Das Projekt "Entwicklung und Erprobung eines Freiwilligenkonzepts zu Betreuungs-, Monitoring- und Umweltbildungsaufgaben in der Goitzsche bei Bitterfeld" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Professor Hellriegel Institut Bernburg e.V. durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens:
Der BUND Sachsen-Anhalt e.V. hat in den letzten Jahren ca. 1 300 ha Fläche in der Goitzsche erworben, die vorrangig dem Prozessschutz dienen sollen, aber auch für Umweltbildung zur Verfügung stehen. Das Prof. Hellriegel Institut e.V. begleitet das Vorhaben seit 2001 wissenschaftlich.
Gegenstand des beantragten Projektes ist die Entwicklung und Erprobung eines Freiwilligenkonzeptes zu Betreuungs-, Monitoring- und Umweltbildungsaufgaben für die vom BUND erworbenen Flächen, da diese Aufgaben durch bezahlte Tätigkeiten vom BUND als Flächeneigentümer nicht abgesichert werden können. Dazu sollen die entsprechenden Freiwilligen-, Monitoring- und Umweltbildungskonzepte entwickelt werden, die in zwei Erprobungsphasen erprobt werden sollen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden:
Erarbeitung eines Freiwilligenkonzeptes, das u. a. Möglichkeiten der Freiwilligenwerbung, mögliche Tätigkeitsbeschreibungen, Weiterbildungsmöglichkeiten, Rechte und Pflichten von gewonnenen Freiwilligen, notwendige Bildungsangebote sowie die Aufgaben des künftigen Freiwilligenkoordinators umfassen soll.
- Erstellung des Monitoringkonzeptes unter Beachtung des Freiwilligenkonzepts.
Dazu bedarf es einer Indikatoren-, Parameter- und Probeflächenauswahl, der Festlegung der Methoden der Erfassung und Bewertung und der Intervalle der Überwachung. Die Indikation der Umweltzustände muss bei einem Konzept, dass auf Ehrenamtler zurückgreift, insbesondere über leicht erfassbare und handhabbare Indikatoren erfolgen, die gleichzeitig jedoch zielorientiert aussagefähig sind.
- Erstellung eines Naturbildungskonzepts und der notwendigen Materialien unter Beachtung des Freiwilligenkonzepts Die zwei zu vermittelnden Hauptkomponenten des Bildungskonzeptes sind Wildnis und Bergbaufolgelandschaft.
Die erarbeiteten Konzepte werden mit den gewonnenen Freiwilligen in zwei aufeinander folgenden Jahren (jeweils Sommerhalbjahr) getestet und angepasst.
Fazit:
Die im Rahmen dieses Projektes erarbeiteten Konzepte konnten zur Praxisreife für das Goitzsche-Wildnisprojekt erarbeitet werden. insbesondere die Konzepte der Umweltbildung müssen in den kommenden Jahren immer wieder auf die sich möglicherweise verändernden Ansprüche der Nutzer angepasst werden. Während der Erprobungsphase hat sich gezeigt, dass sowohl die Flächenbetreuung, als auch die Umweltbildung und das Monitoring mit Hilfe von Ehrenamtlern umsetzbar sind. Die geleistete Arbeit war fast durchgehend von sehr hoher Qualität. Weiterhin hat sich herausgestellt, dass es einerseits zur Koordinierung, Betreuung und Gewinnung der Freiwilligen sowie andererseits für den Abgleich der gewonnenen Daten und für deren Auswertung eine hauptamtliche Stelle notwendig ist. Dieser Aufgabenkomplex ist nicht durch ehrenamtliche Arbeit ableistbar.
