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EG-Pflanzenschutzpaket tritt in Kraft

Umweltschutz wird gestärkt Die EU hat neue Regeln zum Pflanzenschutz in Kraft gesetzt. Die neuen Regelungen in der EU über die Zulassung und Verwendung von Pflanzenschutzmitteln sind für den Umweltschutz in Europa ein großer Wurf: „Die neue Zulassungs-Verordnung verbietet die Anwendung besonders gefährlicher Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln. Das war lange überfällig und ist nun ein Fortschritt für den vorsorgenden Umweltschutz” - sagt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes. Auch eine Rahmenrichtlinie zum nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bringt Umweltvorteile: Erstmals wird in Europa ein einheitlicher Rahmen geschaffen, um die mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verbundenen Risiken für Menschen und Umwelt zu reduzieren. Wirkstoffe mit besonders bedenklichen Eigenschaften sind zukünftig in Pflanzenschutzmitteln generell nicht mehr zulassungsfähig. Darunter sind auch Stoffe, die für die Umwelt besonders gefährlich sind: Neben den international geächteten ⁠ POP ⁠-Stoffen gilt dies für Stoffe, die sich in der Umwelt nur sehr schwer abbauen, sich in Lebewesen und damit in der Nahrungskette anreichern und gleichzeitig (umwelt-)giftig sind (sogenannte ⁠ PBT ⁠-Stoffe - persistent, bioakkumulierend und toxisch). Auch Stoffe, die Krebs auslösen und solche, die das Hormonsystem oder das Erbgut von Menschen und Tieren schädigen können, werden zukünftig grundsätzlich verboten. Um die neuen Regelungen in der Praxis anwenden zu können, entwickelt nun das Umweltbundesamt gemeinsam mit seinen Schwesterbehörden in den anderen EU-Staaten geeignete Prüf- und Bewertungsmethoden. Jochen Flasbarth: „Es geht darum, die Spreu vom Weizen zu trennen. Wir müssen sicherstellen, dass die Kriterien so ausgestaltet werden, dass ein Verbot auch tatsächlich diejenigen Stoffe trifft, die in der Umwelt Schäden verursachen können. Vor allem bei den hormonsystemstörenden Stoffen fehlt uns noch das Werkzeug, um die Verbotsnorm auch anwenden zu können.” Die neue Rahmenrichtlinie über den nachhaltigen Gebrauch von Pestiziden geht hingegen gezielt solche durch Pflanzenschutzmittel verursachte Umweltprobleme an, die nicht über ein Zulassungsverfahren geregelt werden können: So wenden viele Landwirte in Europa noch immer deutlich mehr Pflanzenschutzmittel an, als für eine erfolgreiche Ernte eigentlich nötig wäre. Auch Verstöße gegen Umweltauflagen treten noch zu häufig auf. Ein weiteres Problem ergibt sich direkt aus der Bekämpfung von Ackerbegleitkräutern und Schadinsekten: Feldvogelarten wie das Rebhuhn oder die Feldlerche finden nicht mehr genügend Nahrung, um ihre Jungen zu versorgen. Die Richtlinie verpflichtet nun die Mitgliedstaaten, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, damit die Landwirte nach Methoden arbeiten können, die mit weniger Pflanzenschutzmitteln auskommen. Hierzu zählt neben der ökologischen Landwirtschaft auch der sogenannte integrierte Pflanzenschutz. Auch das Sprühen vom Flugzeug oder Hubschrauber aus wird, abgesehen von begrenzten Ausnahmen, verboten. In einem Nationalen Aktionsplan (NAP) muss jeder EG-Mitgliedsstaat künftig konkrete Ziele, Maßnahmen und Zeitpläne festlegen, um die mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verbundenen Risiken und Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu verringern. Dazu kann auch das Anlegen von Schutzstreifen entlang von Gewässern zählen, um den Eintrag von Pflanzenschutzmitteln zu verringern. Das Umweltbundesamt setzt sich außerdem dafür ein, dass dort, wo der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln unvermeidbar ist, geeignete Ausgleichsmaßnahmen ergriffen werden, damit die für unsere Agrarlandschaft typischen Vogel- und Säugerarten nicht in ihrem Bestand gefährdet werden. Damit die Richtlinie erfolgreich umgesetzt werden kann, müssen die zum Schutz der Umwelt notwendigen Ziele und Maßnahmen in Nationalen Aktionsplänen und den gesetzlichen Regelungen konkret benannt werden. Jochen Flasbarth hierzu: „Wir dürfen es nicht bei Appellen und Empfehlungen belassen, sondern müssen die Anforderungen klar beschreiben und verbindliche Ziele setzen, damit der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf das notwendige Mindestmaß reduziert wird.” Das Umweltbundesamt gestaltet diesen Umsetzungsprozess aktiv mit.

