Das Projekt "Trajektorien zur Untersuchung von grenzueberschreitenden Schadstofftransporten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie Universität Berlin, Institut für Meteorologie WE03 durchgeführt. Zielstellung des Projektes: Zur adaequaten Beruecksichtigung lokaler Einfluesse auf Transportprozesse von chemischen Stoffen ueber den Luftpfad im komplexen Terrain des Erzgebirges soll im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens die raeumliche und zeitliche Aufloesung eines existierenden Trajektorienmodells verbessert werden. Um Hinweise auf die Herkunft geruchsrelevanter Immissionen im Erzgebirge zu erhalten, sollen im Winterhalbjahr 1997/1998 grossraeumige und hochaufgeloeste Trajektorienrechnungen fuer diese Geruchsereignisse durchgefuehrt werden. Kurzdarstellung der Ergebnisse: Zur Erstellung einer Emissions-Immissions-Zuordnung wurden in der durchgefuehrten Studie fuer drei Geruchsereignisse im saechsischen Erzgebirgsraum im Winterhalbjahr 1997/1998 unterschiedliche Trajektorienkonstruktionen verwendet. Als Modelleingangsdaten dienten zum einen stuendliche Bodensynopdaten einer grossen Anzahl deutscher, tschechischer und polnischer Stationen. Zum anderen wurden Beobachtungsdaten von etwa 80 im Erzgebirge ansaessigen Personen herangezogen. Um das vorhandene meteorologische Messnetz voll auszunutzen und die lokalen Stroemungsverhaeltnisse im Erzgebirge zu beruecksichtigen, wurden die Trajektorienberechnungen mit Hilfe einer hochaufgeloesten, numerischen Analyse der Windfelder vorgenommen (Gitterweite 4 km). Diese Trajektorien wurden mit einem grossraeumigen Verfahren verglichen, das sich bereits in einer Vorstudie als sinnvoll erwiesen hatte. Bei diesem Vergleich hat sich gezeigt, dass beide Trajektorienversionen zu aehnlichen Ergebnissen fuehren, wobei die hochaufgeloeste Version eine etwas bessere Zuordnungsstatistik zeigt. Eine endgueltige Beurteilung war hierzu allerdings nicht moeglich, da die hochaufgeloeste Version aufgrund der Unvollstaendigkeit der meteorologischen Eingangsdaten - vor allem auch der Stationen in Nordboehmen - sehr wahrscheinlich hinter ihren Moeglichkeiten zurueckblieb. Fuer die Geruchsimmissionen war schon vor der Durchfuehrung der ersten Trajektorienrechnungen eine Herkunft aus dem nordboehmischen Becken unstrittig. Die im Sommer 1997 durchgefuehrte Vorstudie gab Hinweise auf eine Herkunft der Belastung aus dem Raum Most/Litvinov. Mit den hochaufgeloesten Rechnungen konnten nun einzelne, im grenznahen Bereich des saechsischen Erzgebirges auftretende Geruchsarten raeumlich zugeordnet werden. So wurden Industrie-, Chemie- und Feuerungsanlagengerueche einer Herkunft aus dem Areal Kadan/Chomutov zugeordnet, die Verursacher des sogenannten 'Katzendreckgestankes' konnten immer im Raum Mosst/Litvinov lokalisiert werden.