Um die Wende zu einer klimaneutralen Wirtschaftsweise einzuleiten, bedarf es in der Klimapolitik einer deutlichen Ambitionssteigerung in den 2020er Jahren. Eine zentrale Herausforderung ist die Energiewende - weg von fossilen und hin zu erneuerbaren Energieträgern, bei gleichzeitig deutlich gestiegener Energieeffizienz. Dieses Policy Paper erörtert, wie multilaterale Partnerschaften zu dieser Ambitionssteigerung beitragen können. Dazu gibt es zunächst einen Überblick über die Landschaft der wichtigsten internationalen Initiativen (Partnerschaften, Plattformen, Allianzen und Netzwerke), die zu Fragen der Energiewende arbeiten, insbesondere zur Förderung der Energieeffizienz, des Ausbaus erneuerbarer Energien, dem Zugang zu Energie oder dem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Von diesen werden fünf Initiativen eingehender analysiert und hinsichtlich ihrer Rolle und ihren erwarteten Auswirkungen beschrieben. Schließlich beschreibt das Papier fünf mögliche Initiativen, um die internationale Zusammenarbeit zur Energiewende, insbesondere im Rahmen der G20, auszubauen. Dies sind eine Initiative für klimafreundliche Konjunkturpakete als Antwort auf die COVID-19-Pandemie, eine Initiative, um die Förderung fossiler Brennstoffe zu verringern, ein Club von Ländern und anderen Gebietskörperschaften, die sich eine vollständig erneuerbare Energieversorgung zum Ziel gesetzt haben, eine eigene Institution für Energieeffizienz und Energieeinsparung, und eine Allianz, die sich spezifisch an die Länder richtet, die in den bestehenden Initiativen, Foren und Netzwerken unterrepräsentiert sind. Quelle: Forschungsbericht
Um das langfristige Temperaturziel des Pariser Abkommens zu erreichen müssen Treibhausgasemissionen schnell erheblich reduziert, aber auch die CO2-Festlegung durch Senken erhöht werden. Die G20-Länder spielen eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung einer ehrgeizigeren Klimapolitik. Landnutzungsänderungen, insbesondere die Umwandlung von Wäldern in andere Landnutzungsformen, sind für 15 % der weltweiten anthropogenen CO2-Emissionen verantwortlich. Um die Wälder zu einem Teil der Lösung zu machen, sind eine starke Reduzierung der Entwaldungsemissionen sowie politische Maßnahmen zum Wiederaufbau von Kohlenstoffvorräten in Landökosystemen erforderlich. Dieses Politikpapier bietet eine umfassende, aber komprimierte Analyse der gegenwärtigen Landschaft multilateraler Initiativen zur Förderung von Schutz und Wiederherstellung der Wälder. Es schlägt konkrete Optionen zur Verbesserung bestehender und zur Entwicklung neuer Initiativen im Landnutzungssektor mit Schwerpunkt auf Waldökosystemen vor. Fünf bestehende Initiativen wurden betrachtet: die Bonn Challenge, die EU-FLEGT Initiative gegen illegale Holzproduktion und Handel, die Central African Forest Initiative (CAFI), die Initiative für nachhaltige Waldlandschaften des BioCarbon-Fonds (ISFL) und die Accountability Framework Initiative. Basierend auf den Erkenntnissen zu bestehenden Lücken und Möglichkeiten wurden wiederum fünf Optionen für die Lückenschließung herausgearbeitet: 1) Stärkere Beteiligung von Interessensgruppen, Klärung von Fragen des Landbesitzes und Abbau von Informationsungleichgewichten für mehr Eigenverantwortung; 2) eine Organisation zur Bereitstellung eines konsistenten globalen Referenzdatensatzes für Landnutzungsemissionen zum Abgleich nationaler Daten schaffen und die Entwicklung transparenter nationaler Monitoringsysteme unterstützen; 3) Landschaftsansätze mit Zertifizierungs- und Lieferkettenmanagementstandards abgleichen, um das Engagement des Privatsektors zu stärken und längerfristige Verpflichtungen zu unterstützen; 4) Ermutigung von Ländern Kohärenz zwischen nationalen Zusagen zu Waldschutz- und Landschaftswiederherstellung erhöhen und die Darstellung der Landnutzung in den NDCs zu verbessern; und 5) Post-COVID-19-Wiederaufbau mit Maßnahmen zum Waldschutz und zur Walderneuerung kombinieren. Quelle: Forschungsbericht