Globales Abkommen gegen Biopiraterie in Sicht

Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesumweltministerium (BMU) Vereinte Nationen einigen sich auf Protokollentwurf Die Vertragsstaaten der UN-Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) sind einem weltweiten Abkommen gegen Biopiraterie einen entscheidenden Schritt näher gekommen. In Cali (Kolumbien) einigten sich die Vertreter der 194 Länder erstmals auf eine gemeinsame Verhandlungsgrundlage für ein „Internationales Protokoll zum Zugang zu genetischen Ressourcen und zum gerechten Vorteilsausgleich“. Damit soll ein globaler Rechtsrahmen geschaffen werden, der sowohl den Zugang zu genetischen Ressourcen regelt, als auch die Gewinnverteilung bei deren wirtschaftlicher Nutzung. Notwendig ist ein Abkommen gegen Biopiraterie, weil viele Organismen Inhaltsstoffe oder genetische Informationen erhalten, die wirtschaftlich nutzbar sind – etwa für Medikamente oder Biotechnik. Ein Großteil der biologischen Vielfalt ist jedoch in Entwicklungsländern beheimatet. Wenn aus deren Ressourcen nun gewinnbringende Produkte auf der ganzen Welt entwickelt werden, müssen die Herkunftsländer Anspruch auf eine Gewinnteilung haben. Ein umfassendes Abkommen gegen Biopiraterie sorgt daher beim Schutz der biologischen Vielfalt nicht nur für einen fairen Ausgleich zwischen Industrie- und Entwicklungsländern, sondern auch für eine faire Beteiligung der ärmeren Staaten ihrem eigenen ökonomischen Potenzial. In Cali hatten sich in der vergangenen Woche rund 600 Delegierte aus aller Welt getroffen, um die Verabschiedung eines solchen Protokolls bei der nächsten Vertragsstaatenkonferenz vorzubereiten. Dabei akzeptierten erstmals alle Vertragspartner einen gemeinsamen Textentwurf als Basis für die entscheidenden Verhandlungen im Oktober 2010 in Nagoya (Japan). Zuvor wird es noch eine zusätzliche Verhandlungsrunde am Sitz des CBD-Sekretariats in Montreal (Kanada) geben. Deutschland hat derzeit die Präsidentschaft für die ⁠ UN ⁠-Konvention über die biologische Vielfalt inne und sich die Verabschiedung eines solchen Abkommens zu einer seiner Hauptaufgaben gemacht. Dessau-Roßlau, 29.03.2010

Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe

Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (⁠ PAK ⁠) sind krebserregend, können das Erbgut verändern und haben fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften. Sie können in der Umwelt schlecht abgebaut werden und reichern sich in Organismen an. Über bestimmte Öle aus der Erdölverarbeitung, die zum Weichmachen Gummi und Kunststoffen beigemischt werden, können sie in Verbraucherprodukte gelangen. Dieses Hintergrundpapier erläutert, welche Produkte ⁠ PAK ⁠ enthalten können, welche gesetzlichen Regelungen es gibt und was jede und jeder Einzelne tun kann, um den Kontakt mit PAK zu vermeiden. Veröffentlicht in Hintergrundpapier.

