Das Projekt "Research group (FOR) 525: Analysis and modeling of diffusion/dispersion-limited reactions in porous media" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Zentrum für Angewandte Geowissenschaften, Arbeitsgruppe Hydrogeochemie durchgeführt. Reaktionen in porösen Medien (beispielsweise der Abbau von Schadstoffen in Boden und Grundwasser) hängen entscheidend davon ab, wie gut sich Reaktionspartner durch Diffusion bzw. Dispersion mischen. Grundwasser z.B. strömt sehr langsam und laminar - daher findet keine rasche Mischung wie z.B. in Flüssen statt. Ziel der Forschergruppe ist es, diese Mischprozesse und die zugehörigen Reaktionen in räumlich und zeitlich hohen Auflösungen zu erfassen. Dazu werden neue Messmethoden (z.B. faseroptische Sensorsysteme) eingesetzt, die es erlauben, Konzentrationsgradienten in porösen Medien in bisher nicht erreichter Auflösung zu bestimmen. Diese Ergebnisse sind wichtig für das Verständnis des Verhaltens von Schadstoffen im Untergrund, z.B. für die Vorhersage der Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Grundwasserverunreinigung, darüber hinaus sind sie aber auch von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung von Wasseraufbereitungsverfahren, wie Aktivkohlefiltration, katalytischer Schadstoffabbau, Biofilter, usw.
Die Untersuchungen decken alle relevanten Skalen wie z.B. von der Diffusion und Katalyse in Mikroporen, der Lösungskinetik von Teerölen in Sanden und dem biologischen Schadstoffabbau in heterogenen Grundwasserleitern ab. Ein zentrales Element in allen Teilprojekten ist die nummerische Simulation von Transport und Reaktion - diese nummerischen Modelle können dann zur Prognose des Schadstoffverhaltens in der Umwelt eingesetzt werden.
Das Projekt "Vorhaben: Sedimentbeckenanalyse unter Einbindung von geophysikalischer Erkundung, Prozessmodellierung, Lagerstättenkunde sowie Geomikrobiologie als neue Forschungsrichtung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Potsdam, Institut für Erd- und Umweltwissenschaften durchgeführt. Das Verbundprojekt 'GeoEnergie (GeoEn)' wurde im Rahmen des BMBF Programms 'Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern' nach länderinternen Wettbewerben am 5. Mai 2008 für eine Förderung ausgewählt. Es stehen drei Kernthemen im Mittelpunkt der Untersuchungen: (1) Kohlendioxid-Verfahrenskette, (2) Shale Gas (unkonventionelle Georessourcen) und (3) Geothermie. Die zweite Phase des Verbundprojektes startete im Januar 2010 mit den folgenden Forschungsarbeiten. Die Laboruntersuchungen organisch-reicher Tone vom Nordrand des Rheinischen Schiefergebirges werden fortgesetzt. Im Zuge der geplanten Arbeiten soll das Shale-Gas Potential bewertet und Empfehlungen zur umweltschonenden Shale-Gas Förderung ausgearbeitet werden. Im Arbeitspaket 'Regionalthermische Exploration' wird die systematische Bestimmung thermischer Parameter der bis mehrere Kilometer mächtigen Schichtenfolge des Norddeutschen Beckens zum Abschluss gebracht. Es sollen weitere Messungen zur Wärmeleitfähigkeit ganzer Bohrprofile durchgeführt werden, um die Modellierung zur Kartierung von Temperaturzuständen in Norddeutschland weiter zu führen. In der zweiten Förderphase stehen weiterhin die Prozesse der Kohlendioxidabscheidung und des Kohlendioxidtransports im Fokus der Forschungen. Techniken, Verfahren und Prozessmodellierungen insbesondere im Bereich des Sauerstoff/Kohlendioxid Verbrennungsprozesses (Oxyfuel-Prozess) sollen weiterentwickelt werden. In der ersten Phase wurde das Kohlendioxid-Labor an der BTU Cottbus aufgebaut und Versuche in großem Maßstab durchgeführt. Die Messstrecke soll in der zweiten Phase insbesondere am Oxyfuel-Verbrennungsversuchsstand erweitert werden, um die Energieeffizienz von Oxyfuel-Brennkammern zu quantifizieren und zu simulieren. Ein weiterer wesentlicher Prozess, der im Kohlendioxid-Labor untersucht werden soll, ist die Umwandlung von Kohlendioxid mittels neuartiger Katalysatormaterialien zu Methan- und Methanol. In der zweiten Förderphase der Universität Potsdam wird die Auswertung der Bohrlochdaten fortgesetzt mit dem Ziel, die 3D Sedimentfüllungsmodellierung für das Zentraleuropäische Beckensystem zum Abschluss zu bringen. Im Bereich Geomikrobiologie werden in der zweiten Phase die Wechselwirkungen zwischen Mikroorganismen, Fluid und Gestein untersucht. In enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern wird untersucht, inwieweit die Umlagerungsvorgänge von Mineralen durch mikrobielle Stoffwechselvorgänge beeinflusst werden. Die Universität Potsdam ist weiterhin federführend bei dem Ausbau der Masterstudiengänge 'Geoenergie' und 'Geomikrobiologie'. Während der ersten Phase des Projektes wurde an der Universität Potsdam die Infrastruktur für die neue Fachrichtung Geomikrobiologie aufgebaut, so dass in der zweiten Phase die Nachwuchsgruppe weiter aufgebaut und eingearbeitet werden kann.
Das Projekt "Biologie endolithischer, antarktischer Mikroorganismen und ihrer Wechselbeziehungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Allgemeine Mikrobiologie durchgeführt. Die im Gestein der Dry Valleys (McMurdo, Antarktis) gefundenen, geschichteten Mikroorganismenpopulationen werden analysiert und einzelne Komponenten isoliert. Die raeumliche Verteilung der individuellen Mikroorganismen und ihre moeglichen und tatsaechlichen Wechselbeziehungen werden in situ und in Laborexperimenten untersucht.