Das Projekt "Anbau von Weizen, Roggen und Triticale als Rohstoff fuer die Bioethanolproduktion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Lebensmitteltechnologie, Fachgebiet Gärungstechnologie durchgeführt. Durch Bioethanol koennen fossile Brennstoffe ersetzt werden. Koerner von Getreidearten wie Weizen, Roggen und Triticale weisen - verglichen mit anderer Biomasse - eine hohe Konzentration vergaerbarer Substanz sowie fuer die Bioethanolproduktion nutzbare Eigenenzymsysteme auf. Diese bewirken waehrend des Maischprozesses den Abbau und die Verzuckerung korneigener Staerke. Trotzdem werden in der Praxis teure Fremdenzyme in Form von Extrakten aus Bakterien und Schimmelpilzen zugesetzt. Ursache sind die enzymatisch unterschiedlichen Eigenschaften verschiedener Rohstoffpartien. Neben der Enzymaktivitaet ist die Bioethanolausbeute, resultierend aus dem Staerkegehalt, oder der Korn/Staerkeertrag pro ha ausschlaggebende Groesse fuer den Bioethanolertrag. In diesem Projekt wird die Frage der umweltfreundlichen Getreiderohstoffproduktion, geeignet fuer die fremdenzymfreie, energiesparende Verarbeitung mit dem Hohenheimer Dispergiermaischverfahren mit Schlemperecycling untersucht. Ertrags- und verarbeitungsbezogen werden Zusammenhaenge zwischen der Eignung von Getreiderohstoff und der Getreideart oder -sorte, den Standortbedingungen und der Anbauintensitaet analysiert. Darueber hinaus werden die Effekte der Mischung definierter Getreiderohstoffpartien auf die Bioethanolausbeute geprueft. Schliesslich wird versucht, bereits ueber den arten- und/oder sortengemischten Anbau von Getreide geeignete Rohstoffpartien zu gewinnen. Solche Anbauverfahren kommt auch unter pflanzenbau-oekologischen Aspekten Bedeutung zu, da sie gegebenenfalls eine Reduktion des Pestizideinsatzes zulassen.