Neue Delfinart entdeckt

Australische Forscher haben eine neue Delfinart identifiziert. Im südlichen Bundesstaat Victoria gibt es eine Gruppe von Großen Tümmlern, die sich deutlich von allen anderen Delfinen unterscheide, berichtete die Monash University in Clayton am 15. September 2011. Ein Team um die Biologin Kate Charlton-Robb untersuchte zahlreiche Schädel und das Erbgut der Meeressäuger. Sie nannte die Art Tursiops australis und gab ihr den Trivialnamen Burrunan Delfin. Das Team präsentiert die Art im Fachjournal "Plos ONE". Bislang sind nur eine sehr kleine Anzahl der neu benannten Delfine bekannt: Etwa 100 lebten in der Bucht Port Phillip, 50 weitere in the Gippsland-Seen.

EG-Pflanzenschutzpaket tritt in Kraft

Die EU hat neue Regeln zum Pflanzenschutz in Kraft gesetzt. Wirkstoffe mit besonders bedenklichen Eigenschaften sind zukünftig in Pflanzenschutzmitteln generell nicht mehr zulassungsfähig. Darunter sind auch Stoffe, die für die Umwelt besonders gefährlich sind: Neben den international geächteten POP-Stoffen gilt dies für Stoffe, die sich in der Umwelt nur sehr schwer abbauen, sich in Lebewesen und damit in der Nahrungskette anreichern und gleichzeitig (umwelt-)giftig sind (sogenannte PBT-Stoffe – persistent, bioakkumulierend und toxisch). Auch Stoffe, die Krebs auslösen und solche, die das Hormonsystem oder das Erbgut von Menschen und Tieren schädigen können, werden zukünftig grundsätzlich verboten. In einem Nationalen Aktionsplan (NAP) muss jeder EG-Mitgliedsstaat künftig konkrete Ziele, Maßnahmen und Zeitpläne festlegen, um die mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verbundenen Risiken und Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu verringern. Dazu kann auch das Anlegen von Schutzstreifen entlang von Gewässern zählen, um den Eintrag von Pflanzenschutzmitteln zu verringern. Die neuen Regularien zum Pflanzenschutz sind seit dem 24. November 2009 im Amtsblatt der EU veröffentlicht.

Internationales Forscherteam entdeckt mehr als 130 neue Froscharten auf Madagaskar

Ein internationales Forscherteam hat mindestens 130, vielleicht sogar mehr als 200 vollkommen neue Froscharten entdeckt. Das Team von Prof. Dr. Miguel Vences, in dessen Arbeitsgruppe an der TU Braunschweig die Untersuchungen durchgeführt wurden, hat seine Ergebnisse in Zeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA) veröffentlicht. In einem nahezu vollständigen Inventarisierungsprojekt sammelten die Forscher an die 3000 Frösche und Kaulquappen in den verschiedensten Regionen Madagaskars und untersuchten diese mit molekulargenetischen Methoden bezüglich ihrer Erbinformation.

Neue Menschenaffenart entdeckt

Wissenschaftler vom Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen haben einen neuen Menschenaffen beschrieben: den Nördlichen Gelbwangen-Schopfgibbon Nomascus annamensis. Sein charakteristischer Gesang hat die Forscher auf seine Spur gebracht: Eine Analyse von Tonfrequenz und –geschwindigkeit sowie Untersuchungen des Erbmaterials haben gezeigt, dass es sich bei den in den Wipfeln des tropischen Urwalds lebenden Tieren tatsächlich um eine neue Art handelt. Da die monogam lebenden Schopfgibbons zu den am stärksten bedrohten Affenarten der Welt gehören, sind Erkenntnisse über ihre Lebensweise und Verwandtschaftsbeziehungen für ihren Schutz von großer Bedeutung (Vietnamese Journal of Primatology 1(4), 2010). Schopfgibbons kommen ausschließlich in Vietnam, Laos, Kambodscha und Südchina vor. Bislang ging man von sechs verschiedenen Arten aus, deren Verbreitungsgebiete durch Flüsse getrennt werden. Dem deutsch-amerikanisch-vietnamesischen Wissenschaftlerteam um Christian Roos ist es jetzt jedoch gelungen, eine siebente Art zu beschreiben.