Um das langfristige Temperaturziel des Pariser Abkommens zu erreichen, müssen die Ambitions- und Handlungslücke geschlossen werden. Die G20-Länder spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung gestiegener klimapolitischer Ambitionen. Synthetische Elektrokraftstoffe (E-Kraftstoffe) wurden als einer der wichtigsten Politikbereiche und vielversprechenden Optionen für die zwischenstaatliche Zusammenarbeit zwischen den G20-Staaten identifiziert. Dieses Strategiepapier bietet eine umfassende, aber komprimierte Analyse der aktuellen Landschaft der Förderung synthetischer Elektrokraftstoffe und enthält konkrete politische Empfehlungen zur Verbesserung bestehender und zur Entwicklung künftiger Initiativen im Bereich der Herstellung und Verwendung synthetischer postfossiler Brennstoffe. Im Rahmen einer umfassenden Dekarbonisierung des Energiesystems liegt der Schwerpunkt neben der direkten Elektrifizierung speziell auf der Luftfahrt und dem Seeverkehr sowie auf der Rolle von grünem Wasserstoff für die indirekte Elektrifizierung von Industriezweigen. Basierend auf der Analyse bereits bestehender Initiativen werden vier neue Initiativen zur Förderung einer beschleunigten Einführung synthetischer E-Kraftstoffe vorgeschlagen: eine Sustainable E-Kerosene Alliance, eine Sustainable E-Fuel Alliance für die Seeschifffahrt, eine Hard-to-Abate-Sektor Partnerschaft und schließlich eine globale Angebot-Nachfrage-Partnerschaft. Quelle: Forschungsbericht
Um die Wende zu einer klimaneutralen Wirtschaftsweise einzuleiten, bedarf es in der Klimapolitik einer deutlichen Ambitionssteigerung in den 2020er Jahren. Einer der wichtigsten Aktionsbereiche ist die Umgestaltung der Ernährungssysteme in Richtung Nachhaltigkeit. In dieser Hinsicht zeichnen sich zwei Handlungsfelder durch ein besonders großes Klimaschutzpotenzial aus: (1) die Verringerung von Nahrungsmittelverlusten und Nahrungsmittelabfällen und (2) die Umstellung der Ernährung auf eine Ernährung, die reich an pflanzlichen Proteinen und arm an tierischen Produkten ist. Beide Bereiche bieten auch das Potenzial für viele andere positive Nachhaltigkeitsauswirkungen, einschließlich Gesundheit und Ressourceneffizienz. In diesem Politikpapier werden Optionen erörtert, wie eine Entwicklung hin zu nachhaltigen Ernährungssystemen, die auch die Reduzierung von Lebensmittelabfällen und einer stärker pflanzenbasierten Ernährung in den Blick nimmt, durch multilaterale Zusammenarbeit gefördert werden kann. Es werden mögliche konkrete Interventionen und Aktivitäten sowie politische Prozesse aufgezeigt, die zur Entwicklung und Umsetzung von Aktivitäten genutzt werden können (UN Food System Summit, G20/G7, UNFCCC COP26 und andere). Ein Überblick über bestehende Partnerschaften, Allianzen und Netzwerke auf internationaler Ebene zeigt, auf welchen bestehenden internationalen Aktivitäten, Allianzen und Prozesse dabei bereits aufgebaut werden kann. Die Ernährungspolitik ist noch ein relativ junger Politikbereich, der bisher noch nicht integriert und sektorübergreifend entwickelt wurde, und erfolgreiche Maßnahmen zur Verringerung von Lebensmittelabfällen und zur Beschleunigung der Ernährungsumstellung hängen von einem transformativen Wandel hin zu insgesamt nachhaltigen Ernährungssystemen ab. Aus diesem Grund, umfassen die identifizierten vier Optionen für verstärkte multilaterale Kooperation daher auch Ansätze zur Transformation des Ernährungssystems. Die vier Optionen sind 1)die Einrichtung einer internationalen Institution, die beim Aufbau geeigneter nationaler politischer Strategien mit einem Ernährungssystemansatz hilft (hier "Biting back better" genannt), 2) eine Initiative zur Stärkung eines Ernährungssystemansatzes in der internationalen Klimapolitik (genannt "ClimEat-Change"), 3) ein multilateraler Kooperations- und Austauschmechanismus zur Umsetzung und lokalen Anpassung der Anforderungen der Planetary Health Diet in Nationale Ernährungsrichtlinien (genannt "Nutrition Guidelines for Future") sowie 4) eine Initiative zur Einrichtung eines internationalen Akkreditierungssystems für Lebensmittelverluste und -verschwendung, das hilft, Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu messen und zu managen (genannt "Ensure 12. 3"). Quelle: Forschungsbericht
