Der steinige, kalkhaltige Mittelgebirgsbach – nur noch selten in „gutem“ Zustand Der steinige, kalkhaltige Mittelgebirgsbach ist der Gewässertyp des Jahres 2020. Das teilt das Umweltbundesamt (UBA) zum Internationalen Weltwassertag am 22. März 2020 mit. Bäche dieses Typs treten vor allem in den Kalksteingebieten der deutschen Mittelgebirge auf, zum Beispiel in der Schwäbischen und Fränkischen Alb. Einen guten ökologischen Zustand erreichen derzeit nur acht Prozent. Eine spürbare Verbesserung des Zustands ist nur zu erzielen, wenn diesem Gewässertyp – wie allen Bächen und Flüssen – mehr Raum zur freien Entfaltung zugestanden wird. Zudem sollten weniger Stickstoff und Phosphat in diese Bäche gelangen. Dies ließe sich durch eine konsequentere Umsetzung des Gewässerschutzes und der EU-Wasserrahmenrichtlinie erreichen. Das UBA kürt den Gewässertyp des Jahres traditionell am Internationalen Weltwassertag, den die UNESCO 1992 ins Leben gerufenen hat. Der diesjährige Weltwassertag ist dem Thema "Wasser und Klimawandel " gewidmet. Die vergangenen Dürresommer haben gezeigt, dass der Klimawandel auch in Deutschland die Wasserverfügbarkeit ändern kann. Ein bewussterer Umgang mit der Ressource Wasser und der Schutz unserer Gewässer wird dringender. Steinige und kalkhaltige Mittelgebirgsbäche führen oft nur nach Regenfällen oder nach der Schneeschmelze Wasser. Klimatische Veränderungen der Niederschlagsmenge oder der Verdunstung können der Wasserführung dieses Bachtyps daher besonders stark zusetzen. Von Natur aus sind die Bäche von Ufergehölzen überschattet. Die Beschattung sorgt im Hochsommer für eine natürliche Temperaturregulierung. Sommerkühles Wasser kann auch mehr Sauerstoff aufnehmen. Die in den Bächen heimischen Tiere stellen daher hohe Ansprüche an den Sauerstoffgehalt. Typische Lebewesen dieses Gewässertyps sind die Elritze, die Masken-Köcherfliege und der Feuersalamander, gemeines Quellmoos und Blaualgen. Wimmelndes Leben ist in diesen Bächen selten geworden. Nährstoffe gelangen aus angrenzenden Flächen in die Bäche und können dort für ein übermäßiges Pflanzenwachstum und geringe Sauerstoffgehalte sorgen. Mit einer intensiven, großmaschinellen Nutzung des Gewässerumfelds geht die Begradigung des Bachlaufs und oft die Abholzung der Ufergehölze einher. Die fehlende Beschattung sorgt für höhere Temperaturen im Sommer, die viele Gewässerorganismen der Mittelgebirgsbäche nur schlecht vertragen. All diese Veränderungen machen die ursprünglich vielfältige Gewässerstruktur eintönig. Fachleute sprechen von „struktureller Degradation“. Fachleute sind sich seit langem einig, wie der Zustand dieses Bachtyps sowie aller Flüsse und Bäche in Deutschland verbessern lässt: Bäche und Flüsse brauchen links und rechts genügend Platz, um ihre natürlichen Funktionen voll entfalten zu können. Davon profitiert nicht nur die Natur, sondern auch der Mensch in Zeiten zunehmender Wetterextreme. So können Hochwasserwellen abgeschwächt werden. In Niedrigwasserzeiten dienen bachbegleitende Auen als Wasserspeicher. Weniger nackte Einöde am Gewässer bedeutet auch mehr Erholungswert. Das Umweltbundesamt empfiehlt deshalb Gewässerentwicklungsflächen dort verbindlich auszuweisen, wo Nutzungen nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Der Gewässertyp des Jahres 2020 ist nur ein Beispiel für Gewässer, die noch keinen guten Zustand aufweisen und deren Schutz besser werden muss. Dies zeigen die Studien des Umweltbundesamtes „Gewässer in Deutschland – Zustand und Bewertung“ und „Wasserwirtschaft in Deutschland“ sowie die Berichte zur EU- Wasserrahmenrichtlinie . Deshalb muss die Umsetzung dieser wichtigen EU-Richtlinie intensiviert werden.
Der Gewässertyp des Jahres 2015 ist das salzreiche Wattenmeer. Veröffentlicht in Poster.
Der Gewässertyp des Jahres 2015 ist das salzreiche Wattenmeer. Veröffentlicht in Flyer und Faltblätter.
Der steinige, kalkarme Mittelgebirgsbach ist in Deutschland mit über 18.000 km Fließstrecke der am häufigsten vorkommende Fließgewässertyp . Besonders weit verbreitet ist er in den deutschen Mittelgebirgsregionen über kristallinen Grundgebirgen in Höhen zwischen 250 und 1000 m über N.N. Dazu gehören der Harz, der Thüringer Wald, das Erzgebirge, der Frankenwald, der Schwarzwald, der Bayerische Wald und das Rheinische Schiefergebirge. Der schwarze Bereich stellt die Verbreitung des Gewässertyps 5 dar, während hellblau Deutschlands gesamtes Fließgewässernetz abbildet. Veröffentlicht in Poster.
