API src

Found 1 results.

Entwicklung und Validierung einer Methode zur Ermittlung von Effektschwellen fuer Wirkungen von transgenen Nutzpflanzen auf die Lebensraumfunktion von Boeden

Das Projekt "Entwicklung und Validierung einer Methode zur Ermittlung von Effektschwellen fuer Wirkungen von transgenen Nutzpflanzen auf die Lebensraumfunktion von Boeden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie durchgeführt. Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen (GVP) benötigt eine umfassende Untersuchung potenzieller schädlicher Bodenveränderungen - besonders hinsichtlich der natürlichen Lebensraumfunktion von Böden für Bodenorganismen, wie es in Paragraph 2 des Bundes-Bodenschutzgesetzes gefordert wird. Diese Studie erstellt ein Mehrstufenkonzept, mit dem die Wirkung transgen aktiver Moleküle auf die Lebensraumfunktion von Böden untersucht werden kann, und überprüft seine generelle Durchführbarkeit. Genetisch modifizierte Pflanzen können den Boden prinzipiell über zwei Pfade beeinflussen. Einerseits können Genprodukte (z.B. Proteine), die durch Fremd-DNA kodiert sind, über Wurzelexsudate der lebenden Pflanze abgesondert werden. Andererseits können diese Genprodukte oder die Fremd-DNA selbs, dem Boden während der Kompostierung des toten Pflanzenmaterials zugeführt werden. Das in dieser Studie erarbeitete Konzept untersucht schrittweise die Wirkung von 1) reinen Genprodukten, 2) Wurzelexsudaten und 3) der Nekromasse transgener Pflanzen auf die Lebensraumfunktion des Bodens. Die Untersuchungen werden beispielhaft mit T4 Lysozym, Bt-Toxin und Bt-Mais durchgeführt. Um potentielle Wirkungen zu erfassen, werden standardisierte Methoden der Ökotoxikologie in Kombination mit modernen molekularbiologischen Techniken angewandt. Die ökotoxikologischen Tests wurden zur Bewertung von Chemikalien, Pflanzenschutzmitteln und/oder kontaminierten/behandelten Böden entwickelt und werden routinemäßig angewandt. Die molekularbiologischen Methoden werden auch im Rahmen der Begleitforschung zu Freilanduntersuchungen mit gentechnisch veränderten Pflanzen eingesetzt. Die angewandten Methoden beinhalten die Erfassung der bodenmikrobiellen DNA- und PLFA-Muster (Struktur der mikrobiellen Biozönse), bodenmikrobiellen Aktivität (Atmung und Nitrifikation), akuten und chronischen Wirkung auf die Bodenfauna (Mortalität und Reproduktion von Regenwürmern und Springschwänzen) und die Dekompositionsleistung der Gemeinschaft von Bodenmikroorganismen und Bodenfauna (Köderstreifentest). Es wurden keine Einschränkungen in der Anwendbarkeit der verwendeten Methoden festgestellt. Am Beispiel von Bt-Mais konnte gezeigt werden, dass die Reproduktionstests dahingehend modifiziert werden können, dass getrocknetes Pflanzenmaterial als Futterquelle eingesetzt und so die Expositionsstärke erhöht werden kann. Das Material wird von den Tieren akzeptiert und ist nahrhaft genug, um reproduzierbare Ergebnisse bezüglich der Überlebens- und Reproduktionsrate zu liefern. Die gewählte Teststrategie scheint prinzipiell geeignet zu sein, die Auswirkungen von transgenen Wirkmolekülen auf die Lebensraumfunktion des Bodens zu überprüfen.

1