Das Projekt "Analyse der fischereilichen Nutzungsmöglichkeiten des Goitzsche-Hauptsees" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Die Ziele des Projektes bestanden in der Untersuchung der Lebensbedingungen für Fische und der Entwicklung des Fischbestandes sowie der Erarbeitung eines fischereilichen und fischfaunistischen Leitbildes, der Ableitung fischereilicher Maßnahmen zum Aufbau eines gewässertypischen Fischbestandes sowie der Erarbeitung einer zusammenfassenden Veröffentlichung zur Entwicklung, Hege und Bewirtschaftung der Fischbestände der Braunkohletagebauseen Sachsen-Anhalts.
Material und Methoden: Im Goitzsche-Hauptsee wurden von 2001 bis 2010 sowie 2012 Fischbestandserfassungen durchgeführt. 2002 und 2003 wurde die Kleine Maräne und 2009 und 2010 die Große Maräne besetzt. Die umfangreichen Daten der übrigen großen Braunkohletagebauseen Sachsen-Anhalts wurden zusammenfassend ausgewertet.
Ergebnisse: Die Flutung der 1.332 ha großen Goitzsche wurde 2002 abgeschlossen, als ein Dammbruch das Gewässer volllaufen ließ und zum Eintrag von Nährstoffen führte. 2012 war die Goitzsche oligotroph und pH-neutral. Der fischereiliche Referenzzustand des Gewässers ist der Maränensee Typ II, wobei flache Bereiche Merkmale eines Hecht-Schlei-Sees aufweisen. Seit Beginn der 2000er Jahre hat sich in der Goitzsche eine artenreiche Fischgemeinschaft ausgebildet, in der Plötze, Kleine Maräne, Barsch und Blei am häufigsten vorkamen. Mit der Abnahme der Phosphorkonzentration nahmen die Gesamteinheitsfänge ab und die Stückzahl und die Gesamtbiomasse der Kleinen Maräne gingen zurück. Für diese Entwicklung dürfte das mit der Abnahme der Trophie verbundene sinkende Nahrungsangebot, das bei guter Reproduktion zu einer steigenden inner- und zwischenartlichen Konkurrenz führt, verantwortlich sein. 2012 nahm die Stückmasse der Kleinen Maräne bei insgesamt geringen Einheitsfängen leicht zu. Die Große Maräne hat ausreichende Lebensbedingungen vorgefunden. 0+ Fische konnten bisher nicht nachgewiesen werden, da die Großmaräne erst im Alter von drei bis vier Jahren geschlechtsreif wird. Die Ergebnisse der Fischbestandsuntersuchungen wurden ausgewertet und zusammenfassend dargestellt, wobei die Entwicklung des Bestands der Kleinen Maräne im Vordergrund stand. Die Erstellung der Veröffentlichung zu den Fischbeständen in den sachsen-anhaltinischen Braunkohletagebauseen ist für 2015 vorgesehen.