Das Projekt "Rahmenplan eines gebietsbezogenen Renaturierungskonzeptes fuer die Losse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel, Fachgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft durchgeführt. Die Bearbeitung des gebietsbezogenen Renaturierungskonzeptes für die Losse erfolgte durch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe von Wissenschaftlern der Universität Gh Kassel unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. F. Tönsmann. Das vom Wasserverband Losse in Auftrag gegebene Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird im Rahmen des Programmes 'Naturnahe Gewässer' des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Bundesangelegenheiten gefördert und unter Beteiligung der Träger öffentlicher Belange sowie der nach Paragraph 29 BNatSchG anerkannten Naturschutzverbände durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Förderung und Wiederherstellung der ökologischen Funktionsfähigkeit des Gewässersystemes der Losse, eines Buntsandsteinbaches in der Mittelgebirgsregion Nordhessens. Das Renaturierungskonzept soll darüber hinaus Aussagen über die Effizienz möglicher Umgestaltungsmaßnahmen sowie einen ökologisch und ökonomisch begründeten Prioritätenkatalog liefern. Zu diesem Zweck wurden umfangreiche Daten über Gewässerstrukturgüte, Wasserqualität, Gewässernutzungen, Bodenpotential, Auenvegetation und -nutzung sowie aquatische und terrestrische Tiergruppen erhoben. Basierend auf diesen Grundlagenuntersuchungen sowie im Rahmen ergänzender Geländeaufnahmen zur Umsetzbarkeit erwogener Umgestaltungsvarianten wurde im zweiten Schritt ein Katalog entwickelt, der im wesentlichen Handlungsvorschläge zu den folgenden Maßnahmen liefert: - Extensivierung der Auennutzung; hier sind an erster Stelle der Verzicht auf Acker- und Intensivgrünlandnutzung, das Entfernen standortfremder Gehölze und die Empfehlung auetypischer Nutzungsformen zu nennen; - Naturnahe Gewässerunterhaltung; insbesondere Kleinmaßnahmen zur Umgestaltung technisch überformter Gewässerabschnitte und der Verzicht auf Stabilisierung von Gewässerbett und Sohle. - Naturnaher Gewässerbau; etwa der Rückbau der Sohlabstürze, die Entfesselung technisch dicht verbauter Sohlbereiche und die Verhinderung von Tiefenerosion durch Laufaufweitungen. - Förderung der ökologischen Funktionsfähigkeit und Biotopvernetzung; insbesondere die Pflege und Entwicklung des Uferstreifens. Die Bearbeitung erfolgte in den Jahren 1993 - 1995, wobei aufgrund der gewonnenen Kenntnisse und neu aufgeworfener Fragestellungen insbesondere zu den Möglichkeiten und Grenzen der Fließgewässerrenaturierung im urbanen Raum vertiefende Untersuchungen geplant sind.