Das Projekt "Teilvorhaben 5" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung durchgeführt. Entwicklung eines energieeffizienten einstufigen Formgebungs- und Glasierverfahrens für Sanitär-, Geschirr und Grobkeramik. Neuartig im Projekt ist es, die Glasur- und Massesuspension in einem integrierten Prozessschritt zu verarbeiten, statt wie bisher in mehreren energieintensiven Einzelschritten. Die Glasurschicht übernimmt ebenfalls eine Filtrationsfunktion. Im Rahmen des Vorhabens sollen Druckgussformen entwickelt werden, die sowohl die manuelle Bearbeitung nach dem Trocknen als auch das energie- und rohstoffintensive Sprühglasieren erübrigen. Erstmalig wird solch eine Maschine entwickelt, die für die Keramik geeignet ist. Die Herausforderung liegt darin, die Filtrationsfunktion der Glasur ohne Veränderung der charakteristischen Merkmale zu gewährleisten und den neuen Prozess in die Produktion zu integrieren. Die Demonstration der Technikumsanlage im Produktionsmaßstab rundet das Projekt ab. Im Verbundprojekt arbeiten Fraunhofer IPA und Firmen - spezialisiert in Oberflächenbehandlung, Formenbau, Applikation und Maschinensteuerung - zusammen. Fraunhofer IPA begleitet dabei die F&E für die optimale Prozessgestaltung, insbesondere durch Technikumsversuche und numerische Simulationen zur Entwicklung der optimalen Spritztechnik. Dabei werden die weitreichenden Erfahrungen des IPA im Bereich des Spritzlackierens auf den des Glasierens adaptiert. Die Verbrauchsanalysen sowie die Qualitätsbewertungen können durch Einsatz und Adaption der messtechnischen Ausrüstung geleistet werden.
Das Projekt "Entwicklung eines umweltfreundlichen Glasierverfahrens fuer die Herstellung von unterglasurdekoriertem Flachgeschirr" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Villeroy und Boch, Unternehmensbereich Tischkultur durchgeführt. Das geplante Vorhaben beinhaltet grundlegende Untersuchungen zur Nassapplikation bleifreier Glasursysteme auf unterglasurdekoriertem Flachgeschirr. Die Optimierung des Anteils organischer Prozessadditive bei der Glasurapplikation sowie der Verzicht auf loesemittelhaltige Formulierungen beim Glasierprozess fuehrt hierbei zu einer deutlichen Reduktion organisch-chemischer Emissionen beim Brennprozess. Die Realisierung der Zweibrandtechnik fuer unterglasurdekorierte, bleifrei glasierte Geschirre fuehrt im Gegensatz zu der sonst ueblichen Dreibrandtechnik zu einer drastischen Senkung des spezifischen Energieverbrauchs. Weitere positive Effekte sind von der Substitution bleioxidhaltiger Glasursysteme durch umweltvertraegliche, schwermetallfreie Systeme zu erwarten. Im Rahmen von Laborentwicklungen soll die technische Machbarkeit des geplanten Verfahrens im kleinen Massstab erprobt und danach im Betriebsversuch umgesetzt werden. Die im Verlauf des Vorhabens gewonnenen Erkenntnisse sollen als Grundlage fuer die Verbesserung des bestehenden Produktionsverfahrens dienen. Bei positivem Verlauf der Entwicklungsarbeiten ist langfristig der voellige Verzicht auf bleioxidhaltige Glasursysteme denkbar.