Der steinige, kalkarme Mittelgebirgsbach ist in Deutschland mit über 18.000 km Fließstrecke der am häufigsten vorkommende Fließgewässertyp . Besonders weit verbreitet ist er in den deutschen Mittelgebirgsregionen über kristallinen Grundgebirgen in Höhen zwischen 250 und 1000 m über N.N. Dazu gehören der Harz, der Thüringer Wald, das Erzgebirge, der Frankenwald, der Schwarzwald, der Bayerische Wald und das Rheinische Schiefergebirge. Der schwarze Bereich stellt die Verbreitung des Gewässertyps 5 dar, während hellblau Deutschlands gesamtes Fließgewässernetz abbildet. Veröffentlicht in Flyer und Faltblätter.
Der Gewässertyp des Jahres 2017 ist der „Tiefe, große, kalkarme Mittelgebirgssee“. Veröffentlicht in Flyer und Faltblätter.
Der Gewässertyp des Jahres 2017 ist der „Tiefe, große, kalkarme Mittelgebirgssee“. Veröffentlicht in Flyer und Faltblätter.
Fast alle deutschen Alpenseen sind in gutem ökologischem Zustand – aber vom Klimawandel bedroht Chiemsee, Ammersee, Tegernsee, Starnberger See: beeindruckende Seen des Alpenvorlandes, die selbst überregional bekannt sind. Sie zählen zu insgesamt 14 Alpenseen in Deutschland. Allen gemeinsam ist das klare, kühle und vergleichsweise nährstoffarme Wasser. Zu starkes Algenwachstum gibt es in diesen Seen kaum. Dank der flächendeckenden Reinigung von Abwässern in Kläranlagen – und damit der Minimierung der Verunreinigungen – sind heute fast alle Alpenseen wieder in einem „guten“ oder „sehr guten“ ökologischen Zustand. Klimaveränderungen im Zuge des fortschreitenden Klimawandels werden in Zukunft jedoch auch die Alpenseen und die dortigen Ökosysteme belasten. Um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken, müssen die übrigen Belastungen durch den Menschen wie diffuse Einträge von Nähr- und Schadstoffen, Befestigung der Ufer oder Zerstörung von Schilfsäumen so weit wie möglich reduziert werden. Alpenseen sind im Vergleich insbesondere zu Seen des Norddeutschen Tieflandes insgesamt geringer belastet. Vor allem die Nährstoffeinträge sind niedriger, was ein geringes Algenwachstum und eine hohe Transparenz des Wassers zur Folge hat. Dies liegt in erster Linie an den alpinen Zuflüssen, die natürlicherweise nährstoffarm sind. Aber auch die mittlerweile flächendeckende Abwasserbehandlung durch Kläranlagen in Deutschland trägt zur Wasserqualität bei, die sich auch in einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt zeigt. So finden sich in Alpenseen beispielsweise wieder bis in große Wassertiefen am Seegrund wachsende Armleuchteralgen. Typisch sind zudem der in seinem Bestand in Deutschland als „gefährdet“ eingestufte Edelkrebs sowie der Bergmolch. Aufgabe in den kommenden Jahrzehnten ist es, die Alpenseen auch für künftige Generationen zu bewahren und ihr ökologisches Gefüge zu schützen. Dafür sollten jegliche Stoffeinträge konsequent weiter reduziert und – wo möglich – verbaute Uferbereiche renaturiert werden, sodass sich Flachwasserbereiche wieder naturnah entwickeln können. Die Klimaerwärmung und die dadurch steigenden Wassertemperaturen ändern das Durchmischungsregime und die Wassermengen der Zuflüsse. Um die Seen gegenüber diesen veränderten Umweltbedingungen widerstandsfähiger zu machen, muss es oberstes Ziel sein, die übrigen anthropogenen Belastungen so weit wie möglich zu reduzieren. Bereits zum elften Mal benennt das Umweltbundesamt aus Anlass des Internationalen Weltwassertags der Vereinten Nationen am 22. März den Gewässertyp des Jahres. Ziel ist, auch als Beitrag zur Wasserdekade 2018 bis 2028 der Vereinten Nationen, auf die Vielfalt der Gewässer in Deutschland aufmerksam machen. Intakte Gewässer sind die Lebensadern einer Landschaft und für die Menschen äußerst wertvoll. Ganz in diesem Sinne steht der diesjährige Weltwassertag unter dem Motto „Valuing Water“ – „Der Wert des Wassers“. Den Zustand der Gewässer zu überwachen, Defizite zu identifizieren und Maßnahmen zum Schutz der Gewässer abzuleiten, wird in der Europäischen Union seit dem Jahr 2000 einheitlich durch die EU-Wasserrahmenrichtlinie geregelt. Viele Gewässer in Deutschland verfehlen einen guten ökologischen Zustand auf Grund von zu hohen stofflichen Belastungen und vielfältiger struktureller Veränderungen. Es bedarf einer stetigen Anstrengung, diese Defizite zu minimieren und die Gewässer in einem ökologisch intakten Zustand zu erhalten.