Genomweite Analyse genetisch bedingter Strahlenempfindlichkeit in Wismut-Bergarbeitern – Datenauswertung und Bewertung der Assoziationsanalysen - Vorhaben 3615S32253

Lungenkrebs ist weltweit ein großes Thema des Gesundheitswesens. Im Laufe ihres Lebens werden einer von 14 Männern und eine von 17 Frauen einen invasiven Lungen- oder Bronchialtumor ent-wickeln. Außerdem überleben nur ein bis zwei von 5 Patienten die ersten 5 Jahre nach der Diagno-sestellung. Lungenkrebs kann durch das Inhalieren von Tabakrauch oder Feinstaub, aber auch durch ionisierende Strahlung infolge der Inhalation von Radon und Radonfolgeprodukten ausgelöst werden. Ein erhöhtes, durch Strahlung induziertes Lungenkrebsrisiko konnte durch mehrere Stu-dien zur Radon-Exposition in Wohnräumen (z. B. Darby, et al., 2005) unter Uranbergarbeitern (z. B. Grosche, et al., 2006; BEIR IV Report 1999) belegt werden. Das International Lung Cancer Consortium (ILCCO), aus dem das Konsortium Transdisciplinary Re-search in Cancer of the Lung (TRICL) hervorging, wurde 2004 mit dem Ziel gegründet, vergleichbare Daten von laufenden Studien zu Lungenkrebs-Erkrankung zusammen zu bringen. Die teil-nehmenden Studien stammen aus verschiedenen geografischen Regionen und umfassen mehrere Ethnien. Auf der Basis aller genomischen Daten des ILCCO/TRICL war es möglich, die Existenz von genomischen Risikofaktoren für Lungenkrebs in europäisch stämmigen Populationen auf den Chromosomen 5p15.33, 6p21-22 und 15q25.3-10 zu identifizieren und zu verifizieren. Ebenso wurde durch das Konsortium die Untersuchung von genetischen Risikofaktoren der Tabaksucht in Abgrenzung zur Tabakrauch als bedeutendster Risikofaktor für Lungenkrebs selbst möglich. In den Jahren 2013-2016 wurde von ILCCO/TRICL eine großangelegte Genotypisierung mit dem On-coArray durchführt. Beginnend 1946 waren Bergbaubeschäftigte der Wismut—AG über lange Jahre hinweg Strahlung durch Radon und Radonfolgeprodukte während des Abbaus von Uranerz ausgesetzt. Von diesen Personen liegen dem BfS gute Abschätzungen deren berufsbedingter Exposition gegenüber Strah-lung vor. Beschäftigte, deren kumulierte Exposition 50 WLM übersteigt, werden von der dt. gesetz-lichen Unfallversicherung (DGUV) jährlich, Beschäftigte mit weniger als 50 „Working Level Months „ (WLM) alle drei Jahre zu Vorsorgeuntersuchungen einbestellt. Die Gesundheitsdaten sowie andere epidemiologische Merkmale (z.B. das Rauchverhalten) dieser Personen sind gut erfasst. Die Daten-sammlung dieses Kollektivs aus Bergarbeitern ist in seinem Umfang weltweit einmalig. In den Jah-ren 2009/2011 wurde eine Bio- und Datenbank von gesunden, ehemaligen Wismut-Bergarbeitern aufgebaut, die auch Blutproben bzw. DNA-Proben zur Analyse des Genoms enthält. Dies Biopro-benbank umfasst Proben und Daten von 292 hochexponierten Probanden (>750 WLM, 66%) und 150 gering exponierten Probanden (<50 WLM, 34%). Die Probanden waren zum Zeitpunkt der Pro-benahme zwischen 70 und 90 Jahren alt. 63% waren ehemalige Raucher, 5% rauchten noch zum Zeitpunkt der Untersuchung und 32% hatten nie geraucht. Die meisten der in diese Untersuchten eingehenden Lungenkrebsfälle der Wismut-Bergarbeiter wurden im Rahmen einer Studie zu Innen-raumbelastung durch Radon zwischen 1990 und 1997 rekrutiert. Sie waren zwischen 49 und 81 Jahren alt und mit einer Ausnahme Raucher zum Zeitpunkt der Diagnosestellung.