Analysen zufolge besteht eine Lücke zwischen den Emissionsprojektionen für 2030, die sich aus den aggregierten Anstrengungen der Länder zur Erreichung ihrer national festgelegten Beiträge zum Pariser Abkommen ergeben, und dem Emissionsniveau, das mit dem 1,5˚C-Limit des Pariser Abkommens vereinbar ist. In der Literatur wurde eine breite Palette von Minderungsoptionen identifiziert und bewertet, die es Ländern ermöglichen, diese Lücke zu schließen. Dieser Bericht dokumentiert die gewählte Methodik und die angewandten Kriterien für die Auswahl und Bewertung vielversprechender Optionen für zwischenstaatliche Kooperationen in den G20-Ländern mit Relevanz für die Schließung der Ambitionslücke in vier zentralen Politikbereichen: 1) Energiewende (von fossilen zu erneuerbaren Energiequellen), 2) synthetische E-Kraftstoffe (Produktion, Handel, Nutzung von Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien), 3) nachhaltige Ernährungssysteme (Reduzierung von Nachernteverlusten, Lebensmittelabfällen, tierischen Produkten) und 4) Waldschutz (Erhaltung und Wiederherstellung von Wäldern). Der Bericht stellt den Gesamtansatz der Analyse dar, indem er die vier Arbeitsschritte skizziert: Schritt 1 beschreibt den Status quo und die Auswahl der zu überprüfenden Initiativen. Schritt 2 stellt eine Bewertung der ausgewählten Initiativen dar, basierend auf einer Reihe von Kriterien, einschließlich Erfolgschancen und Effektivität, Effizienz und Kosten, Transparenz und institutionelle Strukturen, Nachhaltigkeit und Umweltintegrität sowie Verbesserungsmöglichkeiten und Bedarf an zusätzlicher multilateraler Zusammenarbeit. Schritt 3 zielt auf die Identifizierung von Optionen zur Schließung der in Schritt 2 gefundenen Politiklücken. Diese Optionen werden ausgearbeitet, und es werden Empfehlungen formuliert, wie die Umsetzung der Optionen unterstützt werden kann. Schritt 4 liefert mithilfe einer übersichtlichen Bewertungstabelle eine abschließende Zusammenfassung und Schlussfolgerungen zu den erarbeiteten Optionen. Quelle: Forschungsbericht
Multilaterale Kooperationsinitiativen (oder "Klimaclubs") können einen Beitrag zu den zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen leisten, die notwendig sind, um die im Pariser Abkommen vereinbarten Ziele zu erreichen. Eine Analyse der aktuellen Zusammenarbeit in den vier Politikbereichen Energiewende, synthetische Kraftstoffe, Ernährungssysteme und Waldschutz ergab mehrere mögliche zusätzliche Themen und Formate für zusätzliche Kooperation. Einige von ihnen haben sich als besonders vielversprechend herausgestellt, nachdem sie im Kontext der Klimarahmenkonvention, der G7 und der G20 sowie der klimafreundlichen Agenda der Biden-Regierung in den USA analysiert wurden. Eine Expert*innenbefragung ergab zudem als zentrales Thema die Notwendigkeit, den nachhaltigen Zugang zu Finanzmitteln zu verbessern und wies zudem darauf hin, dass unter strategischen Gesichtspunkten eine sequenzielle Nutzung politischer Foren zur Förderung neuer Initiativen dienlich sein kann. Derzeit unterscheidet sich die internationale Zusammenarbeit in den vier analysierten Politikbereichen in mehrfacher Hinsicht: Das Ausmaß, in dem die Länder bereits zusammenarbeiten, der Umfang der multilateralen Initiativen und die ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente variieren stark. Diese Faktoren hängen von der Entwicklung des jeweiligen Politikbereichs selbst, aber auch von der (wahrgenommenen und tatsächlichen) politischen Unterstützung ab, die Klimaschutz in diesem Bereich erfährt. Um die multilaterale Zusammenarbeit zum Klimawandel in bestimmten Politikbereichen voranzutreiben, müssen daher mehrere Kanäle und Prozesse intelligent genutzt werden. Hierfür werden in diesem Bericht potenzielle Ansatzpunkte aufzeigt. Quelle: Forschungsbericht