Das Projekt "Untersuchungen zur Bedeutung der Rindenbrüter bei nach der extremen Trockenheit 2003 steigender Mortalität der Buchen in Baden-Württemberg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Nach der extremen Trockenheit 2003 sind in Baden-Württemberg die 'Zufälligen Nutzungen' (ZN) bei Rotbuchen (Fagus sylvatica L.) deutlich gestiegen und bis heute auf einem im Vergleich zu den Vorjahren sehr hohen Niveau. In diesem Zusammenhang wurde vielerorts ein bislang an stehenden Rotbuchen selten beobachteter Befall durch rindenbrütende Käfer festgestellt. Daran waren der Kleine Buchenborkenkäfer (Taphrorychus bicolor Hrbst.), der Buchenprachtkäfer (Agrilus viridis L.) und der Goldgrubenprachtkäfer (Chrysobothris affinis F.) wesentlich beteiligt. Der Befall zeigte sich besonders oft an Bestandesrändern, die meist durch Sturmschäden, wie z. B. durch den Orkan 'Lothar' 1999, entstanden sind. Die Ergebnisse einer Pilotstudie im Vorgebirge des Schwarzwaldes bei Kenzingen zeigen, dass dort der Befallsdruck durch Rindenbrüter 2005 wieder nachgelassen hat. Jedoch wird aus anderen Landesteilen immer noch Befall gemeldet. Im Rahmen des Projektes soll die Bedeutung rindenbrütender Käfer für die nach wie vor noch anhaltend hohe Mortalität in Abhängigkeit von standörtlichen Parametern landesweit untersucht werden. Dabei sind die durch Rindenbrüter bedingten Schäden mit Hilfe von Differentialdiagnosen von reinen Trockenschäden zu unterscheiden und gegebenenfalls andere tierische oder pilzliche Schadfaktoren zu identifizieren. Infolge der Analyse des Schadkomplexes sollen Rückschlüsse auf die Gefährdung der Buche im Zuge von Klimaänderungen getroffen werden. Dies stellt eine wichtige Grundlage für Empfehlungen von Waldschutzmaßnahmen als Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Buchenwälder für die Zukunft dar.