Das Projekt "Untersuchungen zum Vorkommen und zu den Steuergrößen von geruchsstoffproduzierenden benthischen Cyanobakterien in der Wahnbachtalsperre" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie durchgeführt. Im Wasser aus der Wahnbachtalsperre war in den vergangenen Jahren zeitweise vor allem während des Sommers ein erdig-muffiger Geruch wahrnehmbar. Erdig-muffige Gerüche im (Trink)wasser stehen meist in Verbindung mit zwei Naturstoffen (Geosmin, Methylisoborneol), die von aquatischen Organismen gebildet werden. Untersuchungen in den Jahren 2006 und 2007 sollten klären, ob und wann die Geruchsstoffe im Wasser der Wahnbachtalsperre nachzuweisen sind. Cyanobakterien wurden als Produzenten identifiziert und aus Litoralproben der Wahnbachtalsperre isoliert. An verschiedene Uferzonen der Wahnbachtalsperre wurden benthische Cyanobakterien nachgewiesen. Diese kamen besonders ausgeprägt während des Spätsommers vor (August, September) und traten in lichtexponierten Bereichen auf. Im Vergleich zu 2006 war die flächenmäßige Verbreitung 2007 intensiver. Deutliche Mattenstrukturen auf verschiedenen Substraten waren erkennbar, allerdings war die Artenvielfalt 2007 eingeschränkter. In Proben aus den Uferbereichen wurde Geosmin sowohl zellgebunden als auch im Wasser gelöst detektiert, wobei die zellgebundenen Konzentrationen stets höher waren. Im Freiwasser waren beide Geruchsstoffe nicht nachweisbar. In Laborexperimenten mit aus der Wahnbachtalsperre isolierten Cyanobakterien wurden die Einflüsse von Nährstoffen und Licht auf das Wachstum und die Geosminproduktion untersucht.
Das Projekt "Analyse niedermolekularer Metabolite in geschichteten Seen mit anaerobem Hypolimnion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Institut für Chemische Pflanzenphysiologie durchgeführt. Das Forschungsvorhaben befasst sich mit der Dynamik fluechtiger organischer Stoffe im sauerstoffhaltigen und anoxischen Milieu eines geschichteten Sees in SW-Deutschland. Untersucht wurden Geosmin, Methylmercaptan, Dimethylsulfid, Kresol, Toluol und Benzol. Toluol und Benzol konnten erstmals als biogene Stoffe erkannt werden.
Das Projekt "Erforschung der ökologischen Bedingungen, unter denen Organismen auftreten, die Geruchs- und Geschmacksstoffe in Trinkwassertalsperren produzieren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie durchgeführt. In den letzten Jahren kommt es häufiger zum Auftreten von Geruchs- und Geschmacksstoffen (z.B. Geosmin, 2-Methylisoborneol, Beta-Ionon) im Rohwasser aus Trinkwassertalsperren, deren Entfernung in der Trinkwasseraufbereitung erheblichen Mehraufwand erfordert. Es ist bekannt, dass solche Stoffe u.a. von benthischen Cyanobakterien produziert werden. Bei Untersuchungen in den Jahren 2003 und 2004 wurden in zwei bedeutenden sächsischen Trinkwassertalsperren (Saidenbach, Klingenberg) sowohl hohe Konzentrationen an Geruchs- und Geschmacksstoffen als auch dichte Matten benthischer Cyanobakterien (Gattungen Phormidium, Leptolyngbya, Oscillatoria) gefunden. Es konnte gezeigt werden, dass zwar nur wenige Arten aus diesen benthischen Matten in der Lage waren Geruchs- und Geschmacksstoffe zu produzieren, dies dann jedoch in sehr hohen Konzentrationen. Eine wichtige Frage der Untersuchungen war, ob, und wenn ja welche, Veränderungen der Wasserqualität während der letzten 10 Jahre zu einem verstärkten Auftreten dieser benthischen Organismen geführt haben könnten. Zur Beantwortung dieser Frage wurde anhand von Laborkulturen versucht, Licht-, Nährstoff- und Temperaturansprüche der potentiellen Geruchsstoffproduzenten zu charakterisieren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dassWassertemperatur, Stauspiegelentwicklung sowie die Höhe des Stickstoff-Phosphor-Verhältnisses am Sediment ausschlaggebend für das Auftreten der Geruchsstoffproduzenten ist. Aus den Ergebnissen dieser Untersuchungen sollen Bewirtschaftungsempfehlungen für die Betreiber von Trinkwassertalsperren abgeleitet werden.
Das Projekt "Deutsch-australische Kooperation - Teilprojekt: DVGW, Einfluss von Algen und algenbuertigen Substanzen auf die Wiederverkeimung und die Bildung von Desinfektionsnebenprodukten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein - Technologiezentrum Wasser (TZW) durchgeführt. Im Erstvorhaben konnte gezeigt werden, dass algenbuertige Substanzen die Wiederverkeimung von Trinkwasser foerdern. Ausserdem wurde das Spektrum an Desinfektionsnebenprodukten aus algenbuertigen Substanzen modellhaft untersucht. Dabei ergaben sich neue, wesentliche Gesichtspunkte in bezug auf das Wiederverkeimungspotential nach Anwendung eines Desinfektionsverfahrens auf algenbuertige Substanzen. In der Verlaengerung soll daher gezielt versucht werden, die Aenderung des Wiederverkeimungspotentials mit der Bildung bestimmter, leicht abbaubarer Nebenprodukte der Chlorung oder Ozonung zu korrelieren. Dies ist gerade auch fuer die Verhaeltnisse in Australien besonders wichtig, da dort haeufig algenhaltige Oberflaechenwasser lediglich nach Anwendung eines Desinfektionsverfahrens als Trinkwasser verteilt werden. Darueber hinaus muss der begonnene Methodenaustausch noch fortgefuehrt bzw. erweitert werden (Wiederverkeimungspotential, Geosmin, Methylisoborneol). In Zusammenarbeit mit den deutschen Projektpartnern soll die Effektivitaet von Aufbereitungsverfahren durch Untersuchungen an mit Algen dotierten Realwaessern vervollstaendigt werden.