Das Projekt "Anwendungsgrundsätze für Geringfügigkeitsschwellen zum Schutz des Grundwassers (GFS-Werte) am Beispiel der Niederschlagswasserversickerung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften (FIB) e.V. durchgeführt. a) Im Zusammenhang mit einer zunehmenden Versickerung von Niederschlagswasser ist unklar, ob mit der aktuellen Anwendungspraxis ein angemessener Grundwasserschutz erreicht wird. Anhand geeigneter Modellrechnungen und Fallbeispiele soll überprüft werden unter welchen Randbedingungen bei der Niederschlagswasserversickerung die Geringfügigkeitsschwellenwerte am Ort der Beurteilung einzuhalten sind. b) Für den wasserrechtlichen Vollzug sollen praxistaugliche Anwendungsgrundsätze entwickelt werden. Denkbar erscheint die Anwendung der GfS Werte im wasserrechtlichen Vollzug mittels Frachtbetrachtung in einem zweistufigen Verfahren. In einem ersten Schritt wäre eine Frachtenbetrachtung anhand lokaler aber einfach zu ermittelnder Daten vorzunehmen. Sofern diese einfachen Fälle nicht zu einer Erlaubnis führen, sind weitere Erkenntnisse und Randbedingungen in einem zweiten Schritt einzubeziehen, wie zum Beispiel (Frachtreduzierung durch Vorreinigung, Berücksichtigung der Bodeneigenschaften als Filter u.a.).
Das Projekt "Ableitung ökotoxikologisch begründeter Schwellenwerte und Dossiers zu Geringfügigkeitsschwellenwerten für ausgewählte organische Parameter" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von DGMK Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V. durchgeführt. Ökotoxikologisch begründete Schwellenwerte (ÖSW) werden für 5 Stoffe (Benzol, Toluol, MTBE, Benzo(a)pyren, Naphthalin) über Predicted-No-Effect-Concentration-Werte (PNEC) in den Risikobewertungsberichten der Europäischen Union formuliert und den Geringfügigkeitsschwellenwerten (GFS) der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) gegenüber gestellt. Zudem wird zur Bewertung der Stoffgruppe der Polycyclischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) eine alternative Vorgehensweise vorgeschlagen. Die ÖSW stellen ökologisch unbedenkliche Konzentrationen in der aquatischen Umwelt dar und stützen sich im Wesentlichen auf Untersuchungen an Süßwasserlebewesen in Oberflächengewässern, da entsprechende ähnlich aussagekräftige Untersuchungsmethoden für den Lebensraum Grundwasser fehlen. Bei bereits eingetretenen Schadensfällen können die GFS-Werte der LAWA nicht als Sanierungszielwerte genutzt werden, sondern müssen im Einzelfall abgeleitet werden. In der Bearbeitung eingetretener Schadensfälle konnten bislang keine Schwellenkonzentrationen ermittelt werden, ab der eine nachhaltige Veränderung der Biozönose im Grundwasserraum zu beobachten ist. Entsprechend können keine allgemein gültigen Maßnahmenwerte formuliert werden, die eine Sanierung notwendig machen. Dies muss ebenfalls in Einzelfallprüfungen vorgenommen werden, wobei die ÖSW berücksichtigt werden sollten.
Das Projekt "Ermittlung des Geringfügigkeitsschwellenwertes für Natriumazid für den Gefährdungspfad Boden-Grundwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungs- und Beratungsinstitut Gefahrstoffe GmbH (FoBiG) durchgeführt.
Das Projekt "Modellierung der Stofffreisetzung und des Stofftransportes aus Materialien in Sportböden auf Kunststoffbasis (Kunststoff- und Kunststoffrasenbeläge) auf Sportfreianlagen, als Bewertungsgrundlage für die Boden- und Grundwasserverträglichkeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Abteilung 6 Materialschutz und Oberflächentechnik durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die analytische und numerische Beschreibung des Abklingverhaltens mobilisierbarer Schadstoffe aus Sportböden und des Stofftransfers in Boden und Grundwasser. Basierend auf vorhandenen Messdaten wird geprüft, ob ein generalisierbares Stoffabklingverhalten nachweisbar ist. Die Ableitung einer Typ-Funktion zur Beschreibung des Stofffreisetzungsverhaltens wird auf Grundlage eines anerkannten Modells vorgenommen. Bei Bedarf werden weitere Experimente (Säulenversuche) für bisher nicht berücksichtigte Bauweisen von Sportflächen und zur Validierung von Typkurven des Stofffreisetzungsverhaltens durchgeführt. Dafür werden die Relativkonzentrationen und -massen für verschiedene Konzentrationsniveaus gegen die Wasser/Feststoffrate abgetragen und mit der Abklingfunktion verglichen. Anschließend werden Konzentrations-/Zeitverläufe der Stofffreisetzung in Feldszenarien transformiert, die zeitlichen Konzentrationsverläufe modelliert und mit den Geringfügigkeitsschwellenwerten der umweltrelevanten Stoffe verglichen. Hierfür werden praxisrelevante Freisetzungsszenarien festgelegt und die Randbedingungen beschrieben. Auf der Basis der Quelltermprognose für die definierten Feldszenarien wird eine Transportprognose für den Pfad Boden-Grundwasser durchgeführt, um medienschutzbasierte Einbauwerte abzuleiten. Letztere und vergleichende Frachtenbetrachtungen zu in anderen Rechtsbereichen berücksichtigten Bauweisen erlauben eine Abschätzung der Umweltrelevanz von Sportböden.