Machbarkeitsstudie zur Untersuchung von Blutproben ehemaliger Wismut-Beschäftigter hinsichtlich potentieller Biomarker für Arsen- und/oder Strahlenexposition mit der Hilfe von Proteomics- und cDNA Microarraytechnologien - Vorhaben 3607S04537

Ziel des Vorhabens war die Durchführung einer Untersuchung von Blutproben ehemaliger Wismut-Beschäftigter hinsichtlich potentieller Biomarker für Arsen- und/oder Strahlenexposition. Die Arbeiten sollten mit Hilfe von Proteomics- und Microarraytechnologien durchgeführt werden. Die so gefundenen Biomarker können dann in einer größeren Folgestudie für ein Screening einer größeren Anzahl von Proben verwendet werden. In der Proteomstudie sollten Unterschiede im Proteommuster der unterschiedlich belasteten Patientengruppen im Vergleich mit der Kontrollgruppe aufgezeigt werden und so einen Hinweis auf potentielle Biomarker geben. Die Studie soll als Grundlage für eine weiterführende Studie dienen, in der die differentiellen Proteine näher untersucht werden. Durch den Einsatz der Massenspektrometrie erfolgte die Identifizierung der Proteine aus den ausgewählten Spots. Aus den gleichen Patientengruppen wurden RNA-Proben mit Agilent Whole Genome Microarrays analysiert. Aus den generierten Expressionsdaten wurden Verhältnislisten erstellt und diese mit den Proteomdaten verglichen. Zusätzlich wurden Pathway-Analysen erstellt. ERGEBNISSE Für jede der vier Risikogruppen wurden mit den vorhandenen Proben drei hochauflösende 2D-Gele angefertigt. Alle Gele zeigten eine sehr gute technische Reproduzierbarkeit. Insgesamt wurden 51 unterschiedliche Protein-Spots als differentiell bzw. potentiell differentiell detektiert. Im Meilenstein 4 wurden von den 51 differentiellen Spots mittels MALDI-MS/MS 43 Proteine identifiziert. 3 Spots konnten aufgrund geringer Proteinmengen nicht aus dem Gel isoliert werden. Für 5 Spots war aufgrund geringer Proteinmengen eine erfolgreiche Identifizierung nicht möglich. Die in dieser Studie generierten Daten geben einen Hinweis auf den Einfluss von Arsen- und Strahlenbelastung auf das Proteommuster der peripheren mononucleären Blutzellen und bestätigen somit bereits publizierte Befunde. Für dieSuche nach Biomarkern bilden die Daten eine hervorragende Grundlage für weiterführende Studien. Die differentiell regulierten Reporter wurden in hoch- und herunterregulierten Reporter getrennt analysiert. Bei einem Test auf signifikante Anreicherung von Annotationen wurden für alle drei Bestrahlungsgruppen Anreicherungen von immunrelevanten Genen unter den herunterregulierten Genen gefunden. In Gruppe C wurde unter den hochregulierten Genen eine Anreicherung von B-Zell Genen gefunden, was möglicherweise auf eine Verschiebung der Zellpopulationen hindeutet. Die Proteomdaten wurden zur Verfügung gestellt. Ein auffälliges Ergebnis ist, dass die meisten differentiellen Spots im Vergleich zwischen Gruppe C und Gruppe A gefunden wurden. Eine Datenbankabfrage mit dem Zweck, die Proteine nach ihren Funktionen zu klassifizieren, ergab, dass der Grossteil der Proteine zum Cytoskelett gehört oder damit assoziiert ist. Der Vergleich der Proteom- und mRNA-Daten ergab, dass die auf Protein-Ebene gefundene Regulation sich nicht auf mRNA-Ebene wieder findet. Einzige Ausnahme ist RAN im B Vergleich von Gruppe D und A, für das ein Reporter (A_32_P125233) ebenfalls differentielle Regulation zeigt.

