Das Projekt "Pflanzengeographie und Pflanzenoekologie des borealen Nadelwaldes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät II Biologie, Institut für Botanik und Botanischer Garten, Fachgebiet Allgemeine Botanik durchgeführt. Der boreale Nadelwald, die Taiga, ist eines der groessten Oekosysteme der Erde. Doch seine verschiedenen Teilgebiete sind auch innerhalb des Postglazials recht unterschiedlich alt. Ebenso verschiedenartig sind die oekologischen Gegebenheiten. Es stellt sich die Frage, ob die Taiga als ein einziges Oekosystem betrachtet werden darf. Die laufenden oekologischen Untersuchungen sollen die Ursachen fuer den lichten Stand der Baeume in einzelnen Teilen der Taiga klaeren. Von Bedeutung sind dabei Fragen nach Art, Ort und Intensitaet der Wurzelkonkurrenz sowie nach den oekologischen Folgen der Nadelstreu und des Moos- und Flechtenteppichs im Hinblick auf den Wasser und Waermehaushalt und auf die Bestandesverjuengung. Die Untersuchungen werden in Kanada, Nordeuropa und Ostjakutien durchgefuehrt.
Das Projekt "Aufnahme, Metabolismus und Bildung nicht-extrahierbarer Rückstande aus 4-Nitrophenol in Pflanzengeweben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Umweltforschung, Biologie V, Lehrstuhl für Umweltbiologie und -chemodynamik durchgeführt. Das Xenobiotikum 4-Nitrophenol kann als Industriechemikalie (Ausgangsverbindung für zahlreiche Substanzen) oder als Metabolit von Pflanzenschutzmitteln (z.B. des Insektizids Parathion) in die Umwelt gelangen. Auf Grund seiner physikochemischen Eigenschaften wird es von Pflanzen aufgenommen. Ziel des Vorhabens war es, das Schicksal der Verbindung in Pflanzengeweben zu studieren. Als Modellsysteme dienten dabei neben ganzen Pflanzen (aseptisch auf Hydrokultur gezogen) insbesondere Zellkulturen (Kallus oder Suspension), wobei die untersuchten Pflanzenspezies Sojabohne (Glycine max), Weizen (Triticum aestivum), Karotte (Daucus carota), Kornrade (Agrostemma githago), Windhafer (Avena fatua) und Stechapfel (Datura stramonium) waren. Neben Zuckerkonjugaten (Mono- und Disaccharide, Malonylglucoside) interessierten vor allem sogenannte nicht-extrahierbare Rückstände von 4-Nitrophenol. Bei letzteren stellt man sich kovalente und nicht-kovalente Bindungen zwischen Xenobiotika und unlöslichen pflanzlichen Makromolekülen, wie z.B. Lignin, Cellulose, Hemicellulose und Pektin, vor. Ein weiteres Ziel des Vorhabens war es zu untersuchen, ob Pflanzen als Senke zu Eliminierung von 4-Nitrophenol in der Umwelt fungieren können.
Das Projekt "Natuerliche Klimavariabilitaet - 14C im Spaetglazial als Indikator fuer Schwankungen der solaren Aktivitaet und der thermohalinen Ozeanzirkulation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Forschungsstelle Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten durchgeführt. Die mittelfristige Vorhersagbarkeit der Klimaentwicklung und einer anthropogenen Klimamodifikation haengt entscheidend von der natuerlichen Klimavariabilitaet und deren Einflussgroessen ab. Wir wollen fuer zwei Hauptkandidaten der Klimasteuerung - solare Aktivitaet und Ozeanzirkulation - hochaufgeloeste Zeitreihen fuer einen Zeitraum starken natuerlichen Klimawandels, dem Spaetglazial, rekonstruieren. Wir benutzen hierfuer den atmosphaerischen 14C Pegel, der empfindlich von beiden Einflussgroessen abhaengt, und in idealer Weise in Jahrringen von Baumringserien gemessen werden kann. Wir nutzen Serien des Jahrringlabors der Universitaet Hohenheim, an deren Aufbau wir in den vergangenen 15 Jahren mitgewirkt haben. Aus diesen Arbeiten liegen Chronologien, von jeweils mehreren hundert Jahren Laenge, im Zeitbereich 15100-10900 14C Jahren Prozent vor, die wir noch erweitern wollen. Die 14C Daten liefern zusaetzlich Information zur Korrektur der 14C Zeitskala.