Das Projekt "Effektivität und Weiterentwicklung von Risikominderungsmaßnahmen für die Anwendung von als Biozid ausgebrachten antikoagulanten Rodentiziden mit hohem Umweltrisiko" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) - Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst durchgeführt. Im UFOPLAN-Projekt 'Rückstande von als Rodentizid ausgebrachten Antikoagulanzien in wildlebenden Biota', welches 2013 zum Abschluss kommen wird, konnte festgestellt werden dass auch durch sachgemäße Ausbringung von Rodentizidködern Umweltrisiken bestehen bleiben. So wurde festgestellt, dass ein Expositionspfad von antikoagulanten Rodentiziden der Fraß von Rodentizidködern durch kleine Nicht-Ziel-Säugetiere (Waldmäuse, Spitzmäuse) ist. Vor dem Hintergrund der neu gewonnenen Erkenntnisse soll im Folgeprojekt experimentell überprüft werden, ob die bei der Biozidzulassung vorgeschriebene gute fachliche Praxis das Umweltrisiko tatsächlich minimieren kann, welche weiteren Risikominderungsmaßnahmen durchführbar und effektiv wären (z.B. Verwendung bestimmter Köderformen, jahreszeitliche Ausbringung) und inwieweit die Vergiftung von Nicht-Zielorganismen einen Einfluss auf deren Populationsentwicklung hat. Des Weiteren sollen umfangreiche Proben von Wildtieren aus verschiedenen Regionen systematisch auf ihre Belastung mit antikoagulanten Rodentiziden untersucht werden, insbesondere aus Regionen mit landwirtschaftlicher Tierproduktion. Hierzu gehören Untersuchungen an geschossenen Füchsen und anderem jagdbaren Wild. Zusätzlich sollen nichtinvasive Methoden zur Probename wie das Sammeln von Gewöllen und Kot (Greifvögel, Füchse) eingesetzt werden. Die Ergebnisse des Projektes werden dafür verwendet, die Zulassungsauflagen für antikoagulante Rodentizide zu prüfen und ggfs durch weitere Maßnahmen zu ergänzen