Das Projekt "HYEUROPE - 2008 - Mining area hyperspectral experiment for detection of minerals, vegetation and salinization in mining areas of Central Germany" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Geowissenschaften durchgeführt. Der hyperspektrale Flugzeugscanner HyMap (HyVista, Australien) wurde im Sommer 2008 in 53 Testgebieten in vier europäischen Ländern (D, F, E, NL) für unterschiedliche thematische Fragestellungen im Rahmen der HY-Europe-2008-Kampagne geflogen. Die Fachgruppe Geofernerkundung beteiligte sich in enger Kooperation mit dem GFZ Potsdam an diesem europäischen Experiment. Die Testgebiete umfassen die Kali- und Salzhald Teutschenthal sowie die Region Goitzsche/Muldenaue. Ziel der Arbeiten sind die Detektion von schwermetallbelasteter Flussauenvegetation, von Pioniervegetationsgesellschaften auf Kippsedimenten, Bodenversaltzung und Indikatoren der Bodenversalzung in landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie Mineralneubildungen im Bereich des Austrags aus der Halde.
Das Projekt "Modelluntersuchungen zur Gestaltung von Bergbaufolgelandschaften auf der Basis spontaner und gelenkter Sukzessionen unter Beruecksichtigung von Aspekten des Naturschutzes am Beispiel des Braunkohlentagebaus Goitsche" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Biowissenschaften - Institut für Biologie, Institutsbereich Geobotanik und Botanischer Garten durchgeführt. Sukzessionsuntersuchungen: Untersuchungsgebiete waren der Braunkohlentagebau Goitsche sowie Tagebaue im Suedraum Leipzig (Nordfeld Jaucha, Bockwitz, Bruchwald Borna, Werben, Cospuden). Zur Erarbeitung von Grundlagen fuer die gezielte Steuerung von Sukzessionsprozessen oder fuer Prognosen zur Entwicklung von naturschutzrelevanten Vegetationseinheiten wurden in repraesentativen Vegetationseinheiten Dauerbeobachtungsflaechen angelegt und Chronosequenzuntersuchungen durchgefuehrt. Folgende Fragestellungen wurden bearbeitet: - In welchem Umfang determinieren abiotische und biotische Faktoren die Vegetationsdifferenzierung? - Welche Differenzierungen der Stadienabfolge und -dauer sind aufgrund der Standortspezifika im Vergleich zu Sukzessionen auf gewachsenen Boeden zu erkennen? - In welchen Zeitraeumen finden spontane Besiedlungsprozesse statt? - Ist die Abfolge von Sukzessionsphasen und -stadien planungsrelevant prognostizierbar? - Welche Kippenflaechen eignen sich aus der Sicht des Naturschutzes zur Ausweisung als Sukzessionsflaeche? - Inwieweit koennen die determinierenden Faktoren durch ein Management im Sinne einer gelenkten Sukzession beeinflusst werden?. 2. Gelenkte Sukzession: Im Tagebaugebiet Goitsche wurden verschiedene Methoden der Initialensetzung auf ihre Eignung ueberprueft, auf vier Boeschungsstandorten mit unterschiedlichen Substraten eine naturnahe Vegetationsentwicklung in Richtung Trockenrasengemeinschaften einzuleiten. Das benoetigte Material wurde aus im Gebiet vorhandenen Sandtrockenrasen-Gemeinschaften entnommen. Einige Versuchskomplexe wurden gekalkt, um den Einfluss der extremen pH-Werte auf die Vegetationsentwicklung zu untersuchen. Nach Abschluss der Initialensetzung erfolgten keine Pflegemassnahmen. Als Methoden der Initialensetzung wurden Maehgutausbringung, Sodenschuettung, Sodenversetzung, Ansaat und Pflanzung verwendet. Dabei sollten folgende Fragen geklaert werden: - Mit welchen Methoden. kann auf Boeschungsstandorten eine standortgerechte Vegetation etabliert werden? - Wie wirken sich die Standorteigenschaften auf die Entwicklung der Initialsetzungen aus? - Ist es moeglich, auf Standorten mit extremen pH-Werten eine Entwicklung einzuleiten?.