Untersuchungen zum Zusammenwirken umweltbedingter Risikofaktoren mit genetischen und weiteren endogenen Faktoren bei der Entstehung von Leukämie im Kindesalter Teilvorhaben 1; Pilotstudie: Sequenzierung und bioinformatische Auswertung - Vorhaben 3611S70014

Die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, bei der lymphoide Vorläuferzellen aus weitestgehend unbekannter Ursache in einem frühen Differenzierungsstadium in ihrer Ausreifung blockiert sind. In diesem Vorhaben wurden mittels neuer Sequenziertechnologien in zehn ausgewählten ALLs - fünf Proben mit einer chromosomalen Translokation t(17;19) mit einer Fusion des Hepatic leukemia factor (HLF)-Gens mit dem TCF3-Gen sowie fünf mit einer chromosomalen Translokation t(1;19), die zu einer Fusion des Pre-B cell leukemic homeobox1 (PBX1)-Gens mit dem TCF3-Gen führt - Veränderungen des Genoms, Exoms, Transkriptoms, Methyloms und miRNoms umfassend systematisch analysiert. Rekurrente detektierte Veränderungen sind in weiteren ALL-Patientenproben validiert worden. TCF3-HLF-positive ALLs zeichneten sich in diesen Analysen durch eine Häufung an strukturellen Aberrationen in Genen mit Bedeutung für die lymphoide Differenzierung und aktivierende RAS-Signalweg-Mutationen aus, die in TCF3-PBX1-positiven ALLs nahezu abwesend waren. Weiterhin zeichnete sich die TCF3-HLF-positive ALL durch eine stammzellnahe Transkriptsignatur gegenüber der TCF3-PBX1-positiven ALL aus. In beiden Gruppen konnten Aberrationen des nicht-translozierten TCF3-Allels als neues rekurrentes Merkmal der ALL im Kindesalter beschrieben werden. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass neue Sequenziertechnologien detaillierte Einblicke in das Zusammenspiel molekularer Aberration bei der ALL im Kindesalters erlauben und damit eine Grundlage für ein besseres Verständnis ihrer Pathobiologie schaffen //ABSTRACT// Acute lymphoblastic leukaemia (ALL) is a malignant disease of the bone marrow, characterised by a poorly understood early-stage differentiation block of lymphoid progenitor cells. In this project employing new sequencing technologies, ten selected ALLs - five ALLs with a chromosomal translocation t(17;19), leading to a gene fusion of hepatic leukaemia factor (HLF) with TCF3, and five with a chromosomal translocation t(1;19), leading to a gene fusion of the pre-B homeobox 1 (PBX1) gene with TCF3 gene - were analysed for changes in the genome, exome, transcriptome, methylome, and miRNom. Recurrent changes were validated in additional ALL patient samples. TCF3-HLF-positive ALLs were characterised by an accumulation of structural aberrations affecting genes with importance for lymphoid differentiation and activating RAS pathway mutations - both of which were almost absent in TCF3-PBX1-positive ALLs. Furthermore, TCF3-HLF-positive ALL was characterised by a stem cell-like transcript signature when compared to TCF3-PBX1-positive ALL. In both subgroups aberrations of the non-translocated TCF3 allele were detected as a new recurrent lesion in pediatric ALL. Overall, the results indicate that new sequencing technologies allow detailed insight into the interplay of molecular aberrations in childhood ALL and, thus, provide a basis for a better understanding of their pathobiology.

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