbeiten im Forschungsschwerpunkt 'Gender and Environment' bisher primaer aus Eigenmitteln. Mit diesem Evaluationsprojekt erweitert sich die konzeptuelle Arbeit um die kritische Auseinandersetzung mit der Forschungspolitik und um die konstruktive Entwicklung von Instrumenten einer Forschungsprogrammsteuerung. Dabei geht das Institut von der programmatischen Einsicht aus, dass Sensibilitaet fuer Geschlechterfragen immer auch den Blick auf alltagsweltliche, soziale und oekonomische Aspekte eroeffnet. Blindheit gegenueber geschlechtsspezifischen Voraussetzungen und Folgen von Forschungsvorhaben im Umwelt- und Entwicklungsbereich hat zumeist auch unbeabsichtigte (bis unerwuenschte) soziale und oekonomische Auswirkungen zur Folge, wenn die Forschung in Praxis umgesetzt wird.