Das Projekt "Die Situation der Bachmuschel Unio crassus (Philipson 1788) in Mecklenburg-Vorpommern und ihr Monitoring im Hinblick auf die europäische FFH-Richtlinie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Einleitung: Die Bachmuschel wird als Indikatorart für rhithrale Abschnitte in unseren Fließgewässern angesehen. U. crassus ist ein typischer Bewohner sauberer Fließgewässer mit strukturiertem Substrat und abwechslungsreicher Ufergestaltung. Während Anfang unseres Jahrhunderts U. crassus zu den häufigsten Najaden in Europa zählte, wurde in den letzten Jahrzehnten ein katastrophaler Zusammenbruch beobachtet. Die Umsetzung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (kurz FFH-RL genannt) erforderte die Erarbeitung von Monitoringkonzepten für diese auch im Anhang II aufgeführte Tierart. Historie der Bachmuschel-Forschung in Mecklenburg-Vorpommern: Seit 1993 wird eine systematische Untersuchung der Großmuschelfauna in Mecklenburg-Vorpommern mit den Forschungsnehmern Dr. Michael Zettler (Institut für Ostseeforschung Warnemünde) und Uwe Jueg durchgeführt. Dabei wurden im Laufe der Jahre unterschiedliche Einzelprojekte genutzt, um das Wissen zu den Muscheln und speziell zu der Bachmuschel zu erweitern. 2002 mündeten die Untersuchungen in einem Artenhilfsprojekt, welches durch das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) gefördert wurde. Durch die Berücksichtigung der Bachmuschel in der EU FFH-Richtlinie motiviert, initiierte Mecklenburg-Vorpommern seit 2003 ein jährliches Monitoring. Material und Methoden: Die Gewässer werden in der Regel nur einmal im Zeitraum von 5-6 Jahren untersucht, jährliche Kontrollen erfolgen in einem ausgewählten Referenzgewässer. Die Erfassungsmethoden des Monitorings beruhen auf einer national abgestimmten Vorgehensweise. Zur Erfassung der Abundanz werden hierbei auf zwei repräsentativen Bachmetern die Muscheln quantitativ abgesammelt und so die Besiedlungsdichte für den jeweiligen Fließgewässerabschnitt ermittelt. Zur Beurteilung des Gesamtgewässers werden die einzelnen Bestandsgrößen der Gewässerabschnitte herangezogen, dazwischen interpoliert und die Gesamtpopulation abgeschätzt. Ergebnisse: Seit Beginn der Großmuschel-Untersuchungen im Jahre 1993 wurde Unio crassus in 52 Fließgewässern von Mecklenburg-Vorpommern (Nordost-Deutschland) nachgewiesen. Obwohl diese Anzahl ziemlich hoch zu sein scheint, muss betont werden, dass in mehr als der Hälfte der Gewässer die Art bereits ausgestorben ist und nur noch Leerschalen ein ehemaliges Vorkommen indizieren. In 19 Bächen und Flüssen kommt U. crassus aktuell noch vor. Die Populationsgrößen variieren zwischen 20 und 600.000 Individuen pro Gewässer. In der nachfolgenden Tabelle sind die Ergebnisse des Bachmuschel - Monitorings von 2003 bis 2009 zusammengefasst. Ein großer Teil der Ergebnisse wurde in einer monografischen Abhandlung von Zettler und Jueg 2007 publiziert. Insgesamt sind in Mecklenburg-Vorpommern 134 km Gewässerlänge von über 1,9 Millionen Individuen von U. crassus besiedelt. Damit befinden sich wahrscheinlich über 90 Prozent des verbliebenen Bestandes in der Bundesrepublik Deutschland in Mecklenburg-Vorpommern. usw.
Das Projekt "Methoden zur experimentellen Beurteilung der Sollwertbilanz und der Homogenität von Futtermittelmischungen mit festdispers und flüssig formulierten Zusatzstoffen sowie deren Verschleppung im Mischfutterwerk" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Internationale Forschungsgemeinschaft Futtermitteltechnik e.V., Forschungsinstitut Futtermitteltechnik durchgeführt. Zusatzstoffe, die dem Mischfutter zur Optimierung des Stoffwechsels und der Leistung von Nutztieren sowie zur Verbesserung der Gesundheit in geringen Konzentrationen zugefügt werden, sind durch ein hohes Wirkungspotential gekennzeichnet und stellen somit große Anforderungen an die Arbeitsgenauigkeit der Produktionsanlagen für Vormischungen und Mischfutter. Die Einführung neuer, teils mit der Entwicklung alternativer Zusatzstoffformulierungen verbundener Herstellungsprozesse schränkt das langjährig zur Untersuchung und Beurteilung der Arbeitsgenauigkeit herangezogene Verfahren, bei dem die Verteilung und Verschleppung von Zusatzstoffen durch einen festdispersen organischen Farbindikator simuliert wird, bezüglich der Anwendung auf eine wachsende Anzahl von Anlagenbereichen ein. Mit dem vorliegenden Vorhaben waren für Herstellungsverfahren unter Einbeziehung hydrothermisch beanspruchender Prozessschritte sowie flüssiger und granulierter Zusatzstoffformulierungen geeignete Indikatorformulierungen und Standardverfahren zur Beurteilung der Arbeitsgenauigkeit zu entwickeln. Die als Resultat theoretischer Vorüberlegungen und experimenteller Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Von den zugelassenen organischen Farbindikatoren weisen ausschließlich die Fuchsonimoniumfarbstoffe Methylviolett und Patentblau V die für Arbeitsgenauigkeitsuntersuchungen benötigte Empfindlichkeit der photometrischen Absorption auf. - Abgesehen von wenigen Unterschieden (die Absorptionsbestimmung von Patentblau V wird durch Futterkalk in erheblichem Maß beeinträchtigt) lassen sich beide Farbstoffe in gleicher Weise und mit vergleichbaren Resultaten zur Indikation nutzen. - Entgegen ursprünglicher Annahmen sind sie auch zur Untersuchung von Verfahren unter Einbeziehung hydrothermisch beanspruchender Prozesse zu verwenden. Da sie jedoch in Abhängigkeit von der Beanspruchungsintensität in minderer Konzentration nachweisbar sind, muss der konzentrationsverringernde Effekt in die Kalibrierung einbezogen werden. - Aufgrund der weniger aufwendigen Probenvorbereitung und Analytik und der höheren Empfindlichkeit ist die unter Verwendung von Methylviolett entwickelte Standardmethode Verfahren vorzuziehen, die anorganische Salze zur Indikation nutzen. - In flüssigen Formulierungen (hydrophil, lipophil) auf Futtermatrices gesprühte Farbindikatoren werden durch adsorptive Effekte anteilig der Extraktion entzogen. Farbstoffbesprühte, zu Indikationszwecken herangezogene granulierte Komponenten erzwingen daher 2 eine erweiterte Probenvorbereitung. Für die Untersuchung indikatorbesprühter Futtermatrices müssen diese Effekte in die Kalibrierung einbezogen werden, um eine angemessene Sollwertbilanz durchführen zu können. - Neben den für die Beurteilung der Arbeitsgenauigkeit heranzuziehenden statistischen Parametern ermöglicht die Untersuchung indikatorbesprühter kompaktierter Futtermatrices die Ermittlung abriebbedingter Verluste aufgesprühter Zusatzstoffe.