Das Projekt "AgroPyme - Markt und Landwirtschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von DEZA, Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit durchgeführt. Das Projekt 'Agropyme' leistet einen Beitrag zum Aufbau bzw. der Stärkung des Dienstleistungsmarktes für KMU im Bereich der Vermarktung und Verarbeitung land-und forstwirtschaftlicher Produkte in Honduras. Damit wird der Prozess einer Wandlung von der kleinbäuerlichen Subsistenzwirtschaft hin zu einer marktorientierten und ökologisch nachhaltigen Landwirtschaft unterstützt.
Die Hauptstrategie des Projekts, Unternehmensförderung mittels der Entwicklung des Marktes für nicht-finanzielle Dienstleistungen, ist für den Agrarsektor innovativ. Erfahrungen im städtischen Raum in Zentralamerika existieren durch das seit 1998 laufende KMU-Projekt ProEmpresa in El Salvador und Nicaragua. Die Grundidee ist, dass durch Förderung unternehmerischen Denkens, Orientierung am Markt, Erschliessung neuer Märkte (intern und in der Region) und Entwicklung neuer Produkte, vorhandene, aber bisher nicht genügend genutzte Potenziale der KMU im ländlichen Sektor entwickelt werden können. Das Projekt wird damit auch zur Verminderung der Armut beitragen, indem die kleinen und mittleren Produzenten auf Grund ihrer besseren Marktintegration höhere Einkommen erwirtschaften können.
Die Förderung des Marktes für nicht-finanzielle Dienstleistungen im Agrarsektor geschieht durch Interventionen sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite. Partnerinstitutionen sind damit einerseits die AgroPyme, d.h. Unternehmen, unter Umständen auch Produzenten-Gruppierungen, welche in der Verarbeitung oder Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte tätig sind, andererseits die Anbieter nicht-finanzieller Dienstleistungen, wie technische Beratung und Ausbildung in Themen wie Geschäftsführung, Kommerzialisierung, Produkteverarbeitung etc. oder Anbieter von Marktinformationen.
In der Orientierungsphase wird ein Schwerpunkt der Arbeit darin liegen, Strategien und Methoden zu entwerfen und zu testen, wie die Nachfrage nach und das Angebot an nicht-finanziellen Dienstleistungen in diesem Bereich am besten gefördert werden kann. Die Abklärungen während der Planungsphase des Projekts haben ergeben, dass nicht traditionelle Produkte wie z.B. Früchte und Gemüse das grösste Entwicklungspotenzial für die kleinen und mittleren Produzenten darstellen. Es werden drei Sektoren ausgewählt, welche besonders auch kleinen Produzentenfamilien ein Produktionspotenzial bieten, sowie mindestens 5 Agropymes (Verarbeitungs- oder Vermarktungs-Betrieben) pro Sektor. Diese werden über Zusammenarbeitsabkommen (planes de negocio) Zielorientiert unterstützt.
Das Programm beginnt mit einer Orientierungsphase von 3 Jahren in Honduras. Während der Gesamtdauer von max. 10-12 ist eine Regionalisierung, d.h. eine Ausdehnung der Projektaktivitäten nach Nicaragua und/oder El Salvador vorgesehen.