Sperrfrist: 22.03.2014 – 0:00 Uhr Gewässertyp des Jahres 2014: Der tiefe nährstoffarme See Norddeutschlands Über die Hälfte der tiefen und nährstoffarmen Seen Norddeutschlands sind in einem guten ökologischen Zustand und erfüllen damit bereits heute die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Fast alle Seen dieses Typs sind frei von Schadstoffen und weisen daher einen guten chemischen Zustand auf. Sie eignen sich hervorragend zum Baden und Tauchen, wenn sie eine gute hygienische Qualität aufweisen. Bekannte Seen dieses Typs sind der Große Stechlinsee und der Wandlitzsee in Brandenburg sowie der Plöner See in Schleswig-Holstein. Aufgrund dieser guten Bewertung kürt das Umweltbundesamt anlässlich des Internationalen Tag des Wassers den „tiefen, nährstoffarmen See Norddeutschlands“ zum „Gewässertyp des Jahres“ 2014. Er kommt im Norddeutschen Tiefland, östlich der Elbe in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vor. Bundesweit erreichen nur knapp 40 Prozent aller Seen die Ziele der EU- Wasserrahmenrichtlinie . Diese Ziele gelten dann als erfüllt, wenn sich in einem See, die für ihn typischen, natürlicherweise vorkommenden Gemeinschaften von Fischen, Pflanzen und Kleinstlebewesen ausbilden. Diesen Zustand bezeichnet die Richtlinie als gut oder sehr gut. 52 Prozent der tiefen, nährstoffarmen Seen Norddeutschlands erreichen diesen Zustand bereits heute. Von allen anderen in Norddeutschland vorkommenden Seentypen kann keiner so gut bewertet werden. Dessen positives Gesamtbild wird durch einen guten chemischen Zustand und eine – im Vergleich zu anderen Seen – geringe Nährstoffbelastung abgerundet. Dass dieser Seentyp im Verhältnis zu anderen Seen überdurchschnittlich gut abschneidet, ist dem günstigen Verhältnis zwischen Einzugsgebietsgröße, Wasservolumen, Kalkgehalt und Seebeckentiefe geschuldet. Nährstoffe werden dadurch weniger stark eingetragen. Gelangen sie dennoch in den See, wird zwar das Wachstum von kleinsten Algen, dem Phytoplankton, angestoßen. Dessen Masse bleibt aber so gering, dass ihr Abbau den Sauerstoffgehalt des Wassers nicht übermäßig beansprucht. Phytoplankton und Nährstoffe werden dann zusammen am Gewässerboden abgelagert und damit dem Nährstoffkreislauf entzogen. Wenn dieser effektive Selbstreinigungsprozess funktioniert, bildet sich eine typische Tier- und Pflanzengemeinschaft mit Armleuchteralgen, Wasserinsekten und Fischen, wie Kleine Maräne, Barsch und Hecht. Aufgrund der guten Wasserqualität sind viele dieser Seen auch ideal zum Baden und Tauchen. Aber auch Freizeitschiffer fahren hier mit Kanus und Kleinmotorbooten und nutzen, dass viele der branden- und mecklenburgischen Seen über Oder, Havel und Elbe schiffbare Verbindungen zu Ost- und Nordsee haben. Bei rund der Hälfte der „tiefen und nährstoffarmen Seen“ besteht aber weiter Handlungsbedarf. Zum Beispiel dort, wo die günstigen naturräumlichen Gegebenheiten nicht mehr ausreichen, einen übermäßig hohen Nährstoffeintrag aus dem Einzugsgebiet zu kompensieren. In dessen Folge starkes Wachstum von Algen auftritt und das Wasser getrübt wird. Nährstoffeinträge aus kommunalen Abwässern und Landwirtschaftsbetrieben können jedoch wirkungsvoll durch Kläranlagen und Ringkanalisationen um die Seen gemindert werden. Dadurch werden auch Einträge von Krankheitserregern reduziert. Problematisch können auch bauliche Veränderungen natürlicher Ufer zum Beispiel für Promenaden, Badegewässer und Bootsanleger sein. Bekannte Vertreter dieses Seentyps sind zum Beispiel der Große Stechlinsee, der Wandlitzsee und der Werbellinsee in Brandenburg, der Breite und der Schmale Luzin sowie der Schweriner See in Mecklenburg-Vorpommern, der Schöhsee und der Plöner See in Schleswig Holstein sowie der Arendsee in Sachsen-Anhalt.
Grundwasser ist eine wichtige Trinkwasserquelle. Gleichzeitig ist Grundwasser wichtig für die Ökosysteme, die Industrie und die Landwirtschaft, es unterliegt den Herausforderungen des Klimawandels und stellt einen wichtigen Lebensraum dar. Grundwasser ist deshalb eine bedeutende Ressource, die besonders geschützt werden muss. Das „Grundwasser“ ist der Gewässertyp des Jahres 2022. Veröffentlicht in Poster.